„Kinder und Jugendliche zeigen großes Interesse am Thema Religion“, sagte Johanna Haberer, Professorin für christliche Publizistik an der Universität Erlangen. Leider beschäftigten sich nur wenige Internetseiten mit dem Thema, so Haberer weiter.
Auch Bernhard Fuhs, Professor für Lernen und neue Medien an der Universität Erfurt, unterstrich, dass Jugendliche im Internet nach Vorbildern, Helden, Unterhaltung und Bildung suchen. Kinder suchten nicht von sich aus nach problematischen Inhalten, so Fuhs.
Masterplan für Jugendmedienschutz
EKD-Rundfunkbeauftragte Bernd Merz sieht einen hohen Bedarf an qualitätsvollen Angeboten, und brachte die Idee für ein europäisches Online-Kinderportal ein. Merz findet es wichtig, Orte im Internet zu schaffen, an denen Kinder und Jugendliche nicht nur Konsumenten seien. Auf der Tagung forderte der Rundfunkbeauftragte außerdem einen Masterplan für schnellere Ergebnisse im Jugendmedienschutz.
Friedemann Schindler, Leiter des Jugendschutz-Portals www.jugendschutz.net, kritisierte, dass große Anbieter immer weniger in Seiten für Kinder investierten oder diese ganz aus dem Programm nähmen.
Stärkerer Jugendschutz im Mobilfunkbereich
Als wachsendes Problem in Europa bezeichneten verschiedene Referenten den Tausch von Gewaltvideos über Mobilfunktelefone, aber auch die Abzocke von Jugendlichen über so genannte Premium-SMS-Angebote durch verschiedene Anbieter. Es gebe zwar in etlichen europäischen Ländern Kodizes zur Einhaltung von Jugendschutzbestimmungen im Bereich Mobilfunk, bisher existieren laut der Kommission aber noch keine Schiedsstellen für diesen Bereich.
Auf der Fachtagung wurden die europäischen Bemühungen um eine Harmonisierung des Jugendmedienschutzes diskutiert.