Für Köhler ist es bereits der neunte Einsatz auf dem Krankenhausschiff „Africa Mercy“. Obwohl er seine Freizeit dafür opfere, sei sein Engagement auch so etwas wie Urlaub für die Seele. In diesem Jahr ist der Arzt einer Ludwigsburger Klinik ehrenamtlich im vom Krieg gebeutelten afrikanischen Staat Guinea. Das Land ist nicht nur sehr arm, sondern auch äußerst korrupt.
Viele der Patienten seien auch Kriegsflüchtlinge aus Sierra Leone, heißt es in dem RTL-Beitrag. Als häufigstes Krankheitsbild gebe es Kiefer- und Gaumenspalte sowie Tumore oder ungehindert wuchernde Naben. Bei manchen Einsätzen stünden 4.000 Menschen Schlange, um sich behandeln zu lassen. Die Arbeit in Afrika und in Deutschland sei zwar nicht vergleichbar, aber genauso relevant.
Auf dem Schiff „Africa Mercy“ wurden seit 1978 über 2,5 Millionen Patienten behandelt. Eine Patientin erzählt unter Tränen, dass die Ärzte des Teams, die einzigen Menschen wären, die sie seit Jahren berührten. Die 2.000 Euro, die ihn den Einsatz kosteten, seien nicht aufzuwiegen mit den glücklichen Patienten. (pro)