Meinung

Ukraine: Jetzt hilft nur noch beten

Um Gottes Willen! Die Corona-Krise ist noch nicht durchgestanden, die wirtschaftlichen Folgen noch längst nicht unter Kontrolle, da droht in diesen Minuten ein neuer Krieg auf dem Boden Europas.
Von Nicolai Franz

In den vergangenen Wochen liefen die Diplomatiemaschinen aller Parteien auf Hochtouren. Doch der russische Präsident Wladimir Putin hat mit seiner Anerkennung angeblicher „Volksrepubliken“ im Osten der Ukraine nun zweifelhafte Fakten geschaffen. 

Es ist nur noch eine Frage der Definition, ob Russland eine Invasion plant. Das Völkerrecht spielt für die Kreml-Führung keine Rolle mehr.

Putin hat bewiesen, dass die USA mit ihrer düsteren Einschätzung Recht hatten: Er hegt Großmachtsfantasien, schwurbelt von historischen Zusammenhängen, nach denen die Ukraine ja eigentlich gar kein richtiger Staat sei – und bereitet damit den Boden für die Annexion eines souveränen Landes. Das ist in etwa so sinnvoll, wie wenn Italien historische Gebietsansprüche bis zum Limes stellen würde.

Man kann natürlich darüber streiten, ob die NATO-Osterweiterung ein Schritt des Friedens war, ob sie Russland unnötig provoziert hat oder beides. Dennoch hat Putin alle Fäden in der Hand. 

Sein Sicherheitsrat, der nach jüngsten Bildern an die zehn Meter entfernt den Ausführungen des russischen Präsidenten in Ehrfurcht lauschte, hat offensichtlich keinen Einfluss mehr auf ihn. 

Was Putin will, das zieht er durch, gerade im Blick auf Krieg oder Frieden. Der Westen schaut deswegen ohnmächtig zu, während sich der russische Präsident in scheinbarer Ruhe darauf vorbereitet, seinem Riesenreich das nächste Stück Land einzuverleiben. Nord Stream 2 hin oder her.

Wie schändlich von ihm, dass er nicht einmal davor zurückschreckt, die Gläubigen für sich zu vereinnahmen: „In Kiew bereiten sie weiter Gewaltakte gegen die ukrainisch-orthodoxe Kirche des Moskauer Patriarchats vor“, sagte er in einer TV-Ansprache. Diese Kirche steht im Gegensatz zur „Orthodoxen Kirche der Ukraine“ unter russischer Aufsicht.

Jetzt hilft nur noch beten. Und das kann wirklich helfen. Christen glauben an einen Gott, der in die Geschichte eingreift. Er ist der eigentliche Weltenlenker, und nicht die sterblichen Möchtegern-Zaren, Diktatoren und Autokraten, die für einen Augenblick der Menschheitsgeschichte ihre Minderwertigkeitskomplexe mit der Droge der Macht kompensieren können.

Auch die supranationalen Organisationen halten nicht das Schicksal der Welt in der Hand, sondern der Schöpfer des Universums.

Wer daran glaubt, weiß, was jetzt zu tun ist: Beten für die Ukraine. Beten für Russland. Beten für Putin. Beten für den Frieden.

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2 Antworten

  1. „Das Völkerrecht spielt für die Kreml-Führung keine Rolle mehr.“

    „Außenpolitisch verteidigte die amtierende Bundeskanzlerin das Engagement der NATO im Kosovokrieg 1999 als „ultima ratio“. Durch den Einsatz von Gewalt gelte es noch „größeres Leid“ zu verhindern.“
    https://www.pro-medienmagazin.de/alternativlos-merkel-wird-60/

    Das Völkerrecht hat damals für Deutschland und den Westen auch keine Rolle gespielt. Mit welchem Recht spielt man sich nun heute als moralisch Überlegene auf?

    Ob es einem passt oder nicht, können sich die Mitglieder des UN-Sicherheitsrates eben über das Völkerrecht hinwegsetzen, da sie ja immer ihr Veto gegen die eigene Verurteilung einlegen können und das in der Vergangenheit auch bereits des öffteren getan haben.

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  2. Die Friedensstifter werden Gottes Kinder heißen:

    Selig sind, die da geistlich arm sind;
    denn ihrer ist das Himmelreich.

    Selig sind, die da Leid tragen;
    denn sie sollen getröstet werden.

    Selig sind die Sanftmütigen;
    denn sie werden das Erdreich besitzen.

    Selig sind, die da hungert und dürstet nach der Gerechtigkeit;
    denn sie sollen satt werden.

    Selig sind die Barmherzigen;
    denn sie werden Barmherzigkeit erlangen.

    Selig sind, die reinen Herzens sind;
    denn sie werden Gott schauen.

    Selig sind, die Frieden stiften (!);
    denn sie werden Gottes Kinder heißen.

    Selig sind, die um der Gerechtigkeit willen verfolgt werden;
    denn ihrer ist das Himmelreich.

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