Nach Angaben der Menschenrechtsorganistation International Justice Mission (IJM) werden weltweit mehr als 45 Millionen Menschen auf der Welt gegen ihren Willen oder unter gewaltsamen Umständen in Sklaverei festgehalten. Zum Europäischen Tag gegen Menschenhandel am 18. Oktober hat die Menschenrechtsorganisation eine deutschlandweite Aufklärungskampagne gestartet, die in den sozialen Medien mit dem Hashtag #unfrei begleitet wird. In Berlin haben die Initiatoren dazu einen 15 Meter langen „Unrechtsweg“ auf dem Pariser Platz vor dem Brandenburger Tor ausgerollt, um auf die prekäre Lage von Sklaven weltweit aufmerksam zu machen.
Nach Angaben von IJM leben aktuell mehr Menschen in Sklaverei als jemals zuvor in der Geschichte. Sie werden häufig als Opfer von Verschleppung brutal ausgebeutet. Das geschieht neben der zwangsweisen Prostitution im Sexgewerbe auch in der Landwirtschaft oder in Textilfabriken und in der Lebensmittelindustrie.
Auch Politiker unterstützten die Aktion
Mit der Aktion, die zeitgleich noch in neun weiteren Städten in Deutschland durchgeführt wurde, will IJM das Verbrechen der Sklaverei ins Bewusstsein der Öffentlichkeit rücken und dadurch den Druck auf Politik und Wirtschaft erhöhen, verstärkt gegen Sklaverei vorzugehen. Mit der Aktion haben sich verschiedene Bundestagsabgeordnete solidarisiert und dies durch das Tragen eines Armbandes mit dem Hashtag #frei zum Ausdruck gebracht. Der SPD-Bundestagsabgeordnete Josip Juratovic schreibt auf Twitter: „Auch ich setze am Europ. Tag gegen #Menschenhandel ein Zeichen gegen #Sklaverei. #frei #unfrei“. Auch der CDU-Bundestagsabgeordnete Frank Heinrich und der Finanzpolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, Lothar Binding, sowie die stellvertretende Partei- und Fraktionsvorsitzende der Fraktion die Linke im Bundestag, Caren Lay, haben durch das Tragen der blauen Armbänder gegen Menschenhandel und Sklaverei protestiert und mit den Hashtags #frei und #unfrei auf Twitter ein Zeichen gesetzt. Die Kampagne soll verstanden werden als eine politische Forderung an die Regierung: Um die Sklaverei weltweit zu beenden sei es nötig, dass Rechtssysteme Menschen vor Ausbeutung und Gewalt schützen. Die Regierung soll sich in den Partnerländern für eine Stärkung der Rechtssysteme stärker einsetzen und so die Rechte vor allem armer Menschen besser schützen. (pro)