Wanderwitz: „Nichts rechtfertigt, eine rechtsradikale Partei zu wählen“

In Sachsen-Anhalt haben viele Jüngere AfD gewählt. Wie passt das zur Aussage von Marco Wanderwitz (CDU), einige AfD-Wähler seien „in einer vorigen Diktatur sozialisiert“? Im PRO-Interview gibt der Ostbeauftragte und engagierte Christ Antworten.
Von Nicolai Franz
Der CDU-Politiker Marco Wanderwitz wünscht sich klare Worte von der Kirche – wenn es wirklich darauf ankommt

PRO: Die CDU hat die Sachsen-Anhalt-Wahl mit 37,1 Prozent klar gewonnen, mit einem Vorsprung, den kein Demoskop so erwartet hätte.

Marco Wanderwitz: Irgendjemand schrieb: Insa (ein Meinungsforschungsinstitut, d. Red.) hat die Wahl verloren. Das fand ich ganz lustig.

Was war denn das Erfolgsrezept?

Dafür gibt es mehrere Gründe: Zum einen Reiner Haseloff als beliebte Person an der Spitze. In nahezu allen politischen Themenfeldern lag die CDU in der Kompetenzzuschreibung auf Platz eins, in sozialen Fragen trauten uns die Bürger mehr Kompetenz als der Linkspartei zu. Zudem wirft die Bundestagswahl ihre Schatten voraus. Außerhalb der Großstädte werden die Bäume der Grünen in den neuen Bundesländern sicher nicht in den Himmel wachsen. Die harte Abgrenzung zur AfD hat ebenfalls geholfen. Bis die AfD verschwindet, wird es aber noch dauern.

Manche hatten befürchtet, dass die AfD in Sachsen-Anhalt stärkste Kraft werden könnte – und atmen nun auf. Jeder Fünfte hat sie trotzdem gewählt, obwohl sie vom Verfassungsschutz beobachtet wird und als in Teilen rechtsextrem gilt.

Jeder Fünfte der 60 Prozent, die zur Wahl gegangen sind, das muss man dazu sagen. In manchen Altersgruppen war der Anteil derer noch höher, die eine Partei gewählt haben, die rechtsradikal ist, an Haupt und Gliedern. Herr Kirchner (AfD-Spitzenkandidat in Sachsen-Anhalt, d. Red.) und Herr Chrupalla (Co-Parteichef der AfD, d. Red.) haben sich gestern in der Pressekonferenz gewunden, doch die ideologische Ausrichtung ist eindeutig. Das ist erschreckend. Es gibt keine Rechtfertigung dafür, so eine Partei zu wählen.

Im Vorfeld hatten Sie als Ost-Beauftragter in einem Podcast gesagt, dass einige AfD-Wähler nicht zurückzugewinnen sind, unter anderem weil sie in einer „vorigen Diktatur sozialisiert sind“. Stehen Sie zu der Aussage?

Ja, allerdings erkläre ich diese Aussage genauer. Wir alle, die wir in der DDR aufgewachsen sind, haben keine anderen Erfahrungen als die in der Diktatur gemacht. Nach 1989/1990 kamen wir aus dem sogenannten Sozialismus in eine gut funktionierende Demokratie und von der Planwirtschaft in die Marktwirtschaft. Das war für Viele eine große Herausforderung. Einige lehnen bis heute grundlegende Wirkmechanismen der Demokratie aggressiv ab.

Zum Beispiel?

Zum Beispiel das Mehrheitsprinzip. Oder dass Minderheitenrechte gelten. Oder dass es universelle Grundrechte gibt, die nicht zur Disposition stehen.

Welche Grundrechte greift die AfD denn an?

Bei der AfD steht beispielsweise regelmäßig die Religionsfreiheit zur Disposition.

In Bezug auf den Islam?

Zum Beispiel, ja. Jedenfalls hat es der überwiegende Teil der ehemaligen „DDR-Bürger“ geschafft, in der Demokratie anzukommen, diese mitzugestalten, ein kleinerer Teil nicht. Teilweise haben diese Menschen ihre Sozialisierung sogar auf ihre Kinder übertragen.

