Eine Woche nach der Präsidentschaftswahl hat die katholische Kirche in den USA die Migrationspläne des gewählten Präsidenten Donald Trump heftig kritisiert. Die Bischöfe sprachen sich auf einer Tagung in Baltimore gegen geplante Massenabschiebungen und für einen umfassenden Schutz von Migranten aus – auch für jene, die keine Aufenthaltserlaubnis haben. Sollten die Pläne Trumps umgesetzt werden, wollen die Bischöfe „ihre Stimme laut erheben“.
Als Begründung erklärte der Vorsitzende der Bischofskonferenz, Timothy Broglio: „Wir werden nicht die klare Lehre des Evangeliums verleugnen.“ Zwar wolle man keine illegale Einwanderung fördern, jedoch sich für die einsetzen, „die in dieses Land kommen und in ihrer Not das Antlitz Christi repräsentieren.“ In einer schriftlichen Erklärung betont die Bischofskonferenz, dass man „in fester Solidarität zu unseren eingewanderten Brüdern und Schwestern“ stehe. Zudem verweist die Bischofskonferenz in dem Schreiben auf den historischen Status der USA als Einwanderungsland und die damit einhergehende „Wachstum und Wohlstand der Gesellschaft“.
Bischof Mark Seitz betonte zugleich, dass noch unklar sei, ob Trump seine geplante Migrationspolitik auch in die Tat umsetzten werde. Schließlich sei die Realität oft anders als das „Getöse“ im Wahlkampf. Betroffen wären von Trump Abschiebungen laut dem New Yorker überparteilichen Institut „Center for Migration Studies“ rund 11,7 Millionen Menschen, die sich ohne Aufenthaltsgenehmigung in den USA aufhalten.