Der Schweizer Christoph Büchle hatte als Auftragsarbeit zur Gestaltung des isländischen Pavillons auf der internationalen Kunstausstellung in Venedig, der Biennale di Venezia, den Innenraum einer ehemaligen katholischen Kirche in eine Moschee umgewandelt. Dazu hatte der Künstler Gebetsteppiche in der Kirche Santa Maria della Misericordia ausgelegt und den Innenraum mit orientalischen Bauelementen und Ornamentik verziert. Gegen die Kunstinstallation unter dem Titel „The Mosque“ (Die Moschee) hatte die katholische Kirche protestiert, aber auch venezianische Lokalpoltiker hatten sich in die Debatte eingeschaltet. Die Stadt Venedig hatte bereits vor der Eröffnung des Kunstwerkes Bedenken wegen der Sicherheit geäußert.
Am vergangen Freitag hat die Stadtverwaltung die Schließung des Kunstobjektes verfügt mit der Begründung, Sicherheitsauflagen seien nicht eingehalten worden. Verschiedenen Medienberichten zufolge hätten die Aussteller zu vielen Gästen gleichzeitig Zutritt in den Innenraum gewährt, die Zahl der Besucher sei höher als erlaubt. Zudem hätten Gläubige den Ort zum Gebet benutzt, was ebenfalls gegen die Auflagen verstoße.
Mit seiner Installation will Büchle auf Ausgrenzung und Vorurteile in der Gesellschaft aufmerksam machen. Hintergrund des Werkes ist der seit langem geheegte Wunsch der muslimischen Gemeinde von Venedig nach einer Moschee im historischen Kern der Stadt. (pro)