Die Zahl der Christen in Israel nimmt zu. Im Jahr 2021 stieg sie um zwei Prozent auf 185.000 – damit gehören 1,9 Prozent der israelischen Bevölkerung der christlichen Minderheit an. Dies gab das Zentralbüro für Statistik vor Weihnachten bekannt.
Von den israelischen Christen sind 75,8 Prozent Araber. Ihr Anteil an der arabischen Gesamtbevölkerung beträgt 6,9 Prozent. Die meisten christlichen Araber leben im Norden Israels. Von den nicht-arabischen Christen wohnen 39 Prozent in den Bezirken Tel Aviv und Zentrum, weitere 36,3 Prozent sind in den Distrikten Nordisrael und Haifa ansässig.
Nazareth vor Haifa und Jerusalem
Die größte christliche Bevölkerung hatte mit 21.100 die Stadt Nazareth – bei 76.500 Einwohnern. Ihr folgen Haifa (16.700 von 283.000), Jerusalem (12.900 von 975.000) und Schefar’am in Galiläa (10.500 von 36.800).
Im Jahr 2020 gab es 582 christliche Hochzeiten. Das Statistikamt merkt dazu an, dass die Möglichkeiten dafür durch die Corona-Maßnahmen eingeschränkt waren. Das Durchschnittsalter der Bräutigame betrug 30,6 Jahre, das der Bräute 26,8 Jahre. Christliche Paare brachten 2021 insgesamt 2.434 Kinder zur Welt. Von ihnen wurden 72 Prozent, also 1.749, in arabische Familien geboren.
Zu einem christlichen Haushalt gehörten durchschnittlich 3,06 Personen. Bei jüdischen Israelis waren es 3,05 und bei Muslimen 4,46 Personen. In den Haushalten lebten bei Christen 1,86 Kinder bis 17 Jahre, bei Juden 2,42 und bei Muslimen 2,62 Minderjährige.
Christen heben Anteil der arabischen Studenten
Im Schuljahr 2020/21 waren 26.752 christliche Schüler registriert. Das waren 1,4 Prozent alle Jungen und Mädchen an Grundschulen und weiterführenden Schulen.
Für ein Bachelor-Studium waren 52,9 Prozent der arabischen Christen eingeschrieben. Dieser Anteil betrug bei den Arabern insgesamt 31,2 Prozent. Von den Absolventen des hebräischen Schulsystems nahmen 48,2 ein Studium auf. Die beliebtesten Studienfächer für Christen waren Musikwissenschaft, Management Information Systems (MIS), Lebensmitteltechnik und Technologie.
Das Medienzentrum der Franziskaner teilte mit Bezug auf die Statistik mit, in den vergangenen 70 Jahren sei die Zahl der Christen in Israel kontinuierlich gestiegen. Demnach erhöhte sie sich zwischen 1950 und 1970 von 36.000 auf 75.500, berichtet die katholische Nachrichtenseite „Domradio.de“ unter Berufung auf das Medienzentrum. Ein deutlicher Anstieg sei in den 1990er Jahren festzustellen, vor allem weil Juden aus der ehemaligen Sowjetunion mit christlichen Ehepartnern oder Kindern einwanderten. So habe die Zahl zwischen 1990 und 2000 von 114.000 auf 135.000 zugenommen.
2 Antworten
Pro könnte ruhig öfter über die Glaubensbrüder in Palästina berichten.
„Drei Viertel der israelischen Christen sind ARABER. Die meisten leben im Norden des Landes.“ Das erstaunt mich.