Unter den 25- bis 34-Jährigen haben sogar 27 Prozent AfD gewählt – junge Menschen, die nicht in der DDR aufgewachsen sind.

Ja, sie sind trotzdem Teil dieser Sozialisation geworden.

Was heißt das konkret? Misstrauen sie dem Staat so wie in Zeiten des SED-Regimes? Fehlt das Vertrauen in Medien?

Es gibt ein gewisses Grundmisstrauen in den Staat, ja. Andererseits hat man hohe Erwartungen an ihn. Bürgerschaftliches Engagement, wovon unser Staat auch lebt, ist hingegen eher dünner ausgeprägt. Die 1990er und frühen 2000er waren allerdings auch sehr hart. In dieser Zeit gab es eine riesige Transformation der Wirtschaft und des Staates. Viele verloren ihren Job und wurden aus der Bahn geworfen. Manche kehrten nie wieder in eine Bahn zurück. Es wählen aber gerade auch viele Menschen die AfD, denen es materiell nicht schlecht geht: Geschäftsleute, Handwerker – Menschen, die mitten im Leben stehen. Die sind eher auf einem Trip wie Orban in Ungarn…

… der einen rechtsautoritären Kurs fährt …

… die sagen: Was wir heute haben, ist nicht das, was wir 1989/1990 wollten. Dazu kommt: Wir haben seit der Einheit noch einmal 3,8 Millionen Menschen verloren, die in den Westen gegangen sind. Aus meinem Abi-Jahrgang 1994 ist die deutliche Mehrheit gegangen. Jetzt fehlen sie hier – die Hauptschüler sind alle geblieben. Das hat die Gesellschaft ein Stück weit deformiert. Wir sind überaltert, und auch die Jüngeren sind nicht das Abbild der Gesellschaft der Generation zuvor, weil ein Teil von ihnen eben gegangen ist. Deswegen widerspricht auch teilweise niemand mehr am Stammtisch oder im Sportverein, denn die, die widersprechen würden, sind weg.

Sehen Sie eine Chance, die Jüngeren zurückzuholen?

Bei jungen Menschen ist Vieles noch nicht so verfestigt, sie lassen sich leichter gewinnen als die Älteren, vor allem durch politische Bildung. Ich nehme auch eine Identitätsdebatte wahr. Viele Jüngere empfinden sich als gesamtdeutsche Generation, aber manche Ostdeutsche wollen sich bewusst vom Westen abgrenzen. Neulich schrieb mir jemand: „Wir wollen keine nordrhein-westfälischen Zustände in Sachsen.“ Das kann ich nicht nachvollziehen.

Zählen Sie auch eingefleischte Wähler der Linkspartei zu denen, die nicht in der bundesdeutschen Demokratie angekommen sind?

Die Linkspartei ist eine in Teilen linksradikale Partei. Das gilt auch für Teile ihrer Wähler. Wenn man die Extremen zusammen zählt, hat sich in Ostdeutschland in den vergangenen Jahren auch gar nicht viel verändert. Es gab Zeiten, in denen die Linkspartei bei 25 Prozent lag. Wie viele andere hat auch sie an die AfD verloren. Aber gewisse Themen verbinden die beiden Parteien. In der Linkspartei Ost steckt immer noch die alte SED. Unter Älteren, die die DDR noch bewusst erlebt haben, hat sie relativ die höchste Zustimmung. Homogenität in der Bevölkerung war in der DDR etwa ein wichtiges Ziel. Eingefleischte Linkspartei-Wähler haben mir gesagt, dass sie mit dem liberalen Ausländerkurs der jüngeren West-Linken ein Problem haben. Zu DDR-Zeiten gab’s ja keine Ausländer. Wenn doch, wie bei den Vietnamesen, hat man die „kaserniert“ vor der Stadt, und es war klar, dass sie danach wieder gehen sollen. Die DDRler gehörten in die DDR, die Polen nach Polen, man dachte nationalistisch – sang aber gleichzeitig die Internationale. Diese Wähler holt die AfD teilweise bewusst ab. Das DDR-Bashing der AfD ist weniger intensiv als das CDU-Bashing.

