Fernsehmoderatorin Andrea Kiewel darf künftig nicht mehr ihre Israel-Kette in der Sendung „ZDF-Fernsehgarten“ tragen. Das hat der Sender als Konsequenz nach hitzigen Diskussionen auf sozialen Plattformen entschieden. Am Sonntag war Kiewel in der „Fernsehgarten“-Sendung mit dem Motto „Paris“ als Moderatorin zu sehen. Sie trug eine goldene Halskette, deren Anhänger die Form einer Landkarte Israels hatte – inklusive der Golanhöhen und der palästinensischen Gebiete Gaza, Ost-Jerusalem und Westjordanland. Damit sorgte die 59-Jährige für Aufregung in den sozialen Medien.
Während der Live-Sendung äußerten Fans ihre Kritik auf der sozialen Plattform „X“. Die Berliner SPD-Politikerin Sawsan Chebli schrieb: „Stellt euch vor, eine Moderatorin trägt eine Kette mit der historischen Karte Palästinas.“ Weiter fragte ein anderer User: „Warum wird ein derartiges Statement vom ZDF toleriert?“
Der Zeitpunkt war brisant: Zwei Tage vor der Sendung hatte der Internationale Gerichtshof in Den Haag sein Gutachten kundgegeben: Israel besetze illegal palästinensische Gebiete. Damit soll es gegen internationales Recht verstoßen, heißt es darin.
ZDF reagiert mit Verbot der Halskette
Das ZDF äußerte sich zu den kritischen Stimmen mit einem Statement: „Wir haben mit Andrea Kiewel darüber gesprochen und sind uns einig, dass sie den Schmuckanhänger zukünftig nicht mehr in der Sendung tragen wird.“ Weiter erklärte ZDF dem Nachrichtendienst „Welt“, dass „politisch interpretierbarer Schmuck“ in Moderationen in der Regel nicht sichtbar sein sollten.
Die Moderatorin lebt zusammen mit ihrem israelischen Ehemann in Tel Aviv. Ihren Bezug und ihre persönliche Verbundenheit zu Israel gibt Kiewel in der Öffentlichkeit preis. Gegenüber dem Nachrichtendienst „t-online“ äußerte sie sich in einem Interview im April zur aktuellen Gefahrensituation in Israel: „Ich lebe in Israel, weil ich das will. Hier bin ich zu Hause. Als Jüdin, als Ost-Berlinerin, als Mensch, als Andrea. Es ist meine Lebensentscheidung.“