„In Deutschland ist die Moral abhanden gekommen. Das alte Gebot ‚Liebe Deinen Nächsten‘ wird zu wenig gelebt“, erklärt der 87-Jährige in der Bild am Sonntag. Der Glaube helfe ihm als Unternehmer. Er bewahre davor, übergroßen Luxus zu treiben. Deichmann ist bekannt dafür, sich gegen Armut einzusetzen. Wie vielen Menschen er mit seinem wohltätigen Engagement, etwa mit der von ihm gegründeten Hilfsorganisation „Wort und Tat“, geholfen habe, wisse er nicht: „Die Strichliste wird hoffentlich im Himmel geführt.“
Im Interview spricht der Unternehmer darüber, wie er gläubig wurde: „Ich war elf Jahre alt, als mir Gott nahe gekommen ist. Ich habe ihn regelrecht gespürt. Mein Glaube hat mir durch die Kriegszeit geholfen, später als Unternehmer und heute, wo ich alt bin und das Ende absehbar ist.“ Vor dem Tod fürchte er sich auch in hohem Alter nicht: „Bevor ich meinen Herzschrittmacher bekommen habe, bin ich im Schnee umgekippt, der Puls hat ausgesetzt. Ich kann Ihnen sagen: Ich hatte merkwürdigerweise keine Angst.“ Auch als seine Frau 2008 verstarb, habe er nicht an Gott gezweifelt, sagt Deichmann: „Ich war an dem Tag in Rostock und habe einen Vortrag über die Geburt von Jesus Christus gehalten. Unterwegs kam der Anruf, da habe ich noch einmal mit ihr gesprochen. Das war unser letztes Gespräch. Sie fehlt mir sehr.“ (pro)