Sie sind bekennender Christ – und auch manche Gläubige wählen die AfD. Haben Sie dafür Verständnis?

Ich glaube, dass es nichts rechtfertigt, eine rechtsradikale Partei zu wählen – unabhängig davon, ob man Christ oder Nichtchrist ist. Für mich persönlich als Christen ist diese Haltung völlig klar. Deswegen freue ich mich, dass es in den beiden großen Kirchen auf Leitungsebene keine Unklarheiten gibt. Umso trauriger bin ich, dass manche Menschen behaupten, sie seien die „Christen in der AfD“; dass manche sogar meinen, als guter Christ müsse man aus der Kirche austreten, weil die Kirche Christen vermeintlich diffamiere, die sich in der AfD betätigen. Was die AfD tut, betreibt und in ihrem Programm vertritt, ist nicht christlich. Natürlich vertreten sie auch Punkte, die manchen Christen wichtig sind. Aber nur weil die AfD ein Familienbild hat, das meinem vielleicht nähersteht, nehme ich doch nicht ein menschenverachtendes Menschenbild in Kauf.

Ihnen ist in den vergangenen Tagen häufig vorgeworfen worden, sie würden arrogant über Ostdeutsche urteilen. Wie gehen Sie damit um?

Meine Haltung und Ansichten habe ich mir über viele Jahre erarbeitet. Mir ist dabei Differenzierung unglaublich wichtig. Ich spreche nie von „den“ Ostdeutschen oder „der“ Generation. Und: Eine breite Mehrheit tickt anders – doch die Minderheit ist größer als im Westen. Ich will die Mehrheit stark machen.

Vielen Dank für das Gespräch!

Transparenzhinweis: Marco Wanderwitz ist Mitglied der Christlichen Medieninitiative pro, die auch das Christliche Medienmagazin PRO herausgibt.

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39 Antworten

  1. Es gibt keine Rechtfertigung dafür Bürger zu verurteilen, weil sie die „falsche“ Partei gewählt zu haben. Es ist völlig legitim jede zur Wahl stehende Partei zu wählen. Meiner Meinung nach zeigt hier eher Herr Wanderwitz ein mangelndes Demokratieverständnis.

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    1. Die NSDAP stand dereinst legitim zur Wahl…. Sie machen hier ständig dieselbe miese de3mokratiezersetzende Propaganda….

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        1. Sagt der Verschwörungsexperte Maik! Auf dessen Demokratieuntericht ich angesichts seiner Postgeschichte gerne verzichte!

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      1. Lassen Sie doch mal dieses ‚what-aboutism‘, wie es neumodisch so heißt.
        @ carvalho: Leider verhalten Sie sich einmal mehr wie so häufig: Wer anderer MEINUNG ist als Sie, wird mit infamen, persönlich abwertenden Urteilen versehen.

        PS: ja, die NS-Partei stand „dereinst“ zur Wahl und – wurde sie von einer Mehrheit gewählt? Nein, die Gründe für die Machtübernahme von Hitlers Partei sind vielfältig. Aber eine Mehrheit hat er in Wahlen nie errungen. Das werden Sie alles ja hoffentlich alles wissen… (so wie Sie hier auftreten)!

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        1. Ihre „Argumentation“ ist einmal mehr wenig überzeugend: Denn es handelt sich mitnichten um „what-aboutism“, wie Sie ganz leicht herausfinden könn(t)en. Auch habe ich mitnichten behauptet, dass Hitler von einer Mehrheit gewählt wurde. Als was soll dieser durchsichte Q…?
          Nicht jede Partei, die sich einer Wahl stellen darf, ist deshalb eine demokratische Partei! Es ist legal eine zugelassene Partei zu wählen, d.h. aber nicht dass es per se legitim – also moralisch zu verantworten – ist! Es ist aber immer wieder ersatunlich – oder eben auch nicht -, dass es rechtsdrehende „Fromme“ aus Fundamentalien gibt, die hier Grenzen verschieben wollen!

