Am vergangenen Freitag veröffentlichte Chuck Colson die "Manhattan Declaration" zusammen mit weiteren Unterzeichnern. Der evangelikale Christ gründete 1976 ein Werk, das Gefängnisinsassen ein Bibelstudium ermöglicht. Von 1969 bis 1973 war Colson Berater von Präsident Richard Nixon. 1993 wurde ihm der Templeton-Preis überreicht, die höchst dotierte Auszeichnung, die einzelne Personen zugesprochen wird. Er wird für Verdienste an der Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Religion vergeben. Er ist zudem Gründer des "Chuck Colson Center", das sich für die Verbreitung einer christlichen Weltsicht einsetzt.
Die "Manhattan-Erklärung" ist das Ergebnis mehrerer Treffen zwischen evangelischen, katholischen und orthodoxen Vertretern in New York seit dem 28. September. Sie soll Christen darin vereinen, die Bedeutung vor allem von drei Punkten zu betonen: die Heiligkeit des Lebens von der Empfängnis bis zum natürlichen Tod, die Heiligkeit der Familie und die Freiheit des Denkens und der Religion. "Die Manhattan-Erklärung ist ein Weckruf an die Kirche", sagte Colson. "Sie ist außerdem eine kristallklare Botschaft an die staatlichen Behörden, dass wir unter keinen Umständen tatenlos dabei zusehen werden, wie die Religionsfreiheit angegriffen wird." Zu den anderen Verfassern der Erklärung gehören Robert George, Professor für Rechtswissenschaften an der Universität Princeton, und Timothy George, Professor und Dekan der Beeson Divinity School der Samford University.
Die genannten Werte würden in der derzeitigen Kultur "immer mehr angegriffen", sind die Unterzeichner überzeugt, und nun sei es an der Zeit, der Politik und der Gesellschaft Grenzen aufzuzeigen. "Wir stehen für diese Erklärung nicht als Mitglieder einer bestimmten politischen Partei, sondern als Nachfolger Jesu Christi, des gekreuzigten und auferstandenen Herr, der der Weg, die Wahrheit und das Leben ist", heißt es in dem Dokument, das sieben Seiten lang ist und von 152 christlichen Leitern unterschrieben wurde.
Warnung vor neuer "Eugenik"
Die drei Punkte basierten auf der "Wahrheit, die in der Heiligen Schrift liegt, und des menschlichen Verstandes (der in unseren Augen ein Geschenk Gottes ist), und der Natur jedes Menschen", heißt es in dem Dokument. Sowohl gläubige als auch Nichtgläubige seien eingeladen, über die Punkte der Erklärung nachzudenken.
Die christliche Moral kümmere sich im Kern um die Armen und Schwachen, daher seien die drei Themen aufgestellt worden. Der erste Punkt gründe auf der unantastbaren Würde jedes Menschen. Die Erklärung verurteilt Abtreibung und eine "Kultur des Todes", wie es Papst Johannes Paul II. ausgedrückt habe. "Der US-Präsident und viele Kongressabgeordnete befürworten die Ausdehnung der Erforschung von Embryonen und ein steuerfinanziertes ‚therapeutisches Klonen‘. Aber das würde zu einer "industriellen Massenproduktion" von menschlichen Embryonen führen, die getötet würden, um daraus genetisch angepasste Stammzellen und Gewebe zu generieren, heißt es in der "Manhattan-Erklärung". Ebenso führe "am anderen Ende des Lebens" eine bestimmte Weltsicht dazu, dass Menschen, etwa ältere oder kranke, zum Selbstmord gedrängt würden. Das Dokument erinnert an die "Eugenik" des "lebensunwerten Lebens" der 1920er Jahre: "Lange als Schande nach dem Horror des 20. Jahrhunderts begraben, kommen diese Gedanken nun wieder aus ihren Gräbern. Der einzige Unterschied besteht darin, dass die Doktrin der Eugenik nun in dem Gewand von Schlagwörtern wie ‚Freiheit‘, ‚Autonomie‘ und ‚freie Wahl‘ daherkommt."
