Gäste der Allianzkonferenz in Bad Blankenburg haben bei einem Konzert viefältige kulturelle Hintergründe gefeiert. In einem Seminar gab es jedoch auch deutliche Worte zu den gewaltigen Herausforderungen, welche die steigenden Flüchtlingszahlen mit sich bringen.
Mehr als 400 Gäste verfolgten das „Fest der Nationen“ auf dem Marktplatz der Stadt Bad Blankenburg
Treibende Trommelrhythmen hallen über den Marktplatz von Bad Blankenburg. Dazu tanzen junge Männer und Frauen in bunten Kostümen mit Federn und langen Röcken. Sie gehören zur Musikgruppe „Island Breeze“ und feiern mit über 400 Konferenzteilnehmern, Bad Blankenburgern und Gästen aus aller Welt, unter anderem aus Samoa, Neuseeland, Schweden, Kenia, Kanada, Hawaii, Amerika, Albanien, Polen, Ghana oder Russland.
Die Veranstaltung war der Höhepunkt der 120. Allianzkonferenz in Bad Blankenburg. „Wir wollten die Andersartigkeit zelebrieren und feiern“, sagte Moderatorin Suse Chmell zu Beginn der Veranstaltung. „Uns Deutschen tut es ganz gut, den Blick auch mal über den Tellerrand wandern zu lassen und über andere Kulturen zu staunen“, so die Bad Blankenburgerin weiter. Die gute Stimmung auf der Bühne ließ auch die Zuschauer nicht unberührt. Es wurden Hüften geschwungen, es wurde geklatscht und gejubelt.
CDU-Politiker: Flüchtlingsproblematik überfordert
Wie das Miteinander mit Menschen, die als Flüchtlinge in Deutschland leben, gestaltet werden kann, war wenige Stunden vor dem Fest im Rathaus am Markt ein Thema. Die Musik von den Proben war schon zu hören, als der Bundestagsabgeordnete Volkmar Klein zum Thema „Das Boot ist voll! – ist das Boot wirklich voll? Unsere Verantwortung für Flüchtlinge und deren Heimat“ referierte. Ohne Umschweife und sehr realitätsnah erzählte der 55-Jährige über die Probleme der Flüchtlingspolitik. „Es entsteht der Eindruck, dass wir alle, nicht nur die Politik, mit dem Flüchtlingsproblem überfordert sind“, sagte Klein. „Es kommen einfach viel zu viele, die, individuell nachvollziehbar, auf der Suche nach größeren Chancen für sich selber sind.“
Klein ist seit 2009 Mitglied des Deutschen Bundestages und arbeitet dort unter anderem als Mitglied des Haushaltsausschusses.
Vor rund 100 Konferenzbesuchern sprach er auch über die Möglichkeit der militärischen Hilfe für vom „Islamischen Staat“ (IS) bedrohte Länder und Zuwanderungs-Quoten. „Christen und Jesiden sind in Syrien und im Irak die bedrängtesten Menschen. Da sollte man meiner Meinung nach schon einmal nachdenken, ob diesen beiden Gruppen nicht vordringlicher geholfen werden muss“, erklärte Klein. Der CDU-Politiker kritisierte im Zuge dessen die ungleiche Verteilung der Flüchtlinge auf die Länder der internationalen Gemeinschaft. „Die Arabischen Emirate haben bislang noch keinen einzigen Flüchtling aus dem arabischen Raum aufgenommen“, bemängelte er.
Für unabdingbar hält es Klein, durch Entwicklungshilfe die Chancen für die Bevölkerung in den Balkanländern und teilweise in Afrika zu verbessern. Dazu gehören nicht nur soziales Engagement oder das Bauen von Brunnen, sondern ganz konkrete Unterstützung für potenzielle Arbeitgeber, Firmengründer und Ausbildungen. „Ohne Jobs werden die Menschen nicht in ihrer Heimat bleiben“, sagte der Politiker. (pro)
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