Whitney Houstons Leben ist eine Geschichte von Höhenflügen und Abstürzen. Sie gewann 26 American Music Awards, sechs Grammys und verkaufte über 170 Millionen Alben. Damit ist Houston eine der erfolgreichsten Sängerinnen aller Zeiten. Am Samstagnachmittag um kurz vor vier Uhr wurde sie in Beverly Hills für tot erklärt. Die Todesursache ist bisher unbekannt. Medienberichten zufolge soll sie noch einen Tag vorher öffentlich aufgetreten sein. Houston war nach Beverly Hills gekommen, um an der Grammy-Verleihung am Sonntag teilzunehmen. Der amerikanische Pastor Al Sharpton hat sich als einer der ersten zum Tod der Diva geäußert und zum Gebet für Houston aufgerufen.
War sie Christin?
Die "Christian Post" stellte schon kurz nach Houstons Tod die Frage: "War sie eine Christin?". Eindeutig können das wohl nur enge Freunde und Familienangehörige beantworten. Ihre bewegte Lebensgeschichte, so viel steht aber fest, hat christliche Wurzeln. Houston wuchs in New Jersey auf und ist Tochter der Gospel-Sängerin Cissy Houston. Laut der "Christian Post" wurde sie als Baptistin erzogen, besuchte zeitweise aber auch eine Pfingstgemeinde. Mit elf Jahren begann Houston in einem Gospel-Chor der "New Hope Baptist Church" in Newark zu singen. In ihrer Teenagerzeit besuchte sie eine katholische Mädchenschule.
1985 veröffentlichte sie ihr erstes Album "Whitney Houston". Schon diese Aufnahme verkaufte sich millionenfach. Der größte Erfolg ihrer Karriere kam aber mit dem Film "Bodyguard" im Jahr 1992. Damals spielte sie an der Seite von Kevin Costner, ihr Titelsong "I will always love you" gilt bis heute als eines der erfolgreichsten Liebeslieder aller Zeiten. Ihr Soundtrack zum Film "The Preacher’s Wife" (Rendezvous mit einem Engel) von 1996 wurde zum meistverkauften Gospel-Album in der Musikgeschichte.
Comeback mit christlichem Bekenntnis
Von 1992 bis 2007 war Houston mit dem Sänger Bobby Brown verheiratet. Sie haben eine gemeinsame Tochter. Die Ehe wurde für Houston zum privaten und öffentlichen Desaster. Es gab Berichte über Gewalt, Drogen und Alkoholkonsum. Außer Negativschlagzeilen hörte die Welt bis 2009 wenig von dem einstigen Star. Hoch verschuldet musste sie 2007 laut "Stern" auf richterliche Anordnung sogar persönliche Dinge verkaufen, darunter Kleider und Instrumente. Zwei Jahre später erschien Houstons Album "I look to you" – ein Comeback-Versuch und zugleich eine musikalische Auseinandersetzung mit dem Glauben. Im Titelsong ruft sie Gott um Beistand an. "Ich schaue auf dich. Nach allem was ich erlebt habe, frage ich, wo ich mich hinwenden kann? Ich schaue auf dich, nachdem mich all meine Kraft verlassen hat, kann ich in dir stark sein", bekennt die Sängerin. "Wenn die Melodien verklungen sind, höre ich in dir ein Lied. Ich schaue auf dich. Mein Damm ist gebrochen, die Mauern, die vor mir sind, stürzen auf mich herab […] Ich brauche dich, damit du mich befreist. Ich brauche dich. Scheine auf mich herab."
Trotz guter Album-Kritiken scheiterte Houstons Comeback. Die angesetzte Tour enttäuschte viele Kritiker, Konzerte mussten abgesagt werden. Auch ihre Drogen- und Alkoholsucht hat Houston nie vollständig in den Griff bekommen. Zuletzt soll sie sich 2010 in einen Entzug begeben haben. Eine der letzten Video-Aufnahmen Houstons zeigt sie einen Tag vor ihrem Tod. Auf einer Grammy-Party singt sie ein Duett mit Kelly Price. Der Titel des Songs lautete: "Yes, Jesus loves me" – Ja, Jesus liebt mich. (pro)