Hintergrund: Ab Mai will das ZDF ein geistliches Wort für Moslems, ein „Wort zum Freitag“, im Internet anbieten. Bei der Sendung handelt es sich um eine islamische Andacht. Laut ZDF-Chefredakteur Nikolaus Brender trage sie dazu bei, der Diskussion um Integration neuen Schwung zu verleihen und den Islam besser kennen zu lernen. Je nachdem, wie gut dieses Format bei den Zuschauern ankomme, sei auch eine Ausstrahlung im Fernsehprogramm denkbar.
Aufgrund dieser Initiative regte Korn nun an, künftig allen größeren Religionsgemeinschaften Gelegenheit zur Medienpräsentation zu geben. „Wenn das ZDF ein ‚Wort zum Freitag‘ für Muslime ins Programm nimmt, muss gleiches Recht für alle gelten“, sagte Korn am Freitag gegenüber der „Bild“-Zeitung.
Wenn ab demnächst nur Christen und Moslems mit einer eigenen religiösen Sendung im Öffentlich-Rechtlichen Fernsehen vertreten seien, „könnte es ein Problem geben“, warnte Korn.
Im Gespräch mit dem Nachrichtenmagazin „Focus“ schlug Korn ein „Wort zum Wochenende“ vor, in dem verschiedene Religionsgemeinschaften zu Wort kommen könnten. Ob Christen, Muslime, Juden, Hindus, Buddhisten oder Agnostiker, jeder könne etwas über die „moralischen Grundsätze“ dieser Gruppen erfahren. So werde niemand benachteiligt, so Korn. Eine Präsenz nur allein der Moslems greife dagegen zu kurz.
Korn will seine Vorschläge dem ZDF-Fernsehrat präsentieren, dem er selbst angehört, berichtet „Focus“. Intendant Markus Schächter sei bereits informiert.