Mindestens 49 Journalisten und Medienschaffende sind nach Angaben von Reporter ohne Grenzen (ROG) seit Jahresbeginn weltweit wegen ihrer Arbeit getötet worden. Das geht aus der Jahresbilanz der Pressefreiheit hervor, die ROG jedes Jahr veröffentlicht. ROG betrachtet jeweils die Zeitspanne von Jahresbeginn bis zum 1. Dezember.
„Nur eine Minderheit von ihnen starb in Kriegsgebieten; die meisten wurden in Ländern getötet, in denen formal Frieden herrscht“, heißt es in dem Bericht. Weit mehr als die Hälfte der Getöteten kam demnach in fünf Ländern ums Leben, die meisten davon in Syrien: Dort wurden 2019 zehn Medienschaffende getötet. In Mexiko kamen ebenfalls zehn, in Afghanistan fünf, in Pakistan vier und in Somalia drei Medienschaffende zu Tode. In ganz Lateinamerika wurden 14 Journalisten getötet.
57 Journalisten entführt, 389 in Haft
Weltweit wurden bis zum 1. Dezember 57 Medienschaffende entführt. Von den meisten der in Syrien Entführten gab es dem ROG-Bericht zufolge im ganzen Jahr kein Lebenszeichen. Manche der Entführten sind demnach seit bis zu sieben Jahren verschleppt.
Dem Bericht zufolge sitzen zum Jahresende 2019 weltweit 389 Journalisten und andere Medienschaffende wegen ihrer Arbeit im Gefängnis. Das sind zwölf Prozent mehr als vor einem Jahr. „Die hohen Zahlen inhaftierter Journalistinnen und Journalisten in China, Ägypten und Saudi-Arabien sind ein Beleg dafür, wie diese Regime die Schraube der Repression weiter angezogen haben“, erklärte Rediske.
Von allen inhaftierten Journalisten sitzt fast die Hälfte in nur drei Ländern hinter Gittern: In China sind 120 Journalisten im Gefängnis, in Ägypten 34 und in Saudi-Arabien 32. 2018 waren nach Angaben von ROG weltweit mindestens 80 Journalisten, Bürgerjournalisten und andere Medienmitarbeiter in direktem Zusammenhang mit ihrer Arbeit getötet worden. Mehr als die Hälfte der Getöteten kam 2018 in Afghanistan, Syrien, Mexiko, Jemen und Indien ums Leben.
Von: Norbert Schäfer