Die Würde des Lebens verliere weltweit an Ansehen, so die Unterzeichner. "Unsere Sorgen betreffen nicht nur unsere Nation. Rund um den Globus beobachten wir Fälle von Genoziden und ‚ethnischen Säuberungen‘." Das Dokument verurteilt Kriegsopfer, die Misshandlung von Kindern, und die Unterdrückung wegen Geschlecht, Religionszugehörigkeit oder Rasse.
Ehe als kleinste Zelle der Gesellschaft
Die Ehe, betont die Erklärung, sei von Gott als Zeichen der Vereinigung und Treue zwischen Mann und Frau gedacht. Ebenso sei die Familie als kleinste Zelle einer Gesellschaft wertvoll und zu achten. "Wo die Kultur der Ehe verschwindet, entstehen rasch soziale Krankheiten verschiedener Art." In Amerika sei ein Zuwachs außerehelicher Schwangerschaften innerhalb der letzten 50 Jahre von 5 Prozent auf über 40 Prozent zu verzeichnen. Der Preis dafür sei hoch: höhere Kriminalität, Drogenmissbrauch, Hoffnungslosigkeit und Verzweiflung.
Die Unterzeichner betonen, dass sie homosexuell empfindende Menschen als Menschen mit gleicher Würde respektieren. Wenn manche den Versuchungen nicht widerstehen könnten und strauchelten, stünden Christen trotzdem zu ihnen. "Wir sind, ebenso wie sie, Sünder, und verfehlen Gottes Willen für unser Leben. Auch wir bedürfen, wie sie, der ständigen Geduld, Liebe und Vergebung Gottes. Wir rufen alle Christen auf, sexueller Unmoral zu widerstehen, aber gleichzeitig rufen wir sie dazu auf, von verachtenden Verurteilungen abzusehen gegenüber solchen, die solches tun. Jeder Sünder, egal, welche Sünde er begangen hat, wird von Gott geliebt, der nicht unsere Vernichtung will, sondern die Erneuerung unserer Herzen."
Der dritte Punkt fordert die freie Ausübung von Religion. Derzeit sei jedoch zu beobachten, dass immer mehr gläubige Menschen wegen ihrer Überzeugungen benachteiligt würden. Als Beispiele nennen die Verfasser etwa Druck, der auf Ärzte und Krankenpfleger ausgeübt werde, die es ablehnen, Abtreibungen durchzuführen. In New Jersey sei einer methodistischen Organisation die Steuerbefreiung entzogen worden, weil sie sich geweigert hatte, Räumlichkeiten für die Segnung gleichgeschlechtlicher Paare zur Verfügung zu stellen. "In Kanada und in Europa wurden christliche Geistliche angeklagt, weil sie die biblische Aussage gegen praktizierte Homosexualität gepredigt hatten."
Die Unterzeichner sind überzeugt: "Das Wesen der religiösen Freiheit ist begründet im Charakter Gottes selbst, der Gott, der am besten erkannt werden kann im Leben und Wirken von Jesus Christus. (…) Niemand sollte gezwungen werden, eine Religion gegen seinen Willen anzunehmen, und ebenso sollte es einem gläubigen Menschen nicht verboten werden, Gott anzubeten, wie es sein Gewissen fordert, oder frei und öffentlich seine religiösen Überzeugungen auszudrücken. Was für Individuen gilt, gilt auch für religiöse Gemeinschaften."
Huckabee betont geschichtliche Relevanz der Erklärung
Der ehemalige Gouverneur von Arkansas, Mike Huckabee, der 2008 zur Wahl des Präsidentschaftskandidaten der Republikaner angetreten war, hat Chuck Colson in seiner Fernsehsendung interviewt. Dessen Erklärung habe eine geschichtliche Relevanz, wie sie mit den 95 Thesen Martin Luthers vergleichbar sei, so Huckabee. Sie habe "einen der größten Einflüsse auf die Geschichte", allein, weil er Vertreter verschiedener christlicher Denominationen in einer Sache vereine, was selten geschehe.
