Die Untersuchung des Computerwisssenschaftlers Allen Downey zeigt, dass es eine Verbindung zwischen Unglaube und Internetnutzung gibt. Der Wissenschafler kommt nach Angaben des Wissenschaftsmagazins MIT Technology Rewiew zu dem Ergebnis, dass die Zunahme der Internetnutzung in den USA in den beiden vergangenen Jahrzehnten ein signifikantes Absinken der religiösen Zugehörigkeit verursacht hat. Die Studie liefere eine signifikante Korrelation der Werte. Die Studie sagt aus, dass das Internet einen höheren Einfluss darauf hat, ob jemand religiös ist oder nicht, als andere mögliche Einflussfaktoren es tun, wie zum Beispiel Einkommen und Bildung der Person, deren Sozio-ökonomischer Status oder ob sie auf dem Land oder in der Stadt wohnt. „Die Nutzung des Internets verringert die Chance, Mitglied einer Religionsgemeinschaft zu sein“, sagt Downey. Den größten Einfluss darauf, ob sich ein Mensch einer Religionsgemeinschaft anschließt oder nicht, hat der Studie zufolge die Erziehung. Demnach schließen sich Menschen eher der Religionsgemeinschaft an, in der sie als Kinder religiös erzogen wurden. Auch der erreichte Bildungsgrad sei ein wichtiger Faktoren dafür, ob jemand einer Religionsgemeinschaft zugehörig ist. Das Internet habe, sagen die Wissenschaftler, jedoch einen besonders negativen Einfluss auf die Religiosität.
Für ihre Untersuchung stützen sich die Forscher vom Olin College of Engineering in Massachusetts unter der Leitung des Computerwissenschaftlers Downey auf Datenmaterial der Universität Chicago. Dort sammeln die Wissenschaftler seit 1972 demografische Daten, die auch Fragen zur Einstellung und dem Glauben berücksichtigen. Die zugrunde liegenden rund 9.000 Datensätze geben unter anderem darüber Aufschluss, ob eine Person bezüglich der Religion Vorlieben hat, in welcher Religion sie aufgewachsen und erzogen wurde und welchen Bildungsabschluss sie erreicht hat. Demnach haben im Jahr 1990 rund 8 Prozent der Befragten angegeben, dass sie keine religiöse Vorliebe hätten. Im Jahr 2010 hatte sich der Anteil der Menschen ohne religiöse Vorliebe mit rund 18 Prozent mehr als verdoppelt. In absoluten Zahlen bedeutet das nach Angaben der Technikzeitschrift Technology Review, dass von 1990 bis 2010 rund 25 Millionen Amerikaner ihren Glauben verloren haben. Die Wissenschaftler verglichen die Werte dieser Sozialstatistik mit der Möglichkeit, in dem Zeitraum online gehen zu können. Bei der Betrachtung gingen die Forscher davon aus, dass 1980 noch kein Amerikaner online war, im Jahr 2010 jedoch 53 Prozent der Bevölkerung wenigstens zwei Stunden pro Woche im Internet surften. Die Forscher kommen schließlich zu dem Ergebnis, dass das Internet einen negativen Einfluss auf die Religiosität ausübt. (pro)