„Trost für die katholischen Geschwister“

Am Donnerstag ist der verstorbene emeritierte Papst Benedikt XVI. beigesetzt worden. Als evangelische Vertreterin aus Deutschland war Prälatin Anne Gidion dabei. PRO hat sie von ihren Erlebnissen im Vatikan erzählt.
Von Anna Lutz

Anne Gidion ist erst wenige Monate in ihrem neuen Amt als Bevollmächtigte ihrer Kirche im politischen Berlin. Auch für sie dürfte es einigermaßen überraschend gewesen sein, dass sie bereits jetzt etwas live miterleben konnte, das es so seit Jahrhunderten nicht mehr gegeben hat: Ein Papst verabschiedet einen emeritierten Papst.

Foto: EKD/Karin Baumann
Anne Gidion reiste am Donnerstag nach Rom

Denn am Donnerstag hat Papst Franziskus die Beisetzung seines am Silvestermorgen verstorbenen Vorgängers, dem emeritierten Papst Benedikt XVI., geleitet. Als Teil der Delegation des Bundespräsidenten ist Gidion bereits in der Nacht von Berlin nach Rom gereist, um der Beisetzung am Petersplatz beizuwohnen – gemeinsam mit ihrem katholischen Amtskollegen Karl Jüsten.  PRO konnte Gidion am Donnerstag telefonisch erreichen.  

Weltkirche verabschiedet Papst

Den Gottesdienst unter der Leitung von Papst Franziskus beschreibt Gidion als „berührende, feierliche Inszenierung“. Die Fürbitten seien in verschiedenen Sprachen gehalten worden, beispielsweise auf Deutsch, Italienisch, Portugiesisch oder Arabisch. „Das hat anschaulich gemacht, dass die Katholische Kirche sich als Weltkirche versteht. Mich bewegt die weltweite Verbundenheit der Christinnen und Christen“, findet Gidion. Zugleich sei in der Zeremonie spürbar geworden, wofür Benedikt gestanden habe: „Tradition, Gemeinschaft, etwas, das über das Individuum hinaus geht.“ Auch Papst Franziskus’ Rede habe nicht nur den Menschen Joseph Ratzinger in den Blick genommen, sondern sich auf Jesus konzentriert: „Jesu letzte Worte, seine Todesstunde“, erklärte Gidion.  

Sie habe es als evangelische Christin keineswegs als ungewöhnlich empfunden, dass der Papst seinen Vorgänger verabschiedet habe. In der evangelischen Kirche sei es gängig, dass Geistliche andere emeritierte Geistliche beisetzten. 

„An Größe und Stärke erinnert“

In Rom ist es dennoch etwas Besonderes. Denn normalerweise läutet der Tod eines Papstes in der Katholischen Kirche erst die Wahl seines Nachfolgers ein. Benedikt aber war 2013 von dem Amt zurückgetreten. Einen solchen Fall hatte es zuvor Jahrhunderte lang nicht gegeben. „Für katholische Gläubige fühlt sich das vermutlich anders an als für mich“, erklärte Gidion. Die katholischen Geschwister in ihrem Umfeld auf dem Petersplatz seien aber vor allem sehr ergriffen von der Zeremonie und dem Abschied gewesen. 

Welche Wirkung aber kann eine solch traditionelle und große Beerdigung für eine Kirche haben, die gerade in einer ihrer größten Krisen steckt? Mitgliederschwund und die Missbrauchsfälle erschüttern vor allem die Katholische Kirche seit vielen Jahren. „Ich könnte mir vorstellen, dass die Größe und Stärke der katholischen Kirche vielen Menschen durch diese Beerdigung wieder deutlicher ins Bewusstsein gerückt sind. Die Messe hat den katholischen Geschwistern sicher Trost gespendet, ebenso wie die große Anteilnahme aus aller Welt“, antwortete Gidion.

Am Donnerstag waren nach Informationen verschiedener Presseagenturen rund 50.000 Menschen auf den Petersplatz gekommen, um der Trauermesse für Papst Benedikt XVI. beizuwohnen. Auch eine deutsche Delegation mit Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, Bundeskanzler Olaf Scholz und Bayerns Ministerpräsident Markus Söder war vor Ort.

