Das Vertrauen der Deutschen in Wissenschaft und Forschung ist stabil. Zu diesem Ergebnis kommt das Wissenschaftsbarometer 2024. Demnach blieb 2024 das Vertrauen in Wissenschaft und Forschung auf einem ähnlichen Niveau wie im Vorjahr: 55 Prozent der Befragten vertrauen voll und ganz oder eher Wissenschaft und Forschung. Der Anteil an Befragten, der Wissenschaft und Forschung eher nicht oder gar nicht vertraut, liegt bei neun Prozent. Der Wert ist dem Bericht zufolge nach einem Höchstwert von 13 Prozent im Jahr 2021 wieder auf das Niveau der Vorjahre gesunken.
Für die am Mittwoch veröffentlichte repräsentative Studie wurden Ende Juli 2024 rund 1.000 Personen im Alter ab 14 Jahren telefonisch befragt. Dabei zeigte sich, dass vor allem jüngere Personen angaben, ein hohes Vertrauen in Wissenschaft und Forschung zu haben. Drei Viertel der 14- bis 29-Jährigen vertrauen eher oder voll und ganz in Wissenschaft und Forschung, bei der Gruppe ab 60 Jahren sind es nur noch 42 Prozent.
Sorge: Einflussnahme durch Wirtschaft und Politik
Unter anderem ging die Studie der Frage nach, wodurch die öffentliche Kommunikation von Wissenschaftlern hierzulande beeinträchtigt werden kann. Demnach halten 69 Prozent der Befragten es für sehr oder eher wahrscheinlich, dass Wissenschaftler in Deutschland für ihre Forschung angegriffen werden, etwa über soziale Medien. Zudem sehen mehr als die Hälfte der Befragten die Gefahr, dass Geldgeber aus der Wirtschaft (61 Prozent) oder der Politik (55 Prozent) den Wissenschaftlern vorschreiben, was sie kommunizieren dürfen.
Bei der Umfrage zeigte sich auch, dass viele der Befragten der Berichterstattung durch Journalisten kritisch gegenüberstehen. 60 Prozent der Befragten halten es für eher oder sehr wahrscheinlich, dass Forschungsergebnisse verzerrt wiedergegeben werden. Dass wissenschaftliche Einrichtungen Einfluss auf die Kommunikation der Wissenschaftler nehmen, halten 40 Prozent der Befragten für eher oder sehr wahrscheinlich. 38 Prozent sehen die Gefahr, dass Forschungsergebnisse nicht kommuniziert werden, wenn sie dem bisherigen Forschungsstand widersprechen.