Leibinger-Kammüller ist Vorsitzende der Geschäftsführung des Werkzeugmaschinenherstellers Trumpf. Die Auszeichnung erhielt sie laut Worten des Juryvorsitzenden Jürgen Stark für die von ihr gepflegte Unternehmenskultur, die statt auf kurzfristige Gewinne auf Fairness, Nachhaltigkeit und Partnerschaft setze. Bei der Preisverleihung sagte sie am Montag in Frankfurt gegenüber pro, christliche Werte seien für ihre Arbeit „das Gerüst, das Fundament und das Navigationssystem“. In ihrer Dankesrede erinnerte sie an den Unternehmergeist zu Zeiten des Wirtschaftswunders und wünschte sich „mehr Lust, unser Land nach vorne zu bringen“. Teile der Gesellschaft stellten Wachstum an sich in Frage, sie hingegen wünsche sich, dass Deutschland den erfolgreichen Weg der sozialen Marktwirtschaft weitergehe.
Die Mutter von vier Kindern ist engagierte Christin. Über ihren Glauben sagte sie 2013 beim Kongress christlicher Fürhungskräfte: „Ich bin der festen Überzeugung, dass mir mein christlicher Glaube die Grundlage für verantwortliches Handeln gibt.“ Holger Steltzner, einer der Herausgeber der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, nannte Leibinger-Kammüller in seiner Laudatio eine Vorzeigeunternehmerin, die christliche Werte in die Unternehmensführung einfließen lasse. „Einer dieser Werte lautet: ‚Wir verzeihen Fehler‘“, erklärte er. Es dauere bei Trumpf sehr lange, bis man sich von einem Mitarbeiter trenne – zunächst werde umfangreich nach den Ursachen für seine Leistungsschwäche gesucht. Der Vordenkerpreis ist mit 10.000 Euro dotiert, die Leibinger-Kammüller für einen guten Zweck spenden will.