Heinrich Deichmann ist nicht nur Chef des größten Schuhhändlers Europas, sondern auch überzeugter Christ. 176 Millionen Paar Schuhe hat seine Firma 2017 verkauft, fast 40.000 Menschen arbeiten weltweit für das Unternehmen. Mit der Welt am Sonntag hat der Unternehmer über seinen Glauben gesprochen.
Als junger Mann studierte Deichmann einige Semester Theologie. Pfarrer habe er aber nie werden wollen. Dieses Studium habe ihm eher dazu gedient, sich intensiver mit seinem Glauben auseinandersetzen zu können. „Denn dieser Glaube an Gott ist für mich die Lebensgrundlage. Ich lese auch heute noch viele theologische Bücher und jeden Tag in der Bibel. Das ist sehr bereichernd.“ Aus den Heiligen Schriften spreche für ihn der Geist Jesu. „Und als Christ geht es mir darum, dass dieser Geist im eigenen leben Gestalt gewinnt, die Haltungen und Einstellungen veränert, damit die Welt um einen herum ein wenig heller wird. Es geht nicht in erster Linie darum, göttliche Gesetze zu befolgen, um sich womöglich selber gerechter zu machen.“
Vor Gott Rechenschaft ablegen
Heinrich Deichmann engagiert sich in verschiedenen sozialen Projekten. Der Journalist der Welt am Sonntag traf ihn im „Stern im Norden“, einem Jugendtreff für Flüchtlinge und sozial schwache Familien. Mit sozialen Angeboten will Deichmann sie von der Straße holen. „Bei uns gibt es warmes Essen, Spiele, Sport und Workshops – und vor allem gibt es Aufmerksamkeit und Respekt.“ Deichmann sieht es nach eigenen Angaben als seine Verantwortung, „andere an meinem materiellen Wohlstand teilhaben zu lassen und damit deren Not zu lindern“. So sei er erzogen worden.
Das Werk seines Vaters habe er schon immer fortführen wollen – „unternehmerisch und karitativ“. Als Grund dafür nennt Heinrich Deichmann die Verantwortung vor Gott: „Als gläubiger Christ bin ich der tiefen Überzeugung, dass ich vor Gott Rechenschaft ablegen muss über den Einsatz meiner Fähigkeiten, meiner Zeit und meines Geldes.“
Von: Nicolai Franz