In der Doktorarbeit der stellvertretenden Chefredakteurin der „Süddeutschen Zeitung“ (SZ), Alexandra Föderl-Schmid, ist „kein relevantes wissenschaftliches Fehlverhalten“ festgestellt worden. Das hat die Paris Lodron Universität Salzburg nach Abschluss der Überprüfung der Dissertation mitgeteilt.
Die Universität hat nach eigenem Bekunden „das Verfahren hinsichtlich der Nichtigerklärung der Beurteilung der Dissertation nach §73 Universitätsgesetz eingestellt“. Die Journalistin hatte selbst um die Überprüfung ihrer Promotionsschrift gebeten, nachdem Plagiatsvorwürfe gegen ihre wissenschaftliche Schrift und journalistische Arbeiten erhoben worden waren.
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Die stellvertretende SZ-Chefredakteurin hatte sich wegen der Plagiatsvorwürfe im Februar 2024 aus dem operativen Geschäft zurückgezogen. Die Journalistin galt dann sogar zeitweise als vermisst. Föderl-Schmid wurde schließlich von der Polizei gefunden und kam mit Unterkühlungen in ein Spital.
Im Dezember 2023 hatte das Portal „Medieninsider“ über angeblich mangelhafte Quellentransparenz in journalistischen Texten von Föderl-Schmid berichtet und sich dabei auf eigene Recherchen mittels einer Plagiatssoftware berufen.
Zudem hatte der Salzburger Kommunikationswissenschaftler Stefan Weber angebliche „Plagiatsfragmente“ in der Dissertation von Föderl-Schmid festgestellt. Weber hatte gegenüber dem Evangelischen Pressedienst (epd) bestätigt, von dem als rechtspopulistisch geltenden Portal „Nius“ – dessen Kopf der geschasste ehemalige Bild-Chefredakteur Julian Reichelt ist – mit der Prüfung der Dissertation hinsichtlich möglicher Täuschungsversuche beauftragt worden zu sein.