Ausgerechnet das Gebot "Du sollst nicht die Ehe brechen"
haben sich die Macher der Show "Die Zehn Gebote" für den Auftakt
ihrer Sendereihe ausgesucht. Ab heute sendet "ABC News" Talkrunden
und Berichte, die nach der Bedeutung der biblischen Gesetze in einer modernen
Welt fragen. Der erste Teil wurde in der vergangenen Woche in der
"Fellowship"-Kirche in Dallas aufgezeichnet. Über die Frage
"Wurden wir geboren, um zu betrügen?" diskutierten Pastor Ed Young,
Jonathan Daugherty, die Autorin Jenny Block und Noel Biderman, Gründer der
Webseite ashleymadison.com, deren Slogan lautet: "Das Leben ist kurz…such
dir eine Affäre." Die Seite richtet sich an Verheiratete, die eine
außereheliche Beziehung wollen. Daugherty hingegen war einst sexsüchtig, fand zum
Glauben und hilft nun anderen, gegen ihre Sucht zu kämpfen. Block hat ein Buch
über offene Beziehungen geschrieben.
Glaube in den Medien ernster nehmen
Auch die restlichen neun Gebote sollen, verschieden aufbereitet, Thema der Reihe sein, wie die Zeitung "Christian Post" berichtet. Über das Gebot "Du sollst den Sabbat ehren" spricht etwa die Filialleiterin einer Fast-Food-Kette, die sonntags geschlossen hat und meint: Die Sonntagsruhe belebt das Geschäft. Dem Thema "Es gibt nur einen Gott" geht ein Reporter des Senders in Ägypten und Israel auf den Grund. Ein Interview mit einem australischen Arzt, der sich für die Sterbehilfe einsetzt, steht im Mittelpunkt einer Folge zum Gebot "Du sollst nicht töten".
James Goldston, Produzent der Sendereihe "Nightline", in deren Rahmen die zehn Folgen ausgestrahlt werden, erklärte laut der amerikanischen Nachrichtenseite "NewsOK": "Manchmal wird Glaube in den Medien nicht ganz ernst genommen. Wir versuchen uns auf eine seriöse und respektvolle Art in Belange des Glaubens einzubringen." Die Reihe über die Zehn Gebote, so meint er, werde provokant sein, weil "jeder von uns auf verschiedenen Weisen und an unterschiedlichen Punkten in unserem Leben Schwierigkeiten hat, sie zu befolgen, manche vielleicht sogar jeden Tag". Zudem gebe es derzeit einen "konfusen Mischmasch" moralischer Botschaften, weswegen es an der Zeit sei, die Ursprünge der Zehn Gebote zu suchen und sie in einen modernen Kontext zu setzen, um zu sehen, ob sie relevant bleiben. (PRO)