Trump hat Bibeln in China drucken lassen

Im März hat der frühere US-Präsident Donald Trump seine „God bless the USA“-Bibel präsentiert. Laut Medienberichten wurden über 100.000 Exemplare in China gedruckt - einem Land, das der Politiker wiederholt scharf kritisiert hat.
Von Johannes Blöcher-Weil
Trump vor der St. John's Episcopal Church während der Black-Lives-Matter-Proteste

Eine Druckerei aus der ostchinesischen Stadt Hangzhou soll Ende März fast 120.000 Bibeln in die Vereinigten Staaten geliefert haben. Laut Recherchen der Nachrichtenagentur AP handelt es sich dabei um die Trump-Bibel „God bless the USA“ (deutsch: Gott segne die USA). Diese hatte der Politiker wenige Tage zuvor vorgestellt.

Der geschätzte Wert der chinesischen Lieferungen lag laut AP-Recherchen bei 342.000 Dollar und damit weniger als 3 Dollar pro Bibel. Der Mindestverkaufspreis in den USA liegt bei 59,99 Dollar. Damit wäre mindestens ein Verkaufserlös von 7 Millionen Dollar möglich. Ein von Trump signiertes Exemplar ist für 1.000 Dollar zu haben. Trump macht laut AP keine Angaben dazu, wie viel er pro Verkauf verdient.

Die Bibel enthält neben dem Alten und Neuen Testament sowohl eine Kopie der amerikanischen Verfassung als auch der Unabhängigkeitserklärung und dem Bill of Rights. Der Titel der Bibel orientiert sich an einem Lied des amerikanischen Countrymusikers Lee Greenwood.

„Problematische Vermischung von Religion und Staat“

Seit Jahren geißelt Trump Peking als Hindernis für den wirtschaftlichen Erfolg Amerikas. Vor kurzem hatte er angekündigt, im Falle seiner Wahl Importe aus China mit Strafzöllen zu belegen. Schon während seiner Präsidentschaft verhängte er hohe Zölle auf chinesische Importe. Zudem machte er China für den Ausbruch von COVID-19 verantwortlich.

Im März warb Trump für die Bibel (pro berichtete). Religion und Christentum seien die beiden Dinge, die diesem Land am meisten fehlten. Claire Finkelstein, Gründerin des überparteilichen Zentrums für Ethik und Rechtsstaatlichkeit, sieht den Verkauf kritisch. Dieser führe zu einer „zutiefst problematischen Vermischung von Religion und Staat“.

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