Jesu Führungsstil zeichne sich durch Sanftmut und Vergebungsbereitschaft aus, hat der emeritierte Tübinger Theologieprofessor Hans-Joachim Eckstein erklärt: „Die Liebe Jesu macht nicht klein, sondern groß“, sagte er beim 11. Kongress christlicher Führungskräfte (KcF). Menschen wertzuschätzen, sei segensreich. Als Wesensmerkmale christlicher Führung nannte er den „radikalen Gottesbezug Jesu“, keine Ich-, sondern „Du-Orientierung“ und ein klares Führungsziel.
Eckstein führte aus, dass Jesus nichts getan habe, was er nicht in Verantwortung vor seinem himmlischen Vater, Gott, getan hätte. So sollten auch christliche Führungskräfte ihr Handeln an Jesus ausrichten. „Je höher wir kommen, desto leichter vergessen wir, dass Christus unser Herr ist“, mahnte der Theologe. Christus sei unentbehrlich.
Eckstein benannte auch das Führungsprinzip, Mitarbeiter so zu fördern, dass diese sich entfalten könnten. Schließlich wies er darauf hin, dass Chefs ihre Berufung klar sein müsse: Es könne nicht jeder alles tun, sondern nur das, wozu er berufen sei. „Weiß ich mich von Christus autorisiert?“
Gott hörbar und sichtbar die Ehre geben
Über „Führung im Wandel“ sprach Andreas Kreuter, CEO von Freudenberg Filtration Technologies. „Wir können als Christen einen Unterschied machen“, ist Kreuter überzeugt. „In einer Zeit, die geprägt ist von immer schnellerem, grundlegenderem Wandel, wird uns das gelingen, wenn wir Menschen im Blick haben, auf unsere persönliche Integrität achten und wenn wir Gottes Ehre im Blick haben“, sagte er.
Veränderungen bewertete er als Chance. Der aktuelle Wandel führe dazu, dass weiche Faktoren der Führung zunehmend an Bedeutung gewinnen. Dazu zählte Kreuter beispielsweise Wertschätzung und Fehlertoleranz.
Seine Tipps auf einen Blick:
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1. Haben Sie die Menschen im Blick! Bringen Sie ihnen Anerkennung und Respekt entgegen und achten Sie nicht ausschließlich auf Zahlen, Daten, Fakten.
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2. Achten Sie auf Ihre persönliche Integrität! Führungskräfte sind Vorbild. Seien Sie sich im Klaren darüber, dass materielle Dinge vergänglich sind und Sie letztlich Gott gegenüber verantwortlich sind, nicht nur dem Aktionär oder Firmeninhaber.
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3. Haben Sie die richtigen Prioritäten im Blick! Geben Sie Gott sichtbar und hörbar die Ehre. Allein einen christlichen Wertekompass zu haben, reicht nicht. Seien Sie mutig und offen, sagen Sie, dass Sie Gott dankbar sind für Gelingen in der Firma.
Kreuter sprach am Freitag beim 11. KcF in Karlsruhe. Der Kongress für christliche Führungskräfte will Verantwortungsträger aus der Wirtschaft mit christlichem Hintergrund vernetzen.
Von: Stefanie Ramsperger