Das beste christliche Internetangebot kommt aus dem Hause "ERF Medien". So zumindest entschied die Jury des "Webfish 2010" der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und des Gemeinschaftswerks der Evangelischen Publizistik (GEP). "Hier wird das Internet nicht nur als reines Verbreitungsmedium für einen Radiolivestream verwendet, vielmehr ist es auch Rückkanal zu den Machern des Webradios", urteilte die Jury. So könnten Nutzer das Programm mitgestalten. Live-Stream, MP3-Downloads, Podcasts, aktuelle Informationen zu christlicher Musik, Nachrichten und die aktive Community überzeugten ebenso, wie die missionarische Ausrichtung des Projekts.
Ebenso missionarisch, aber doch ganz anders, ist der zweite Preisträger. Ausgezeichnet wurde die Online-Mitmachplattform der "Volxbibel". Die zunächst als Buch herausgegebene Bibel in Jugendsprache kann über eine Wiki-Seite ergänzt und verbessert werden. Die Jury erklärte, es habe sie überzeugt, dass das Wiki-Konzept für eine Bibelübertragung genutzt und so die eigentliche Übersetzungs- und Übertragungsarbeit auf einen neuen Weg gebracht worden sei. Da die "Volxbibel" unter einer Creative Commons-Lizenz steht, kann sie kostenfrei weitergegeben werden. "Damit wird die Verbreitung dieser Bibelübertragung spürbar vereinfacht", erklärte die Jury.
Förderpreis für jugendliche Blogger
Das Gebetsportal "Wie-kann-ich-beten" wurde auf den dritten Platz gewählt. Besucher können ihre Anliegen auf der Webseite in einen virtuellen Himmel schreiben oder die Gebetseinträge von anderen lesen und für diese beten. Hier werde das Netz zu einem spirituellen Ort, erklärte die Jury. Verantwortlich für das Projekt ist die evangelische und katholische Radioarbeit im NDR. Ein Förderpreis der Evangelischen Kreditgenossenschaft Kassel ging zudem an die Junge Gemeinde Karow für ihr Online-Angebot "Gott chillt in Karow – Kirche 2.0". Der Internetauftritt inklusive Blog mache Lust, die evangelische Jugend näher kennenzulernen, hieß es zur Begründung.
Der goldene, silberne und bronzene "Webfish" sind mit einem Geldpreis von insgesamt 3.000 Euro verbunden. Die Jury, die aus Medienexperten aus Kirche und Gesellschaft besteht, hat laut EKD bewusst solche Internetseiten nominiert, die mit geringem Budget und ehrenamtlicher Arbeit kreiert wurden. Auf diese Weise soll deutlich gemacht werden, dass konkurrenzfähige und ansprechende Internetseiten auch ohne große finanzielle Mittel möglich sind. Der "Webfish" wurde dieses Jahr zum 14. Mal vergeben. (pro)