Weitere Informationen und die Möglichkeit, die Erklärung zu unterzeichnen, unter www.manhattandeclaration.org. (PRO)
Die "Manhattan-Erklärung" ist das Ergebnis mehrerer Treffen zwischen evangelischen, katholischen und orthodoxen Vertretern in New York seit dem 28. September. Sie soll Christen darin vereinen, die Bedeutung vor allem von drei Punkten zu betonen: die Heiligkeit des Lebens von der Empfängnis bis zum natürlichen Tod, die Heiligkeit der Familie und die Freiheit des Denkens und der Religion. "Die Manhattan-Erklärung ist ein Weckruf an die Kirche", sagte Colson. "Sie ist außerdem eine kristallklare Botschaft an die staatlichen Behörden, dass wir unter keinen Umständen tatenlos dabei zusehen werden, wie die Religionsfreiheit angegriffen wird." Zu den anderen Verfassern der Erklärung gehören Robert George, Professor für Rechtswissenschaften an der Universität Princeton, und Timothy George, Professor und Dekan der Beeson Divinity School der Samford University.
Die genannten Werte würden in der derzeitigen Kultur "immer mehr angegriffen", sind die Unterzeichner überzeugt, und nun sei es an der Zeit, der Politik und der Gesellschaft Grenzen aufzuzeigen. "Wir stehen für diese Erklärung nicht als Mitglieder einer bestimmten politischen Partei, sondern als Nachfolger Jesu Christi, des gekreuzigten und auferstandenen Herr, der der Weg, die Wahrheit und das Leben ist", heißt es in dem Dokument, das sieben Seiten lang ist und von 152 christlichen Leitern unterschrieben wurde.
Warnung vor neuer "Eugenik"
Die drei Punkte basierten auf der "Wahrheit, die in der Heiligen Schrift liegt, und des menschlichen Verstandes (der in unseren Augen ein Geschenk Gottes ist), und der Natur jedes Menschen", heißt es in dem Dokument. Sowohl gläubige als auch Nichtgläubige seien eingeladen, über die Punkte der Erklärung nachzudenken.
Die christliche Moral kümmere sich im Kern um die Armen und Schwachen, daher seien die drei Themen aufgestellt worden. Der erste Punkt gründe auf der unantastbaren Würde jedes Menschen. Die Erklärung verurteilt Abtreibung und eine "Kultur des Todes", wie es Papst Johannes Paul II. ausgedrückt habe. "Der US-Präsident und viele Kongressabgeordnete befürworten die Ausdehnung der Erforschung von Embryonen und ein steuerfinanziertes ‚therapeutisches Klonen‘. Aber das würde zu einer "industriellen Massenproduktion" von menschlichen Embryonen führen, die getötet würden, um daraus genetisch angepasste Stammzellen und Gewebe zu generieren, heißt es in der "Manhattan-Erklärung". Ebenso führe "am anderen Ende des Lebens" eine bestimmte Weltsicht dazu, dass Menschen, etwa ältere oder kranke, zum Selbstmord gedrängt würden. Das Dokument erinnert an die "Eugenik" des "lebensunwerten Lebens" der 1920er Jahre: "Lange als Schande nach dem Horror des 20. Jahrhunderts begraben, kommen diese Gedanken nun wieder aus ihren Gräbern. Der einzige Unterschied besteht darin, dass die Doktrin der Eugenik nun in dem Gewand von Schlagwörtern wie ‚Freiheit‘, ‚Autonomie‘ und ‚freie Wahl‘ daherkommt."
Die Würde des Lebens verliere weltweit an Ansehen, so die Unterzeichner. "Unsere Sorgen betreffen nicht nur unsere Nation. Rund um den Globus beobachten wir Fälle von Genoziden und ‚ethnischen Säuberungen‘." Das Dokument verurteilt Kriegsopfer, die Misshandlung von Kindern, und die Unterdrückung wegen Geschlecht, Religionszugehörigkeit oder Rasse.
