Daniel Koch war einmal Ingenieur in Deutschland. Er hat gut verdient, hätte womöglich Karriere machen können. Heute betreut er arme Kinder im New Yorker Stadtteil Brooklyn, arbeitet oft bis spät am Abend, hilft sozial benachteiligten Familien und wirkt bei Straßengottesdiensten, sogenannten "Sunday Schools", mit. Er verdient umgerechnet rund 100 Euro in der Woche, doch seine Arbeit erfüllt ihn. "Die Taten machen den Unterschied", erklärt der überzeugte Christ seinen Einsatz für die Ärmsten. Das ZDF hat ihn besucht und erklärt im Beitrag "Mit Gottes Hilfe – eine christliche Gemeinde in Brooklyn": "Er bringt Kleider, Geduld und Essen mit und er spricht von Jesus und der Bibel."
Emotional, lebendig, konservativ
Emotional und lebendig aber dennoch konservativ sei der Glaube der amerikanischen Christen der "Metro Minstries", so die Reporter. Die Gemeinde wurde vor 30 Jahren gegründet. Daniel Koch arbeitet seit zweieinhalb Jahren in New York mit. Die Gemeinde lebt von Spendengeldern, das meiste davon fließt in Geschenke und Veranstaltungen für arme Kinder. Immer wieder besucht Daniel Koch sozial schwache Gebiete, wie das Viertel "Pink Houses". Hier trifft er etwa auf eine schwer kranke Mutter mit zwölf Kindern. Sie kann sich kaum selbst versorgen, ihre Kinder stammen von unterschiedlichen Vätern, einer wurde gar erschossen.
"Pink Houses" ist eines der "gefährlichsten Viertel New Yorks", wie Koch weiß. Doch er will genau dort Freude verbreiten und zeigen, dass "Jesus hilft, Probleme zu lösen", wie er sagt. "Wir sind auch für die Erziehung verantwortlich", erklärt er seine Arbeit. Viele Eltern zeigen sich im ZDF-Film dankbar für diese Unterstützung. In der "Sunday School" vermittelt das Team von "Metro Minstries" den Kindern christliche Werte, betet mit ihnen, spielt Szenen aus der Bibel vor und singt Lobpreislieder.
"Hier bekehren sie niemanden – das schickt sich nicht"
Doch das ZDF hat auch eine deutsche Gemeinde besucht: Die Biblische Glaubens Gemeinde (BGG) in Stuttgart. 3.000 Gäste besuchen den sonntäglichen Gottesdienst im Durchschnitt. Die BGG gilt als die einzige deutsche "Megachurch", ganz nach amerikanischem Vorbild. Das ZDF zeigt einen christlichen Gottesdienst "ohne typische Kirchenatmo", wie es im Beitrag heißt. Die Besucher schätzen den lebendigen Charakter der Feier. "Wer hier herkommt, bekennt sich ganz unbefangen zum christlichen Glauben", so die Reporter. So wünscht sich auch Pastor Peter Wenz mehr "Begeisterung und Offenheit für den christlichen Glauben".
Zur BGG gehört auch der Christliche Sportverein (CSV). Hier trainieren Christen, Muslime und Atheisten gemeinsam. Vor den Spielen wird gebetet, ansonsten geht der Verein weniger offensiv mit christlicher Frömmigkeit um, wie das ZDF berichtet. "Hier bekehren sie niemanden, das schickt sich nicht", heißt es im Beitrag. Damit ziehen die Journalisten wieder eine Parallele zu den "Metro Minstries". Dort sei offen gelebte Frömmigkeit im Gegensatz zu Deutschland ganz normal. (pro)