Der Vatikan soll künftig seinen Energiebedarf komplett mit Solarstrom abdecken. Dazu hat Papst Franziskus den Bau einer Solaranlage auf vatikaneigenem Gebiet in Santa Maria di Galeria, nordwestlich von Rom, angeordnet. Das geht aus einem Erlass hervor. Die Solarstromanlage soll dann künftig auch die Sendeanstalt von Radio Vatikan mit Elektrizität versorgen.
In dem Schreiben unter dem Titel „Bruder Sonne“, das auf den 21. Juni datiert und am Mittwoch auf der vatikanischen Website veröffentlicht wurde, lautet es: „Es muss ein Übergang zu einem nachhaltigen Entwicklungsmodell erfolgen, das den Ausstoß von Treibhausgasen in die Atmosphäre reduziert, mit dem Ziel der Klimaneutralität.“ Die Menschheit verfüge über die technologischen Mittel, um diesen ökologischen Wandel und seine schädlichen ethischen, sozialen, wirtschaftlichen und politischen Folgen zu bewältigen. Dabei spiele die Solarenergie eine Schlüsselrolle.
Der Papst ermächtigte mit einem Schreiben Kardinal Fernando Vergez Alzaga und Giordano Piccinotti, die Umstellung der Energieversorgung des Vatikanstaates und der Sendeanlagen von Radio Vatikan auf Solarenergie zu koordinieren und dafür nötige Vereinbarungen mit Italien zu treffen.
Franziskus erinnert in dem Schreiben an seine Umweltenzyklika „Laudato si“ von 2015, in der er zu einem Bewusstsein für die Notwendigkeit eines Lebensstilwandels aufrief, um den Klimawandel zu bekämpfen. Er betont zudem, dass der Vatikan im Juli 2022 der UN-Klimakonvention beigetreten ist.