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  2. Dass Herr Wanderwitz hier die Gelegenheit hat, seine durchaus fragwürdigen Äußerungen zu ‚erklären‘, mag man gut finden oder auch nicht. Dass er zudem (was ich nicht wusste) „Mitglied der Christlichen Medieninitiative pro“ ist, finde ich allerdings echt schockierend. Wenn er schon „bekennender“ oder „engagierter Christ“ sein will, wird ihm zumindest nicht fremd sein, dass man auch zugeben sollte, was man falsch gemacht hat.
    Stattdessen beharrt er auf seinen Aussagen und zensiert einmal mehr das Verhalten der Wähler: Es gebe keine Berechtigung, solch eine Partei (d.h. AfD) zu wählen, meint er. Sind die Wähler also dumm? Oder haben böse Vorsätze, wollen die Demokratie abschaffen? Oder gibt es Gründe für deren Wahlverhalten? Und warum haben sich 40% der Bürger in Sachsen-Anhalt gar nicht erst an der Wahl beteiligt? – Darüber sollte Herr Wanderwitz besser nachdenken; oder sich Gedanken machen, was seine Partei in den letzten Jahren womöglich nicht nur richtig gemacht hat!
    MP Haseloff hingegen hat offensichtlich vieles richtig gemacht: deshalb erreichte er ein Ergebnis, von dem die CDU auf Bundesebene nicht mal träumen kann.
    Dass Herr Wanderwitz zuletzt dann auch noch behauptet, ihm sei „Differenzierung unglaublich wichtig“, ist fast schon eine kabarettistische Leistung! Es sind immer die gleichen Sprüche, wie sie von karriereorientierten Politikern seines Schlages gern zu hören sind.

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  3. Wenn sich Herr Wanderwitz als bekennender Christ sieht:
    Wo hat er jemals gegen die Tötung Hunderttausender Menschen im Mutterleib protestiert?
    Wo hat er jemals die schöpfungswidrige Genderagenda und kritisiert?
    Wo hat er jemals Stellung zur muslimischen Unterdrückung von Frauen mitten in Deutschland bezogen?

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  4. Das ist schon ein starkes Stück von Herrn Wanderwitz. So wie er die Wähler über einen Kamm schert macht er es mit den Mitgliedern der AfD: Frau von Storch, die Herren Braun und Münz als rechtsradikal zu bezeichnen ist weit von der Realität und ist ein Witz.
    Was mich zudem wundert, dass in der ganzen Diskussion über die wirklichen Ursachen der Probleme im Osten nicht geredet wird: Es gibt im Osten viel zu wenige Industriearbeitsplätze, weil durch die Aktivitäten der Treuhand vieles vernichtet wurde und nach der Wende keine aktive Industrieansiedelungspolitik betrieben wurde. Man hat nur Industriebetriebe aus dem Westen nach der Wende sich ungehemmt ausdehnen lassen. Aber daran haben sich die beiden Parteien mit dem C munter daran beteiligt. Nur seltsam dass Herr Wanderwitz mit den hohen Anspruch an sich selbst dies nicht sieht, aber als Mitglied einer dieser Parteien kann er vielleicht nicht anders…

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  5. Man fragt sich aber auch leicht fassungslos, ob Herr Wanderwitz, der ja, wie verlautet, Christ ist, registriert hat, dass es die AfD war, die sich in Parlamenten um den Schutz verfolgter Christen oder um die Unterstützung Israels gekümmert hat, wobei die anderen Parteien, wie bockige Kinder, Widerstand geleistet haben, obwohl, wie man zugestehen möchte, bestimmt auch sie diese Anliegen vertreten.

