Türkischer Sender zensiert Kreuzkette von Selena Gomez

Ein türkischer Fernsehsender hat auf einem Bild der amerikanischen Sängerin Selena Gomez ihre Kreuzkette retuschiert. Mit dieser Aktion blamierte sich TV8 – und erntete im Internet Kritik.
Von PRO
Auf dem Originalbild von Selena Gomez ist ihr Kreuzanhänger zu sehen

Die amerikanische Sängerin und Schauspielerin Selena Gomez ist mit 140 Millionen Abonnenten eine der erfolgreichsten Künstlerinnen auf Instagram. Mit einem Bild, das sie zu ihrem 26. Geburtstag auf der Plattform postete, knackte sie einen Rekord: Eine Million Likes innerhalb von nur 13 Minuten. Kein Bild zuvor hatte schneller diese Marke erreicht. Auf dem Foto wirkt die gläubige Sängerin gelöst, lächelt, trägt ein schulterfreies Kleid und um den Hals eine silberne Kreuzkette.

Das christliche Symbol am Hals der Sängerin passte dem türkischen Sender TV8 offenbar nicht. In dem Bericht über Gomez‘ Rekord bei Instagram war zwar das fröhliche Bild zu sehen, doch das Kreuz an ihrer Kette war wegretuschiert. Die Retusche war schlecht gemacht und den Zuschauern fiel sie auf. Die silberne Kette um den Hals war zwar zu sehen – aber an der Stelle des Kreuzes klaffte ein verwaschener, hautfarbener Fleck, der den Eindruck erweckt, dass die Kette unten offen ist. Im Internet erntete der Sender Kritik.

Die Bild-Zeitung schreibt, dass der TV8-Senderchef Acun Ilicali dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan nahestehen soll, „in dessen konservativer Politik ein strenger Islam eine zentrale Rolle spielt“. Das Bild von vor anderthalb Wochen hat mittlerweile 9,5 Millionen Likes auf Instagram.

Gehört Hillsong-Gemeinde an

Die 26-Jährige bekannte sich in der Vergangenheit zu ihrem christlichen Glauben und erklärte Medienberichten zufolge, regelmäßig in der Bibel zu lesen. Sie und ihr Ex-Freund Justin Bieber gehören der Hillsong-Gemeinde an.

Auf der Rangliste der Pressefreiheit der Organisation „Reporter ohne Grenzen“ landet die Türkei weit hinten: auf Platz 157. Dort sitzen laut der Organisation mehr professionelle Journalisten im Gefängnis als in jedem anderen Land der Welt.

Von: Martina Blatt

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