Ehe als kleinste Zelle der Gesellschaft
Die Ehe, betont die Erklärung, sei von Gott als Zeichen der Vereinigung und Treue zwischen Mann und Frau gedacht. Ebenso sei die Familie als kleinste Zelle einer Gesellschaft wertvoll und zu achten. "Wo die Kultur der Ehe verschwindet, entstehen rasch soziale Krankheiten verschiedener Art." In Amerika sei ein Zuwachs außerehelicher Schwangerschaften innerhalb der letzten 50 Jahre von 5 Prozent auf über 40 Prozent zu verzeichnen. Der Preis dafür sei hoch: höhere Kriminalität, Drogenmissbrauch, Hoffnungslosigkeit und Verzweiflung.
Die Unterzeichner betonen, dass sie homosexuell empfindende Menschen als Menschen mit gleicher Würde respektieren. Wenn manche den Versuchungen nicht widerstehen könnten und strauchelten, stünden Christen trotzdem zu ihnen. "Wir sind, ebenso wie sie, Sünder, und verfehlen Gottes Willen für unser Leben. Auch wir bedürfen, wie sie, der ständigen Geduld, Liebe und Vergebung Gottes. Wir rufen alle Christen auf, sexueller Unmoral zu widerstehen, aber gleichzeitig rufen wir sie dazu auf, von verachtenden Verurteilungen abzusehen gegenüber solchen, die solches tun. Jeder Sünder, egal, welche Sünde er begangen hat, wird von Gott geliebt, der nicht unsere Vernichtung will, sondern die Erneuerung unserer Herzen."
Der dritte Punkt fordert die freie Ausübung von Religion. Derzeit sei jedoch zu beobachten, dass immer mehr gläubige Menschen wegen ihrer Überzeugungen benachteiligt würden. Als Beispiele nennen die Verfasser etwa Druck, der auf Ärzte und Krankenpfleger ausgeübt werde, die es ablehnen, Abtreibungen durchzuführen. In New Jersey sei einer methodistischen Organisation die Steuerbefreiung entzogen worden, weil sie sich geweigert hatte, Räumlichkeiten für die Segnung gleichgeschlechtlicher Paare zur Verfügung zu stellen. "In Kanada und in Europa wurden christliche Geistliche angeklagt, weil sie die biblische Aussage gegen praktizierte Homosexualität gepredigt hatten."
Die Unterzeichner sind überzeugt: "Das Wesen der religiösen Freiheit ist begründet im Charakter Gottes selbst, der Gott, der am besten erkannt werden kann im Leben und Wirken von Jesus Christus. (…) Niemand sollte gezwungen werden, eine Religion gegen seinen Willen anzunehmen, und ebenso sollte es einem gläubigen Menschen nicht verboten werden, Gott anzubeten, wie es sein Gewissen fordert, oder frei und öffentlich seine religiösen Überzeugungen auszudrücken. Was für Individuen gilt, gilt auch für religiöse Gemeinschaften."
Huckabee betont geschichtliche Relevanz der Erklärung
Der ehemalige Gouverneur von Arkansas, Mike Huckabee, der 2008 zur Wahl des Präsidentschaftskandidaten der Republikaner angetreten war, hat Chuck Colson in seiner Fernsehsendung interviewt. Dessen Erklärung habe eine geschichtliche Relevanz, wie sie mit den 95 Thesen Martin Luthers vergleichbar sei, so Huckabee. Sie habe "einen der größten Einflüsse auf die Geschichte", allein, weil er Vertreter verschiedener christlicher Denominationen in einer Sache vereine, was selten geschehe.
Weitere Informationen und die Möglichkeit, die Erklärung zu unterzeichnen, unter www.manhattandeclaration.org. (PRO)