    Und so Vieles andere macht skeptisch im Blick auf die Beteuerung: „Meine Haltung und Ansichten habe ich mir über viele Jahre erarbeitet. Mir ist dabei Differenzierung unglaublich wichtig.“

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  6. „Umso trauriger bin ich, dass manche Menschen behaupten, sie seien die ‚Christen in der AfD‘; dass manche sogar meinen, als guter Christ müsse man aus der Kirche austreten, weil die Kirche Christen vermeintlich diffamiere, die sich in der AfD betätigen.“ sagt Herr Wanderwitz im Interview. Und kurz vorher gibt er zu verstehen: „Für mich persönlich als Christen ist diese Haltung [AfD nicht wählen zu können] völlig klar.“
    Und für die AfD wählenden Christen? Die brauchen noch Nachhilfe in Sachen „richtiges Wählen“? …Wenn das keine unterschwellige Diffamierung und Entmündigung ist.

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  7. Warum sind es nur immer und immer wieder dieselben Fundi-Schreiber, die ein verschwurbeltes oder unverhohlenes Verständnis für Rechtsaußen bekunden… vernmutlich weil diese Richtung moralische und intellektuelle Anmaßung mit dem eigenen moralischen und intellektuellen Bankrott verwechselt….

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  8. Es scheint schon immer noch Leute zu geben, die nicht differenziert denken können, alles über einen Kamm scheren und Andersdenkende mit massivsten Vorwürfen überziehen müssen wie der Kommentar von Carvalho zeigt. Kein Wunder, dass unser Land immer weiter auseinanderdriftet.
    Im Osten ist der Frust über die ausbleibende wirtschaftliche gute Struktur so ausgeprägt ( 40 % der Vollbeschäftigten arbeiten für den Mindestlohn), dass vielen als einziges Ventil übrig bleibt aus Protesthaltung, und nicht weil man rechts ist, AfD zu wählen, sondern weil man von vielen Politikern nicht Ernst genommen wird. Das aber kann und ja auch Herr Wanderwitz nicht verstehen

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    1. Wer eine faschistische Partei wählt, überschreitet eine Grenze! Und wenn selbstgefällige „Fromme“ das goutieren (und/oder selbst mehr oder minder offensichtlich mit rechtsaußen kokettieren) , finde ich das sehr besch(eiden)! Aber das offenbart eben eine bestimmte Ungeisteshaltung!

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      1. Cool!!! Und und bei den GRÜNEN sind alles Körnerfresser, bei der FDP nur Kapitalisten und bei der Linkspartei alle in der Antifa.

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        1. Ich habe inh meinem Leben ganz sicher mehr Faschismustheorien im Detail rezipiert als Sie aufzählen können. Deshalb ist Ihr Argument mit der Verhöhnung der Opfer schlicht ein wirklich miserables Abelnkungsmanöver!

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          1. Na, hoppala. Wer etwas in der Theorie weiss ist noch lange kein Praktiker. Und wo soll wer mit was Faschismusopfer verhöhnt haben?

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        2. Der Kommentar gehört zu H.M.K. Aber dass just Sie mir Stereotypisierungen vorwerfen, wäre – wenn es um ein anderes Thema ginge, bloß amüsant. Die AfD als eine in der Wolle faschistische Partei zu entziffern, ist wirklich ein leichtes Spiel! Und wer das so entschieden zurückweisen muss, tut das offensichtlich motiviert!

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          1. Ich tu eigentlich alles mit einem Motiv. Mein Motiv ist christlich mit meinem Mitmenschen umgehn, wertschätzend und auf Augenhöhe, egal ob links- oder rechtsorientiert, usw..

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      2. Leider geht ihnen jegliches Wissen über Faschismus ab. Wer die AfD als faschistische Partei bezeichnet, verhöhnt die Opfer des Faschismus. Von christlichem Umgang mit Mitmenschen haben sie ja auch keine Ahnung, einfach nur traurig.

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        1. Ich habe in meinem Leben ganz sicher mehr Faschismustheorien im Detail rezipiert, als Sie aufzählen können. Ihr Argument mit der Verhöhnung der Opfer ist schlicht ein wirklich miserables Ablenkungsmanöver! Einfach nur traurig!

