Der ehemalige US-Präsident Donald Trump hat wieder sein altes Konto bei dem Kurznachrichtendienst Twitter. Elon Musk, Eigentümer und Twitter-CEO, hat dazu zuvor eine Umfrage auf der Plattform angestoßen. Eine knappe Mehrheit der Umfrage-Teilnehmer unter Twitter-Nutzern stimmte dafür, den Account des ehemaligen US-Präsidenten wieder freizugeben. 51,8 Prozent der Teilnehmer sprachen sich bei der Umfrage auf Twitter für die Reaktivierung des Trump-Kontos aus. Mehr als 15 Millionen Nutzer des Sozialen Netzwerkes beteiligten sich an der Abstimmung.
Der Account des republikanischen Politikers und 45. Präsidenten der USA, Donald Trump, war seit dem 8. Januar 2021 gesperrt. Trump hatte wenige Tage zuvor, am 6. Januar 2021, auf Twitter Sympathie für die Angreifer auf das Kapitol, dem Sitz des US-Parlaments, bekundet. Zwei Tage später war Trump dann auf dem Kurznachrichtendienst gesperrt worden. Im nun reaktivierten Konto fehlen die fragwürdigen Äußerungen des als umstritten geltenden Ex-Präsidenten vom 6. Januar 2021 allerdings. Nicht jedoch solche Tweets, mit denen Trump nach der US-Präsidentschaftswahl 2020 die Rechtmäßigkeit der Wahl in Zweifel gezogen hatte. Diese Tweets sind mit einem Hinweis versehen.
Musk kommentierte das aktuelle Umfrageergebnis über die Wiederherstellung des Trump-Kontos mit den Worten: „Das Volk hat gesprochen.“
Am Samstagabend war der Twitter-Account von Donald Trump dann wieder auf der Social Media-Plattform verfügbar. Allerdings ohne die rund 80 Millionen Follower, die Trump bis zur Stilllegung auf seinem Account verbuchen konnte. Der Ex-Präsident will eigenen Angaben zufolge aber bei der eigens von ihm gegründeten Plattform Truth Social bleiben. Dort folgen dem Politiker rund vier Millionen Abonnenten. Nach Reaktivierung des Twitter-Accounts „@realDonaldTrump“ verbuchte das Konto am Sonntagmorgen bereits mehr als neun Millionen Follower.
Die Wiederherstellung des Trump-Kontos auf Twitter fällt zusammen mit dem runden Geburtstag seines einstiegen Herausforderers, dem amtierenden US-Präsidenten. Joe Biden wird am 20. November 80 Jahre alt. Der ehemalige US-Präsident Donald Trump hat zudem in der Nacht auf Mittwoch verkündet, bei der Präsidentschaftswahl 2024 erneut antreten zu wollen.
Der Unternehmer Elon Musk hatte Twitter Ende Oktober für rund 44 Milliarden Dollar übernommen. Zuletzt hat er mehreren Tausend Mitarbeitern bei der Social Media-Plattform gekündigt. Nachdem Musk sein Interesse an Twitter bekundet hatte, war auf Twitter und in der Öffentlichkeit darüber spekuliert worden, wie der Unternehmer mit der Verbreitung von Falschnachrichten bei der Kurznachrichtenplattform umgehen würde. Auch darüber, ob gesperrte Twitter-Accounts unter Musks Ägide erneut freigeschaltet werden könnten, hatte es Spekulationen gegeben.
11 Antworten
Hoffen wir, dass es diesem Demagogen nicht gelingt die amerikanische Bevölkerung weiter zu spalten!
Es ist wirklich zutiefst traurig, dass Herr Musk Donald Trump wieder die Plattform bietet, die ihm zu Recht länger versagt war. Und dass wir Trump auch deshalb politisch nicht ein für alle Mal los werden. Generell wäre ich aber dafür, wenn zwei neue Kandidaten, jünger und frischer, von Republikanern und Demokraten nominiert würden, als diese alten Herren. Amerika (und die Welt) hat mehr verdient als alte Herren, die nur noch rumdaddeln, dummes Zeug verbreiten, sich vor Allem selbst die Taschen voll machen und sich mehr oder weniger selbst inszenieren.
