Der Leiter der iranischen Menschenrechtskommission, Mohammed Dschawad Laridschani, erklärte, Sakineh Ashtiani habe wegen guter Führung bis auf Weiteres Hafturlaub erhalten. Juristenkreise in Teheran bezeichneten es als vorzeitige Freilassung, berichtet die Zeitung Die Zeit.
Nach einem Geständnis, das im iranischen Fernsehen ausgestrahlt wurde und aller Wahrscheinlichkeit nach unter Folter erzwungen wurde (pro berichtete), wurde die Frau zunächst zum Tod durch Steinigung verurteilt. Nach internationalen Protesten wurde das Urteil aber nicht vollstreckt. Anschließend wurde Asthiani erneut zum Tode verurteilt, diesmal durch den Strang. Sie soll dem Cousin ihres Mannes, mit dem sie eine Affäre hatte, bei der Ermordung ihres Ehemannes behilflich gewesen sein. Der Mann starb 2005 durch einen Stromstoß im Badezimmer.
Als die Familie des Opfers aber auf ihr islamisches Recht der „ausgleichenden Gerechtigkeit“ verzichtete, wandelten die Richter das Urteil in eine zehnjährige Haftstrafe um.
Die iranischen Behörden bestätigten eine vorzeitige Freilassung noch nicht. Nach Aussage der Menschenrechtskommission müsse Ashtiani aber wohl nicht wieder ins Gefängnis zurückkehren. Die Kinder der Frau hatten mehrere Gnadengesuche gestellt und die Familie des verstorbenen Mannes ausbezahlt. Wegen der weltweiten Proteste und weil der Fall international für Schlagzeilen gesorgt hatte, wolle der Iran den Fall vom Tisch haben, schreibt Die Zeit.