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          1. Ich möchte nicht in Abrede stellen, dass sie manche Theorien gehört haben, bei dem was sie hier schreiben, kann ich mir nicht vorstellen, dass sie es richtig verstanden haben.
            Ich habe den Auschwitzüberlebenten im Gedächtnis, der mit Tränen in den Augen in Bezug auf die rechten Spinner und die Leute die da von Faschismus sprachen, vor AfD Zeiten, sagte, dass er sich verhöhn vorkommt, weil diese Leute alle keinen blassen Schimmer haben, was Faschismus wirklich war.
            Das Ablenkungsmanöver ist es also, sich mit diesen andersdenkenden nicht auseinanderzusetzen, sondern sie als Faschisten zu diffamieren, weil man keine Argumente hat.

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          2. Erlauben Sie bitte, dass ich Ihre persönliche Erinnerung als Missbrauch von Opfern wahrnehme, denn Sie benutzen das als politische Positionierung. Charlotte Knobloch z,B. sieht das ganz anders!
            Das ist aber nur eine Seite. Offenbar fehlt Ihnen in Hinblick auf die Geschichte und die Geistesgeschichte basales Wissen und jedwede begriffliche Differenzierungsfähigkeit. Der Nationalsozialismus gehört wohl zu den garstigsten Auswüchsen des Faschismus – alle Faschismen sind abzulehnen -, aber sie sind durchaus unterschiedlich (Salazar ist ein anderes Kaliber als Hitler). Und dass rechte Strömungen heute eine Faschismusbegriff lancieren wollen, der von den Gräueln des Nationalsozialismus vermeindlich uneberührt sei, ist für jeden Kenner der Materie völlig offensichtlich, weil die das ja auch genauso publizieren. Ich habe zu diesem Bereich übrigens (vor Jahren) akademisch geforscht, viele tausend Seiten gelesen (auch in Archiven) und etliche hundert Seiten publiziert (das zum Hintergrund). Es tut mir leid, aber Sie reden von Dingen von denen Sie keine Ahnung haben. Einfach nur traurig!

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          3. Sie müssen nicht so sehr über meinen Wissensstand traurig sein, wie sie es zum widerholten mal ausdrücken. Ihr Wissensstand gibt trotz akademischer Forschung dazu mehr Anlass.

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          4. Ich entnehme Ihren Statements, dass weder über die Geschichte des Faschismus noch über die Geschichte der Faschismusforschung bescheid wissen. Deshalb beende ich die die Diskussion mit Ihnen, denn es macht keonen Sinn gegen Ignoranz anzuschreiben!
            Ihnen alles Gute!

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  9. Man muss ja die AfD nicht mögen und nicht wählen, aber der gesunde Menschenverstand sagt einem eigentlich schon, dass man sich auch Andersdenkenden gegenüber fair verhält. Leider ist es in der Medienlandschaft nicht mehr der Fall. Schade, dass es auch in christlichen Kreisen so ist. Schade dass solchen Leuten, die so undifferenziert denken und reden auch hier eine Blattform gegeben wird. Für ein Medienmagazien das den Anspruch erhebt christlich zu sein, würde ich mir mehr Objektivität und Feingefühl wünschen.

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  10. Ich verstehe nicht, wieso einige Intolerante in Bezug zur AfD ständig derart hyperventilieren und von Faschismus fabulieren. In einer Demokratie darf, ja sollte es, doch sowohl linke als auch rechte Parteien geben. Was ist daran schlimm?

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  11. War schon jemandem aufgefallen (ich habe die Kommentare nicht alle gelesen), dass die Partei „Die Linke“ heißt, nicht „Linkspartei“? – Ein kleiner, aber feiner Fehler, der darauf hinweisen könnte, wie weit weg vom Geschehen sowohl Fragende als auch Antwortender sind.

