Er ist einer der Großen der Filmbranche. Regisseur Wim Wenders wird am heutigen Sonntag mit dem Ehrenpreis des Kirchlichen Filmfestivals für sein Lebenswerk ausgezeichnet. Die Veranstalter sind stolz, dass er den Preis annimmt und dafür nach Recklinghausen kommt.
In Recklinghausen findet seit zehn Jahren Deutschlands einziges ökumenisches Filmfest statt. Veranstalter ist der Arbeitskreis Kirche & Kino des evangelischen Kirchenkreises und das katholische Kreisdekanat Recklinghausen. Die Filme beschäftigen sich unter anderem mit den Themen Flüchtlinge, Missbrauch in der Kirche und religiöser Fanatismus.
„Keine leichte Kost“
Die Schirmherrschaft haben die westfälische Präses Annette Kurschus und Münsters Bischof Felix Genn übernommen. Das Festival biete „keine leichte Kost“ und traue seinen Gästen auch „unbequeme Filme“ zu. Gezeigt würden Filme, die klar machen, dass es Solidarität, Gerechtigkeit und Humanität brauche für ein gerechtes Leben.
Seit Mittwoch gab es bei dem Filmfestival 16 Filme zu sehen. In dem Dokumentarfilm „#Female Pleasure“ etwa kämpfen fünf junge Frauen aus unterschiedlichen Kulturen gegen leib- und frauenfeindliche Traditionen ihrer jeweiligen Religion. Von einem jungen Mädchen, das Muslima werden will, handelt die Komödie „Womit haben wir das verdient?“.
Gezeigt wurde auch das französische Drama „Gelobt sei Gott“, das die Geschichte von drei Missbrauchsopfern eines katholischen Priesters in Lyon erzählt. Der für den Oscar nominierte Dokumentarfilm „Of Fathers and Sons“ erzählt, wie sich der Filmemacher Talal Derki als Journalist mit Sympathie für die Salafisten ausgibt und zwei Jahre hautnah eine syrische Familie, deren Oberhaupt seine Söhne zu Kalifatskämpfern heranzieht, begleitet.
Wie domradio.de meldet, will Wim Wenders anlässlich seiner Ehrung auch zwei seiner Filme mitbringen. „Der Himmel über Berlin“ aus dem Jahr 1986 erzählt die Geschichte eines Engels mit dem Verlangen, die Welt als Mensch zu erfahren. In dem Dokumentarfilm „Papst Franziskus“ hat Wenders das Oberhaupt der Katholischen Kirche begleitet.
Von: Johannes Blöcher-Weil