US-Präsident Obama: „Keine Religion basiert auf Hass“

US-Präsident Barak Obama hat auf dem traditionellen "Prayer Breakfast" in Washington D.C. zu einem friedlichen Miteinander der Religionen aufgerufen. "Ganz gleich, was wir glauben: Wir sollten daran denken, dass Hass in keiner Religion die zentrale Grundlage ist", so Obama am Donnerstag vor rund 3.500 Teilnehmer der Veranstaltung.
Von PRO

Das „Prayer Breakfast“ (Gebetsfrühstück) des US-Kongresses findet seit 1953 jährlich am ersten Donnerstag des Monats Februar statt. Seit der Teilnahme von US-Präsident Dwight D. Eisenhower ist es für amtierende Präsidenten Tradition, an der Veranstaltung teilzunehmen. Rund 3.500 Gäste aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft nehmen regelmäßig am „Prayer Breakfast“ teil, zu dem Vertreter des US-Senats nach Washington D.C. einladen.

Auch aus Deutschland nehmen an der Veranstaltung regelmäßig Vertreter teil. In diesem Jahr waren unter anderen Friedhelm Loh, Vorstandsvorsitzender der Friedhelm-Loh-Group und der Stiftung Christliche Medien (SCM), der Leipziger Oberbürgermeister und SPD-Politiker Burkhard Jung sowie Abgeordnete aus Bundestag und Landtagen als Gäste beim „Prayer Breakfast“.

In seiner Ansprache sagte Obama, das „Prayer Breakfast“ sei eine der „seltenen Gelegenheiten, die zahleiche Vertreter aus vielen Teilen der Erde in Frieden und Wertschätzung zusammenbringt“. Es gebe zwar keinen Zweifel daran, dass Teile der verschiedenen Religionen niemals identisch sein würden, so Obama. „Wir lesen unterschiedliche Texte. Wir folgen unterschiedlichen Gesetzen. Wir haben unterschiedliche Überlieferungen über die Herkunft unseres Glaubens und einige lehnen auch jeden Glauben ab.“ Verbindend zwischen allen Religionen und Nicht-Gläubigen sei jedoch die Tatsache, dass keine Religion den Hass als zentrale Grundlage habe, so Obama.

Ähnlich äußerte sich auch der frühere britische Premierminister und amtierende Nahost-Sondergesandte Tony Blair. Er gab Obama zudem den Rat: „Sollte Ihr Glaube jemals getestet werden, hoffe ich, dass er Sie und Ihre Familie aufrechterhalten wird. Denn die Öffentlichkeit blickt nicht immer nur mit Sympathie auf Ihr Handeln.“ Blair selbst ist wenige Monate nach seinem Rücktritt vom Amt des Premierministers im Jahr 2007 in die katholische Kirche übergetreten.

Weißes Haus unterstützt Projekte von Gläubigen

US-Präsident Obama gab zudem die Gründung eines Büros im Weißen Haus bekannt, das Initiativen von religiösen Gruppen und Vereinen koordinieren soll. Seine Regierung wolle so Aktionen unterstützen, die sich in besonderer Weise etwa in Nachbarschaftsprojekten oder Diensten für die Allgemeinheit engagieren.

Wie Obama Christ wurde

Obama, der erst seit wenigen Tagen im Amt ist, berichtete vor den Teilnehmern des „Prayer Breakfast“ auch über seinen eigenen Glauben. „Ich bin nicht in einer besonders religiösen Familie aufgewachsen. Mein Vater war Muslim und wurde später Atheist, meine Großeltern waren nicht-praktizierende Methodisten und Baptisten. Meine Mutter war skeptisch gegenüber organisierten Kirchen“, so Obama. „Ich bin erst viele Jahre später Christ geworden, als ich nach dem College in den Süden von Chicago gezogen bin. Christ bin ich nicht durch eine Eingebung oder plötzliche Offenbarung geworden, sondern nachdem ich viele Monate mit Christen zusammengearbeitet habe, die sich um andere Menschen gekümmert haben – ganz gleich, welcher Religion sie angehörten oder wie sie aussahen.“

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