Trump ruft Nationalen Tag des Gebets aus

US-Präsident Donald Trump hat am Donnerstag offiziell den Nationalen Tag des Gebets ausgerufen. Er unterzeichnete dabei ein Dekret, das religiösen Gruppierungen im Land mehr Mitbestimmung zuspricht.
Von Jörn Schumacher
US-Präsident Donald Trump (hier bei einer Veranstaltung im August letzten Jahres) hat am Donnerstag den traditionellen Nationalen Gebetstag ausgerufen

„Amerika hat Frieden, Wohlstand, Krieg und Depression kennen gelernt. Und Gebet hat uns durch all dies hindurch gebracht“, sagte Trump bei der Zeremonie zum jährlichen Nationalen Gebetstag. „Möge unsere Nation und unser Volk niemals die Liebe, die Gnade und die Güte unseres Schöpfers vergessen, und mögen unsere Lobeshymnen und Danksagungen niemals enden.“

Der Nationale Gebetstag findet jedes Jahr am ersten Dienstag im Mai statt. An diesem Tag ist das Volk aufgerufen, sich an Gott zu richten und zu meditieren. Die Praxis lässt sich bis ins 18. Jahrhundert zurückführen.

Trump unterzeichnete bei der Zeremonie im Rosengarten des Weißen Hauses einen Erlass, der sicherstellen soll, „dass glaubensbasierte Organisationen, die das Fundament unserer Gesellschaft bilden, starke Fürsprecher im Weißen Haus und in der Regierung haben“. Die religiösen Gruppierungen im Land sollen aufgrund des Dekrets zudem Zugriff auf öffentliche Gelder bekommen. Laut dem Fernsehsender ABC sagte Trump bei der Unterzeichnung: „Wir starten hier eine historische Aktion für Religionsfreiheit. Die Glaubensinitiative wird dabei helfen, eine Politik mitzugestalten, welche die bedeutende Rolle des Glaubens in unseren Familien, in unseren Gemeinden und im ganzen Land spielt.“

Wie CNBC berichtet, sagte Trump: „Der Glaube ist mächtiger als eine Regierung, und nichts ist mächtiger als Gott.“ Der Sender fügt hinzu: „Das jährliche religiöse Ereignis stellt einen dramatischen Kontrast zur eigentlich größten Nachricht des Tages dar.“ Nur wenige Stunden vorher hatte Trump über Twitter zugegeben, seinen Anwalt bezahlt zu haben, damit er die Porno-Darstellerin Stormy Daniels zum Schweigen bringt. Das hatte er bislang bestritten. Dass er eine Affäre mit Daniels hatte, kurz nachdem seine Ehefrau Melania den gemeinsamen Sohn Barron zur Welt gebracht habe, bestreitet Trump jedoch weiterhin.

Erinnerung an Billy Graham

Bei der Veranstaltung im Rosengarten nahmen auch Vizepräsident Mike Pence und dessen Frau Karen sowie Trumps Schwiegersohn Jared Kushner teil. Trumps Ehefrau Melania war nicht anwesend. Laut Christian Today kommentierte der Pastor und Sohn des bekannten Evangelisten Billy Graham, Franklin Graham, die Rede Trumps mit den Worten: „Ich bin extrem dankbar, dass wir einen Präsidenten haben, der versteht, wie wichtig Gebet, Glaube und Religionsfreiheit für unsere Nation sind.“

Trump erinnerte an Billy Graham, der am 21. Februar im Alter von 99 Jahren verstarb. Graham habe „das Licht Gottes in den Herzen von Millionen“ entfacht. „Ein großartiger, großartiger Mann. Großartig“, sagte Trump. Er erinnere sich an die Worte Grahams: „Gebet ist der Schlüssel zu den Schätzen von Gottes Gnade und Segen. Immer wieder schön.“ Amerika sei eine Nation von Gläubigen, fügte Trump hinzu.

Von: Jörn Schumacher

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