Unter der Überschrift "Wer demonstriert für Christen?" weist Weimer auf die Verfolgung von Christen in vielen Ländern der Erde hin und stellt fest: "Im Abendland nimmt man die grausamen Berichte achselzuckend zur Kenntnis wie den täglichen Sonnenuntergang und wendet sich wieder dem Dschungelcamp, der Winterdiät oder der Fußball-Champions-League zu." Jeder andere Kulturkreis würde in Wallung geraten, wenn das mit den Seinigen passierte. Es würde Hilfe angeboten, die Herzen öffneten sich, es käme zu Gesten, Demonstrationen, kleinen wie großen. "Nicht so bei uns", beklagt er. "Bei uns passiert – nichts!" Andererseits demonstriere man im Westen jedoch noch sehr wohl – "für die Wale zum Beispiel, für Froschwanderungen und gegen Bahnhofsbauten". Der Journalist fragt in dem Zusammenhang, ob man je "vom Märtyrertag auf Facebook" oder "von der Bewegung ‚Occupy Folterkeller’" gehört habe.
In seiner pro-Kolumne prangert Weimer ebenso die "Apartheid gegen Frauen" an, die sich im islamischen Raum etabliere und zu der die Frauenbewegung in Europa schweige. Diese kümmere sich "lieber um das Gendern in deutschen Aufsichtsräten und die Rechte von Lesben, obwohl wenige Flugstunden entfernt der weiblichen Hälfte der Bevölkerung fundamentale Menschenrechte vorenthalten werden. Und wehe, wenn die Frauen auch noch Christen sind". "Anstatt aufzustehen gegen das himmelschreiende Unrecht in der islamischen Welt", empöre man sich lieber über Klein-Israel und verteufele dessen Siedlungspolitik. Dabei scheine es so viel einfacher zu sein, mal wieder "den Juden die Leviten zu lesen", anstatt sich mit den reichen Golf-Diktaturen anzulegen. Das Wegschauen des Westens beruhe auf Bequemlichkeit und Angst, resümiert Weimer und bedauert: "Anstatt den Kampf der Kulturen wirklich anzunehmen, bleibt man lieber feige. Wie feige!"
Wolfram Weimer arbeitet derzeit unter anderem als Kolumnist und Publizist und schreibt künftig regelmäßig für das Christliche Medienmagazin pro. Die aktuelle Kolumne ist in der Ausgabe 1/2012 des Magazins erschienen, die unter der Telefonnummer 06441/915 156 oder info@pro-medienmagazin.de kostenlos angefordert werden kann.