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  12. Hallo Carvalho,
    da zweimal fast der gleiche Kommentar von Ihnen drin steht schliesse ich daraus, dass Sie Faschismus im näheren Umfeld erlebt haben und deshalb das Thema Sie so stark beschäftigt.
    Ich denke jeder der hier schreibt wird Extremismus in jeglicher Form ablehnen wie Sozialhilfe nur für Deutsche (Teile der AfD), Wahlrecht nicht für Soialhilfeempfänger (Teile der Hajek-Gesellschaft) oder Räte als politisches Instrument und Unterstützung der Antifa (Teile der linken Parteien und Teile der EKD) um nur einige Beispiele zu nennen. Dagegen muß die Gesellschaft unbedingt zusammenstehen wie auch Meinungsverschiedenheiten mit Gewalt auszutragen.
    Wovon man aber dies haarscharf trennen muß ist, wenn Leute Meinungen beziehen, die nicht dem Mainstream entsprechen wie gegen Gender und Homoehe zu sein, für mehr Staatseigentum an Firmen und Wohnungen oder einen Spritpreis von 5 €. Dies muß alles von der Meinungsfreiheit gedeckt sein. Leider werden gerade von verschiedenster Seite alle mögliche Aussagen, die getroffen hypermoralisiert und die Entrüstungsmaschine angeworfen. Ein Gemeinwesen muß abweichende Aussagen aushalten und man darf auch nicht Leute in Sippenhaftung nehmen nur weil Sie in einer bestimmten Partei, Verein oder Kirche sind. Dass Sie Carvalho bei diesem Thema aus persönlicher Betroffenheit besonders bei rechts sensiblisiert sind sei Ihnen zugestanden

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  13. Carvalho;
    Sie schrieben am 13.06.2021 um 14:23 Uhr jemandem folgende Zeiten zum Thema Faschismus:
    „Ich habe zu diesem Bereich übrigens (vor Jahren) akademisch geforscht, viele tausend Seiten gelesen (auch in Archiven) und etliche hundert Seiten publiziert (das zum Hintergrund). Es tut mir leid, aber Sie reden von Dingen von denen Sie keine Ahnung haben. Einfach nur traurig!“

    Ob das stimmt, kann hier keiner überprüfen. Aber wenn man mal annimmt, dass es stimmt, so haben andere Wissenschaftler aus verschiedenen Fachgebieten dies ebenfalls getan und kommen zu anderen Ergebnissen.
    Was machen wir nun? Allein Ihren Erkenntnissen folgen?

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    1. Nein, Opa Herbert, einmal mehr raunen Sie über ein Thema, von dem Sie keine Ahnung haben! Ich finde das erstaunlich, dass bekennende Fundfamentalisten so offensichtlich lässig mit der Wahrheit umgehen. Entweder Sie lügen bewusst oder Sie haben einfach keine Ahnung! Herr Weißmann – um nur ein Beispiel zu nennen – steht in der Tradition der Konservativen Revolution, er bezeichnet sich selbst als Schüler Armin Mohlers. In diesem Milieu versucht man, einen Faschismus zu propagieren, der von den Verbrechen des NS angeblich unbetroffen sei, um diesen gegen die liberale Dekadenz der Moderne zu positionieren. Das ist in der Forschung so etwas von evident…. und die Protagonisten präsentieren das in ihren eigenen Texten… und Sie raunen dagegen an ohne jedes Argument. Ich kenne all diese Schriften aus den 20e Jahren und ihre Wirkungsgeschichte im Orginal. Sie ganz sicher nicht! Was sie hier machen , ist nicht nur ärgerlich, das ist schlicht eine intellektuelle Unverschämtheit.

