Die Bundestagsabgeordneten Michael Brand (CDU), Claudia Lücking-Michel (CDU) und Michael Frieser (CSU) sprechen sich in ihrem Positionspapier für ein Verbot organisierter Sterbehilfe und ein zusätzliches Werbeverbot aus. Dieses beträfe Sterbehilfe-Vereine, aber auch Ärzte, die mehrfach Beihilfe zum Suizid leisten. Die Politiker fordern einen „Paradigmenwechsel“: Statt ärztlich assistierten Suizid zu einer „scheinbar normalen Behandlungsoption“ zu machen, wollen sie auf „lindernde Hilfe“ in Form der Palliativmedizin und Sterbebegleitung setzen. Hier fordern sie einen „massiven und raschen Ausbau“ und gesetzliche Lockerungen. „Ärzte müssen die Möglichkeit haben, ohne Angst vor berufsrechtlichen oder gar strafrechtlichen Konsequenzen alle erforderlichen Medikamente einzusetzen und schwerkranken Patienten in der notwendigen Menge zu überlassen“, heißt es in dem Papier. Das Arznei- und Betäubungsmittelrecht sei entsprechend zu verändern.
Auch Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe legte am Dienstag ein Grundsatzpapier zum Umgang mit Schwerstkranken vor. Darin fordert er ein flächendeckendes Hospiz- und Palliativangebot in Deutschland und ein breites Informationsangebot zu den entsprechenden Maßnahmen. Auch Gröhe will prüfen lassen, ob die Befugnisse der Ärzte bei der Versorgung mit Arzneimitteln im Palliativbereich erweitert werden müssen.