Wo sich einst Frauen vor den Augen lüsterner Männer räkelten und ihre Hüllen fallen ließen, lesen Menschen jetzt die Bibel: In Anchorage im US-Bundesstaat Alaska wurde ein Stripclub zur Kirche. Die ehemalige Bühne ist nun der Altarraum, statt Poledance-Stange gibt es eine Kanzel – „Erlösung statt Versuchung“ werde hier angeboten, berichtet die Presseagentur Associated Press (AP).
Linda Dunegan, Tochter einer früheren Stripperin habe den Club schon einmal kaufen wollen, sei sich aber mit dem Besitzer nicht einig geworden. Sie habe weiter darum gebetet und nun, da das Gebäude wieder zum Verkauf stand, habe es geklappt. Wie die Nachrichtenseite Alaska’s News Source berichtet, habe auch der Makler selbst die Idee gehabt, daraus eine Kirche zu machen. Sowohl er als auch die Käuferin sehen Gottes Hand im Spiel, dass dies nun Wirklichkeit wurde.
Dunegan stammt ursprünglich aus Vietnam. Ihr Vater habe die Familie verlassen, weil seine Frau keine männlichen Nachkommen gebar, berichtete Dunegan AP. Sie habe sich daher als Kellnerin durchgeschlagen und sei schließlich mit einem Amerikaner, den sie heiratete, nach den Wirren des Vietnamkriegs 1975 aus dem Land geflohen. Da war Dunegan acht Jahre alt. Auch diese Ehe zerbrach und schließlich verdingte sich Dunegans Mutter als Stripperin am Polarkreis – ob auch in dem Club, der jetzt eine Kirche ist, kann Dunegan nicht sicher sagen.
Dunegan selbst habe als Kind die Fürsorge einer gläubigen Frau erlebt. „Das möchte ich heute zurückzahlen“, sagte sie gegenüber AP zu ihrer Motivation. Es helfe ihr selbst, heil zu werden, dass sie nun dieses Gebäude kaufte und umwidmete, erklärte sie im Mai gegenüber Alaska‘s News Source. „Es inspirierte mich, etwas, was der Dunkelheit diente, in Licht zu verwandeln, das der Gemeinschaft dient.“ Die Open Baptist Church, die nun in dem ehemaligen Stripclub zu Hause ist, sei dieses Licht.
Eine Antwort
Was für ein schönes, modernes „Märchen“. Danke! Mehr davon! Alles Gute dieser engagierten Frau.