Wie der Spiegel aktuell berichtet, will das Bundesamt für Verfassungsschutz die Überwachung Scientologys „auf ein Minimum“ reduzieren. Die Bedeutung der Sekte nehme ab, zudem wolle die Behörde sich mehr mit dem Thema Spionageabwehr beschäftigen.
Kritik daran kommt aus den Ländern, aber auch von Sektenexperten. Laut Spiegel haben Niedersachsen und Hamburg Bedenken gegenüber dem neuen Vorgehen geäußert. Auf pro-Anfrage erklärte Michael Utsch von der Evangelischen Zentralstelle für Weltanschauungsfragen: „Auch wenn die Mitgliederzahlen gesunken sind, sind die Expansions-Bestrebungen gerade in Deutschland hoch. Steht der Staat hier nicht in der Pflicht, die Bevölkerung darüber zu informieren? Deshalb ist aus meiner Sicht eine weitere Beobachtung in den Bundesländern mit hohen scientologischen Aktivitäten wünschenswert.“ Die Eindämmung des „unmenschlichen Psychodrills“ der Sekte sei wichtig.
Bundesweit soll Scientology laut Verfassungsschutz rund 4.000 Mitglieder haben. 2009 waren es noch rund 6.500. (pro)