„Was in Hanau passiert ist, geht uns alle an“, sagte die Bischöfin der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck, Beate Hofmann, bei einem Friedensgebet in der Hanauer Marienkirche, zu dem auch Oberbürgermeister Claus Kaminsky (SPD) erschienen war. „Zusammenhalten wollen wir aufstehen für ein friedliches Miteinander in unseren Städten und Dörfern“, heißt es im Gebetstext: „Hören wollen wir, Gott, auf dein schönstes Wort: Frieden – Schalom – Salam. Lass uns zusammenstehen als Glaubende aller Konfessionen und Religionen.“
Am 19. Februar 2020 hatte ein 43-jähriger Deutscher an mehreren Orten der hessischen Stadt neun Menschen mit ausländischen Wurzeln erschossen. Anschließend tötete er seine Mutter und sich selbst. Ein Gutachten diagnostizierte bei dem Täter paranoide Schizophrenie, gepaart mit rassistischer Ideologie.
Livestream-Gottesdienst am Sonntag
„Der 19. Februar ist für viele Menschen ein Tag der Trauer“, sagte der Hanauer Dekan Martin Lückhoff. Über alle persönliche Betroffenheit hinaus habe Trauer auch einen verbindenden Aspekt: „Einander zuhören und miteinander schweigen, füreinander da sein und sich unterstützen gehören dazu“, machte er deutlich. Dass Nachbarn unter rassistischer Gewalt litten und trauerten, fordere auch ein Gemeinwesen heraus. Gemeinsam gelte es, nicht nur zurück, sondern auch nach vorne zu schauen, sagte der Dekan.
Für den kommenden Sonntag, 21. Februar, laden die Landeskirche und der Kirchenkreis Hanau zu einem Gottesdienst in die Marienkirche ein, der über das Gedenken hinausgehen soll. Er wird ab 10.30 Uhr per Livestream übertragen und ist über die Homepage der Landeskirche unter www.ekkw.de abrufbar.
Von: epd