YouTube löscht „Querdenken“-Kanal

Erst gab es eine Sperrung, jetzt ist der Kanal der „Querdenken“-Bewegung gelöscht worden. Grund dafür ist der Verstoß gegen YouTubes Vorschriften in Sachen Falschinformation.
Von Valerie Wolf
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Das Videoportal YouTube hat den Kanal der Gruppierung „Querdenken 711“ gelöscht. Zuvor war die Gruppe bereits verwarnt worden. Grund dafür sei das Hochladen von Videos, die gegen YouTubes Richtlinien zu Falschinformationen verstoßen hätte, erklärte ein Unternehmenssprecher. Die Plattform hatte den Kanal daraufhin zuerst gesperrt. Ein Hochladen von neuen Videos war so nicht mehr möglich.

Den Versuch, Videos über einen zweiten Kanal hochzuladen, bestritt „Querdenken“-Sprecher Michael Ballwege. Zudem erklärte er, man habe sich mit anwaltlicher Hilfe bisher erfolgreich gegen die Löschung von Videos durch YouTube gewehrt. Genaue Informationen darüber, welche Videos und Inhalte gegen die Richtlinien verstoßen haben, sind nicht bekannt. Der Kanal hatte zuletzt etwa 75.000 Abonnenten. Gelöscht wurde der Kanal in der Nacht auf Mittwoch.

Ballwege sprach sich in diesem Zusammenhang außerdem für die „Schaffung einer europäischen, dezentralen Alternative zu YouTube“ aus. Dabei erwähnte er die Software PeerTube, mit der man eigenständig Plattformen zum Hochladen von Videos und Streams betreiben kann. Mitglieder dieser Plattformen sind somit gleichzeitig Nutzer und Betreiber. Inhalte, die auf diesen Plattformen veröffentlicht werden, müssen nicht überprüft oder gelöscht werden. Die Zensur und das Unterdrücken von bestimmten Inhalten ist somit schwer möglich. Dieses Prinzip kann jedoch auch dazu führen, dass illegale oder kriminelle Inhalte unkontrolliert verbreitet werden können. Sowohl Anbieter als auch Abrufer müssen sich bewusst sein, dass sie für das Hochladen und Anschauen der Inhalte haftbar gemacht werden können.

Die Bewegung „Querdenken 711“ hat ihren Ursprung in Stuttgart. Ihr Kernanliegen ist die Kritik an den Corona-Maßnahmen der Regierung. Deutschlandweit organisiert die Gruppe Demonstrationen und Proteste. Mittlerweile werden Teile der Bewegung vom Verfassungsschutz beobachtet. 

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