US-Pastor zockt Anleger mit Kryptokonto ab

Im US-Bundesstaat Washington muss sich ein ehemaliger Pastor wegen Betrugs vor Gericht verantworten. Er soll Anleger mit falschen Versprechen über sein Krypto-Projekt um Millionen erleichtert haben.
Von Norbert Schäfer
Kryptowährung

Ein 51-jähriger ehemaliger Pastor muss sich im US-Bundesstaat Washington für millionenschweren Betrug vor Gericht verantworten. Laut Anklage hat der Mann in 26 Fällen zwischen 2021 und 2023 mehrere Millionen Dollar durch ein betrügerisches Krypto-Projekt namens „Solano Fi“ erbeutet. Die Idee dafür sei ihm „im Traum gekommen“, hieß es in einer Pressemitteilung der Staatsanwaltschaft vom Donnerstag.

Der ehemalige Pfarrer der Ministerio Apostolico Profetico Tiempos de Poder, einer spanischsprachigen Kirche in Pasco, Washington, soll laut Anklage den geprellten Anlegern eine angeblich risikofreie Rendite von 34,9 Prozent pro Monat durch Kryptowährungs-„Staking“ versprochen haben. Überweisungen auf ein Kryptowährungskonto seien dann aber nicht in ein Kryptowährungs-Investmentunternehmen namens „Solano Fi“ geflossen, sondern in die Taschen des Pastors und eines Komplizen. Mindestens 5,9 Millionen US-Dollar sollen so veruntreut worden sein.

Francier Obando Pinillo aus Miami, Florida, nutzte laut der Pressemitteilung seine Rolle als Pastor in der Gemeinde sowie soziale Medien, um Investoren zu gewinnen. Bestehende Anleger soll er zudem mit Provisionen dazu bewegt haben, weitere Geldgeber zu werben. Eine Online-App gaukelte nach Angaben der Staatsanwaltschaft den Anlegern einen falschen Kontostand und vermeintliche Anlagegewinne vor. Geld abheben oder überweisen konnten die Anleger nicht.

Als Investoren ihr Geld zurückforderten, erklärte der Beschuldigte, dies sei wegen ungünstiger Marktbedingungen oder technischer Probleme nicht möglich. Statt die Gelder wie versprochen anzulegen, habe er sie für persönliche Zwecke verwendet. Im Falle einer Verurteilung drohen dem angeklagten Geistlichen bis zu 20 Jahre Haft.

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