Hoffe, daß Twitter – wie auch alle anderen Plattformen, welche die DSGVO nicht beachten (können/ dürfen/ …) – bald verschwindet.
Wer auch immer etwas „zwitschert“, er sollte vorab seinen Text durch folgenden Filter jagen:
„Was wahrhaftig ist,
was ehrbar,
was gerecht,
was rein,
was liebenswert,
was einen guten Ruf hat,
sei es eine Tugend, sei es ein Lob – darauf seid bedacht!“
Ich finde es krass, wie einseitig hier in Deutschland über Politiker in USA denken. Gegenfrage: gibt es eine politische Entscheidung von D.Trump dir sie positiv sehen, lieber Herr Reichelt oder Herr Weber?
Haben sie die fraglichen Tweets selber gelesen oder sich einmal eine Rede von D.Trump selbst und im Oton angehört?
Ich denke die Meinungsfreiheit ist wichtiger als jemand meinungstechnisch wegzusperren. Kann man D.Trump nicht auch inhaltlich stellen? Oder ist die einzige Möglichkeit Ausgrenzung ala AfD, deren Politiker nicht mal nach dem Proporz der Wählerstimmen in Talkshows auftauchen. Ignorieren hilft nicht wirklich, denke ich.
Es geht nicht darum, ob Trump in den Augen einiger Menschen etwas positiv gemacht hat, sondern um einen Menschen, der ein ausgebuffter Lügner und Narziss ist, der mit einer Demokratie nichts am Hut hat. Auch von Hitler konnte man viel positives berichten… – DAS sollte zu denken geben!
Und Trump ist jetzt der erste Politiker der gelogen hat? Nach der Logik müssten die Twitterprofile aller Grünen-Politiker gesperrt werden, denn vor der Wahl haben sie versprochen keine Waffen in Kriegsgebiete zu exportieren.
Ich finde es erstaunlich – oder eben auch nicht -, dass Sie einen derartigen Menschen in Schutz nehmen.
Ich habe mir etliche Reden von Trump angehört und auch einige Sitzungen des Ausschusses, der sich mit dem Sturm aufs Capitol beschäftigt hat.
Dieser Mann ist eine massive Bedrohung für die Demokratie in den USA.
Er lügt notorisch respektive betreibt „bull-shiting“, er gefällt sich in sexistischen und homophoben Äußerungen, er stiftete zu Straftaten an, er verachtet demokratische Institutionen, die seinem narzisstischen Macht- und Geltungsdrang im Wege sind. Dieser Mann ist ein lupenreiner Faschist.
Und die AfD ist in wesentlichen Teile ebenfalls faschistisch. Und damit stehen wir vor dem Dilemma: Wieviel Freiheit für die Feinde der Freiheit?
Herrn Trump inhaltlich stellen? Ist eigentlich an dieser Stele obsolet, oder? Dazu gibt es einschlägige ellenlange Listen über seine Lügen, Irrtümer und Inkompetenz im Internet, unter anderem auch so bekannte Äußerungen zu Injektionen von Desinfektionsmitteln gegen COVID 19 oder die andauernde penetrante Lüge, dass die Wahl gestohlen wurde.
Herr Trump ist definitiv keine integre Person, moralisch mehr als zweifelhaft und genauso machtbesessen wie sein russisches Pendant Herr Putin. Weil Herr Trump mit hoher Wahrscheinlichkeit in seiner dubiosen Vergangenheit dunkle Geschäfte mit der russischen Mafia gemacht hat, besteht ein nicht zu unterschätzendes Risiko, dass er hier erpressbar ist. Darauf lassen auch gewisse Geschichten und Äußerungen aus seiner Amtszeit als Präsident schließen (Wahlkampfunterstützung etc.).
Gut war seine Anerkennung Jerusalems als Hauptstadt Israels. Gut war seine Einstellung „contra Abtreibung“. Nur: Es wird alles nicht „rund“ bei seinen Entscheidungen. Schlechtes und Gutes, mit Tendenz zum Schlechten. Manche Entscheidung, die ich durchaus gut finde, wird nicht aus dem Herzen getroffen sein, sondern allein um sich Wählerstimmen zu sichern. Also aus taktischen Erwägungen.
Der gehört nicht „entsperrt“ – sondern eingesperrt.