Der erste Teil der internationalen Produktion von „Tellux-Film“ mit Sitz in München wird am Ostersonntag um 12.50 Uhr im Ersten ausgestrahlt, der zweite am Ostermontag um 11.05 Uhr. Regisseur des Films, der überwiegend in Tunesien gedreht wurde, ist der Italiener Giacomo Campiotti. Das Dehbuch schrieb Francesco Arlanch.
Erzählt wird die Geschichte der Maria von Nazareth – von ihrer Erziehung im Tempel in Jerusalem über ihre Liebe zu dem jungen Zimmermann Joseph bis zu ihrer Bestimmung als Mutter Gottes. Ihr Glück über die Geburt des Messias wird überschattet von den grausamen Verfolgungen des Königs Herodes, der alle Babys in Bethlehem töten lässt. Aber Maria und Joseph können mit dem kleinen Jesus nach Ägypten fliehen.
Der erste Teil beginnt im Jahr 15 vor Christus. Die Häuser der Stadt Nazareth werden von den Häschern des Königs durchsucht. Die kleine Maria hat Glück: Auf wundersame Weise wittern die Hunde sie nicht in ihrem Versteck. Daraufhin entschließen sich ihre Eltern Anna (Antonella Attili) und Joachim (Roberto Citran), Maria in den Tempel nach Jerusalem zu bringen, wo das Kind aufwächst und Bildung erfährt. Als junge Frau kehrt Maria (Alissa Jung) nach Nazareth zurück, wo auch Maria Magdalena (Paz Vega) lebt. Die beiden verbindet eine enge Freundschaft. Als Joseph (Luca Marinelli) Maria einen Heiratsantrag macht, stimmt sie glücklich zu.
Maria Magdalena hat miterleben müssen, wie ihre Mutter (Nisaf B. Hafsia) als Ehebrecherin ertappt und gesteinigt wurde. Schockiert über den grausamen Tod der Mutter, verlässt Magdalena ihren Heimatort und nimmt die Einladung ihrer Tante Herodias an, sich der Hofgesellschaft anzuschließen.
Der zweite Teil spielt etwa 30 Jahre später. Inzwischen ist Jesus (Andreas Pietschmann) ein erwachsener Mann und bereitet sich darauf vor, seiner Berufung zu folgen und das Reich Gottes zu verkünden. Josef versucht Maria zu trösten, doch sie fürchtet, ihren Sohn bald zu verlieren. Als Maria, Joseph und Jesus eine Hochzeit in dem Ort Kana besuchen, wirkt Jesus sein erstes Wunder: Er verwandelt Wasser in besten Wein. In der Synagoge von Nazareth kommt es zum Aufruhr gegen die Schriftauslegungen, die Jesus seinen Landsleuten vorträgt. Jesus nimmt Abschied von Maria, die nach Josephs Tod allein zurückbleibt.
Als einige Jahre später Jesus und seine Anhänger in Jerusalem einziehen und er sich zum Abendmahl mit seinen Jüngern versammelt, verrät ihn Judas (Nikolai Kinski). Jesus wird verhaftet und zum Tod verurteilt. In seiner Todesstunde steht Maria bei ihm unter dem Kreuz. Als die Jünger verzweifelt und mutlos hinter verschlossenen Türen versammelt sind, stürzt Maria Magdalena aufgeregt herein und berichtet, dass Jesus auferstanden sei.
Das sagen die Schauspieler über ihre Rollen
Die Erstausstrahlung von "Ihr Name war Maria" war Pfingsten 2012 in „BR-alpha“. In diesem Jahr läuft er erstmals im Ersten. Die deutsche Schauspielerin Alissa Jung, die Maria spielt, sagte in einem Interview auf die Frage, ob sie selbst ein religiöser Mensch sei: „Ich bin christlich erzogen worden, und ich glaube daran, dass es einen Gott gibt. Aber ich denke, man muss nicht katholisch sein, um die Maria darzustellen. Ich bin Schauspielerin. Wenn ich eine Mörderin spielen soll, muss ich das ja vorher auch nicht ausprobieren.“
Der deutsche Schauspieler Andreas Pietschmann sagte über seine Rolle als Jesus: „Ich habe persönlich großen Respekt vor der Figur Jesus Christus. Kaum eine andere Person hat die Menschheit so nachhaltig beeinflusst, sein Leben und seine Lehre haben die Menschen geprägt und die Welt verändert. Die einen begegnen Jesus mit Liebe, andere mit Furcht und Abneigung.“ Er sei in einer großen katholischen Familie aufgewachsen und habe sich schon früh mit der christlichen Religion beschäftigt, sagt Pietschmann. Auf die Frage, welche Wirkung es auf ihn hatte, nach vielen Jahren wieder für die Rolle die Bibel zu lesen, sagte Pietschmann: „Es ist überraschend, dass vieles im Neuen Testament nichts an Bedeutung verloren hat und im Prinzip heute noch gültig sein könnte. Beeindruckend ist für mich vor allem das Prinzip der Vergebung. Wenn sich mehr Menschen danach richten würden, wäre die Welt sicher ein besserer Ort.“
Johannes Brandrup (Herodes Antipas) sagte im Interview auf die Frage, ob Religion in seinem Privatleben eine Rolle spiele: „Meine Eltern kommen aus Ostdeutschland, und da galt das Karl-Marx-Wort ‚Religion ist das Opium des Volkes.‘ Da ich mit dieser Einstellung aufgewachsen bin, hat die Religion keine große Bedeutung für mich. Aber dadurch, dass ich mehrere Filme mit biblischen Themen gedreht habe, wie ‚Paulus‘ oder ‚Petrus – Die wahre Geschichte‘ mit Omar Sharif als Petrus und mit mir in der Rolle des Jesus, bin ich immer wieder auf das Thema gestoßen. Das weckte mein Interesse, und ich habe angefangen, mich mit Religionsgeschichte zu beschäftigen, habe viel gelesen und recherchiert.“
Die Rolle des Judas übernahm Nikolai Kinski, Sohn von Klaus Kinski. „Ich sehe Judas als tragische Figur“, so Kinski. „Ungeachtet seiner Beweggründe für den Betrug an Jesus waren Judas und Jesus dennoch beste Freunde und Verbündete. Die Tatsache, dass er seinem Leben nach dem Betrug ein Ende setzt, verstärkt seine Menschlichkeit für mich.“ Auf die Frage, ob er selbst ein gläubiger Mensch sei, antwortete der Schauspieler: „Mich faszinieren die verschiedenen Wege, die Religion findet, um sich in einer Gesellschaft zu manifestieren, und auch, wie Religionen die Kultur prägen. Ich bin jedoch nicht religiös erzogen und betrachte mich selbst nicht als religiösen Menschen.“ (pro)
„Ihr Name war Maria“:
1. Teil: Ostersonntag, 31. März, um 12.50 Uhr,
2. Teil: Ostermontag, 1. April, um 11.05 Uhr im Ersten