ZDF-Moderator Harald Lesch erhält Urania-Medaille

Der Fernsehmoderator, Astrophysiker und Philosoph Harald Lesch wird mit der Urania-Medaille ausgezeichnet. Er erhält den Preis für "sein außerordentliches Engagement in der Wissenschaftsvermittlung", heißt es in einer ZDF-Mitteilung. Die Laudatio auf Lesch, der sich als gläubigen Christen bezeichnet, hält der Theologe Richard Schröder.
Von PRO

Harald Lesch ist Astrophysiker an der Universitätssternwarte der Ludwig-Maximilians-Universität München, Dozent für Naturphilosophie an der Katholischen Hochschule der Jesuiten in München. Einem größeren Publikum ist er bekannt als Moderator der Fernsehsendungen "Alpha Centauri" im Bayerischen Rundfunk und "Abenteuer Forschung" im ZDF. Neben seiner Tätigkeit als Astronom behandelt er regelmäßig philosophische und theologische Fragen. In einem Hörbuch mit dem Titel "Über Gott, den Urknall & den Anfang des Lebens" sowie in einem Interview mit pro (Ausgabe 6/2010) sprach der in Gießen geborene Wissenschaftler und Medienschaffende über seinen Glauben.

"Ich bin Protestant vom Scheitel bis zur Sohle", sagte Lesch damals gegenüber pro. Für ihn sei es selbstverständlich, dass sich Glaube und Naturwissenschaft nicht ausschließen. "Es gibt einen existenziellen Rand und Grund, und wer den mal berührt hat, vielleicht ohne es zu wollen, der stellt fest, dass die Welt, in der wir leben, ein außerordentlich dünnes Eis ist, und dass wir immer Hilfe brauchen." Für ihn und viele seiner Kollegen sei klar: "Im Grunde suchen wir alle nach Gott."

Der Moderator der ZDF-Sendereihen "Abenteuer Forschung", "Terra X – Faszination Universum" und "Leschs Kosmos" wird am 10. September 2012 mit der Urania-Medaille ausgezeichnet. Die Festrede bei der Verleihung in der Berliner Urania hält der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit. Laudator ist der Theologe und Philosoph Richard Schröder.

Lesch erklärte laut dem ZDF über die Bekanntgabe der Preisverleihung: "Ich freue mich riesig. Die Urania-Medaille ist etwas ganz Besonderes, da ich weiß, wer diese Auszeichnung schon alles bekommen hat."

Die Urania wurde 1888 gegründet mit dem Ziel, wissenschaftliche Erkenntnisse einem Laienpublikum nahezubringen. Seit 1988 ehrt sie jedes Jahr Persönlichkeiten, die über ihr Fachgebiet hinaus besonderes gesellschaftliches Engagement gezeigt und an Bildung und Aufklärung mitgewirkt haben. Wissenschaftler wie die Nobelpreisträger Rudolf Mößbauer oder Christiane Nüsslein-Volhard, Künstler wie Sir Simon Rattle oder Kurt Masur, Politiker wie Hans-Jochen Vogel, Richard von Weizsäcker oder Hans-Dietrich Genscher sind Preisträger aus den Vorjahren.

Harald Lesch hat bereits viele Auszeichnungen erhalten, unter anderem die Otto-Hahn-Medaille der Max-Planck-Gesellschaft, den Communicator-Preis des Stifterverbandes, den deutschen IQ-Preis sowie im Mai 2012 den Bayerischen Fernsehpreis. (pro)

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