„Indiskutabel“. Dieses Zauberwort ist heute gebräuchlich, um Debatten zu beenden, denen man sich nicht stellen will. Die Bremische Bürgerschaft beschreibt mit diesem Wort nun offiziell die Predigt von Pfarrer Olaf Latzel, in der er mit teils unfreundlichen Worten gegen Religionsvermischung gewettert hat. SPD, Grüne und Linkspartei haben den Antrag verabschiedet, in dem auch Konsequenzen für den Pfarrer gefordert werden.
Zu Recht kann man nun fragen, auf welcher Grundlage ein Landesparlament Inhalte bewertet, die in einer Kirche vorgebracht werden. Das ist ein beispielloser Vorgang, der gegen die Trennung von Kirche und Staat verstößt und den Eindruck verstärkt, dass es in Deutschland immer wieder zur Diskriminierung von Christen kommt.
Beispiele dafür gibt es genug. In München darf ein Christ nicht Umweltreferent werden, weil er Mitglied in zwei christlichen Vereinen ist. In Köln muss ein Hotelier Schadenersatz zahlen, weil er in seinem Haus keine schwule Hochzeit ausrichten will. Wer gegen Abtreibung demonstriert, wird mit Eiern beworfen – von linksextremen Gruppen, die sich teils durch Fördermittel aus Steuergeldern finanzieren. Dass nun ein Landesparlament die Inhalte einer Predigt per Resolution für falsch befindet, verwundert deshalb leider kaum – es ist nur der nächste logische Schritt. Und sicherlich nicht der letzte.