Seit Wochen gibt es Diskussionen an der Christophorus-Grundschule in Hambach bei Heppenheim: Der Vater einer sechsjährigen Schülerin fordert unter anderem, ein Wandbild zu entfernen, das Jesus als Kind mit einem Kreuz zeigt. Als erster Schritt könne auch nur das Kreuz geschwärzt werden, zitiert ihn die Zeitung Darmstädter Echo. Demnach kritisiere der Vater, kirchenferne Schüler nähmen Schaden, da sie „den Methoden der Massenpsychologie, des Gruppendrucks und Gruppenzwangs sowie einer künstlichen Autorität ausgesetzt“ seien. Die Schule, benannt nach dem Märtyrer und katholischen Heiligen Christophorus, solle außerdem umbenannt werden, so der Beschwerdeführer.
Der Vater empfindet es außerdem als unzumutbar, dass der runde Geburtstag des örtlichen Gemeindepfarrers in der Schule gefeiert worden war. Dabei seien „wenig erbauliche Liedtexte aus den 70er Jahren“ gesungen worden, seine Tochter sei davon traumatisiert worden und habe deswegen einen Psychologen aufsuchen müssen.
So erklärt das Schulamt das Bild mit Jesus
Das Staatliche Schulamt teilte gegenüber der Zeitung mit, hinter der Schule und der Schulleitung zu stehen: „Hier ist alles richtig gemacht worden“, sagte Amtsleiter Rainer Kilian im Darmstädter Echo. Seit November stehe man im regelmäßigen Kontakt mit dem Vater und nehme dessen Anliegen auch ernst. Mittlerweile habe ein Gespräch mit dem Pfarrer stattgefunden. Der Geistliche will in Zukunft auf das gemeinsame Singen mit den Grundschülern verzichten.
Die Forderung des Vaters, das Wandbild des Christophorus mit Jesuskind zu entfernen, verwundere ihn, sagte Kilian. Denn das Bild habe weniger mit der „katholischen Weltherrschaft“ zu tun, wie der Vater behaupte, sondern sei ein Zeichen des Dankes dafür, dass das Hambacher Tal in den fünfziger Jahren eine schwere Überschwemmung überstanden habe.
Die Schule war am Montag nicht für eine Stellungnahme zu erreichen.
Von: Moritz Breckner