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    2. 1. Ich habe in dem Kommentar, auf den Sie Bezug nehmen, moniert, dass der andere Gesprächsteilnehmer offensichtlich nicht in der Lage war, zwischen Faschismus (bzw. verschiedenen Faschismen) und dem Nationalsozialismus zu unterscheiden. Das ist in diesem Kommentar ganz offensichtlich.
      Dass man aber die Differnzierungen vornehmen muss, ist in der Forschung völlig unbestritten.
      2. Ich habe darüber hinaus behauptet, dass es heute eine Strömung in der äußersten Rechten gibt, im Institut für Staatspoltik oder bei Karl-Heinz Weißmann z.B. -, die gerne eine „geläuterte“ Variante eines Faschismus als Alternative zur modernen liberalen Demokratie etablieren möchten. Und dabei knüpfen sie an die Tradition der sogenannten „Konservativen Revolution“ in der Weimarer Republik an. Auch das ist schlicht nicht zuleugen.
      3. Ich behaupte, dass es keinen sauberen Faschismus gibt, sondern dass alle Faschismen gefährlich und antidemokratisch sind und deshalb die Leute im Umfeld des Insitutes für Staatspolitik und der Jungen Freiheit Feinde der Demokratie sind. Das ist meine Meinung.
      Worüber also wollen Sie streiten? Die ersten beiden Punkte sind nicht bestreitbar. Und zum Dritten können Sie gerne anderer Meinung sein! Das hieße aber, dass Sie einen – wie auch immer spezifizierten – Faschismus für wünschenswert halten.
      Ihre polemischen Statements sind sowas von substanzlos. Entweder es ist einfach eine boshafte Masche Ihrerseits oder es entspringt einer intellektuelle Defizienz – oder beidem!
      Ich muss einmal mehr entscheiden, mit Ihnen nicht zu diskutieren, weil Ihre „Argumentationsweise“ ebenso unsachlich wie schäbig ist!
      Trotzdem alles Gute!

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  14. Ein kleiner Literaturhinweis zur Faschismusdiskussion. Es gibt einen ganz ausgezeichneten, kurzen und allgemeinverständlichen Aufsatz von Umberto Eco, in welchem er mit Bezugnahme auf Wittgensteins Sprachspieltheorie eine ganz knappe Phänomenologie des Faschismus bietet. Diese Schrift gehört zu den ganz wenigen politischen Schriften Ecos und ist großartig (bzw. beängstigend) erhellend, wenn man die Phänomene, die Eco hier 1995 zusammenstellt, auf heutige Erscheinungen anwendet.
    Eco, Umberto: Der Urfaschismus.

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  15. Und noch ein Literaturhinweis:
    Pfahl-Traughber, Armin: „Konservative“ Revolution und „Neue Rechte“. Rechtsextremistische Intellektuelle gegen den Verfassungsstaat. 1998.

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  16. Sehr geehrter Carvalho,
    es ist nett von Ihnen, hier diese recht ausführliche Antwort einzustellen. Aber wenn Sie glauben, dass mir dieses Basiswissen (Punkte 1+2) nicht bekannt ist, dann liegen Sie falsch. Nicht meine Rückfragen, sondern Ihre (ab)wertende Polemik ist unverschämt. Ich habe mich zwar nicht beruflich mit dem Themenbreich befasst, aber dennoch Fachartikel in die Richtung gelesen (eben beim Institut für Staatspolitik). Bei aller Gegnerschaft Ihrerseits (ich teile übrigens keineswegs alles aus Schnellroda), können Sie Herrn Kubitschek, K.H. Weißmann oder dem Historiker Ernst Nolte intellektuell kaum Defizienz vorwerfen.
    Ich halte es, nicht nur in dieser Frage, für grundlegend relevant, bei derart heiklen Begriffen, zunächst zu sagen, was man damit meint. Und welche Inhalte Ihrer Meinung nach auf die AfD zutreffen. Die AfD ist viel zu unterschiedlich, um sie in die von Ihnen propagierten Schubladen zu stecken. Wenn Sie z.B. von Demokratiefeindlichkeit sprechen: Wo ist das die AfD? Und: Sind das andere Parteien bzw. linksliberale Gesellschaftskonstrukte in der Praxis derzeit etwa nicht?

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  17. Sie versuchen immer noch, anständig und sachlich mit ‚carvalho‘ zu diskutieren. Er hingegen prahlt mit Publikationen und (Halb)Wissen und wird regelmäßig persönlich ausfallend. Ersteres ist teils amüsant, teils ermüdend, letzteres allerdings unakzeptabel und völlig respektlos.

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    1. Es freut mich Sie mit meinem Halbwissen zu amüsieren, das ist ja zumindest etwas. Aber ein Argument enthält Ihre Aussage einmal mehr nicht! Sie zeihen andere abwertend zu sein umd zeigen dabei mit mindestens drei Fingern auf sich selbst. Mich amüsiert das nicht, aber erstaunen tut es mich auch nicht!

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