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10 Antworten

  1. Das Entscheidende:
    der Richterstuhl des Christus nach 2.Korinther 5,10; 1.Korinther 3,11-15 und Römer 14,10-12. Dieses Gericht über die Gemeinde ist nicht mit dem Gericht über die Welt nach Offenbarung 20 zu verwechseln!
    Welchen Lohn und welche Stellung wird Benedikt XVI. dort erhalten?

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  2. Manfred Siebald singt: „Das wird ein Staunen geben“ In jedem Fall ist es für mich sehr tröstlich, dass Jesus selbst richten wird und nicht die Menschen.

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    1. Mit dem letzten Satz haben Sie recht. Ansonsten wird es kein Staunen geben über welche, die man vergeblich sucht oder jene, die man nicht erwartet hat. Das ist doch barer Unsinn und unbiblisch. Habe das an anderer Stelle schon mal geschrieben. Staunen werden wir in tiefster Ehrfurcht und anbeten Vater und Sohn, das Lamm, den HErrn Jesus, der uns erlöst hat.

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      1. @Eckard
        Woher wissen Sie das so genau, dass Sie nicht auch einmal sich wundern werden darüber, dass Sie Menschen – gar Ihre Glaubensgeschwister – zu Lebzeiten falsch beurteilt und versehentlich mit allzu großer Gewissheit und vermeintlich biblischer Grundlage in die Hölle geschickt haben? Sind Sie ein Prophet mit er vollen Einsicht in Gottes Welt und in die Herzen aller Menschen? Sind Sie etwa Gott selbst?
        Vielleicht wird ja gerade das das Staunen über Gott sein und das (betreten) schweigende Anbeten, dass einem dann, im Angesicht Gottes, der vollkommene Liebe, Gerechtigkeit und Gnade ist, aufgeht, wie lieblos, ungerecht und ungnädig man in all seiner Frömmigkeit doch war?

        Richtet nicht, sagte Jesus.
        Das habe ich an anderen Stellen schon geschrieben. Und es scheint immer wieder nötig, es nochmals zu erwähnen, denn das Richten ist die Lieblingsbeschäftigung mancher Christen.

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        1. Wieso ist das Richten? Es ist einfach unbiblisch zu behaupten, wir würden uns im Himmel staunend umsehen, wer da ist und wer nicht. Wo steht das, nennen Sie mir die Bibelstelle(n). Verurteilen Sie mich also nicht immer als Richter, Sie wissen doch selbst, dass dieser Vorwurf absurd ist. Also bitte lassen, danke.

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          1. @Eckard
            Und schon wieder sind Sie bei unnegründeten Unter-Stellungen! Nein, der Vorwurf ist eben nicht absurd. Sonst würde ich ihn gewiss nicht erheben. Er ist fundiert und das sehen ja alle hier schwarz auf weiß in Ihren Kommentaren. Auch von mehreren anderen Kommentatoren wurden Sie auf Ihren Richtgeist bereits mehrfach aufmerksam gemacht.
            Natürlich ist es Richten, wenn man sich auf Gottes Richterstuhl setzt und Menschen an seiner statt in Himmel oder Hölle schickt. Oder behauptet, bestimmte Menschen seien von Gott schon gerichtet o.Ä.
            Dass Sie da nicht Buße tun wollen finde ich wirklich tragisch.
            Es täte hier besser, den Blick darauf zu lenken, ob man selbst bereit ist für eine Ewigkeit, in der man mit Menschen zusammen sein wird, die man hier auf Erden noch verurteilt und respektlos behandelt hat, statt die Ewigkeit permanent anderen abzusprechen.

            Da Sie immer so auf Bibelstellen fixiert sind: nennen Sie mir doch die biblischen Grundlage für Ihre Annahme, dass Sie, Eckard Weber, so genau bescheid wissen können darüber, wer im Himmel sein wird und wer nicht (also auf wen die Beschreibungen derer zutreffen, die dort sein werden und anhand welcher Kriterien wir als Menschen sie erkennen). Ich kenne keine einzige, die aussagt, dass irgendein Mensch dazu befähigt wäre, das zu beurteilen.
            Dass wir uns einmal staunend umsehen können werden ergibt sich aus einer ganzen Latte von biblischen Aussagen darüber dass wir als Menschen eben NICHT die vollkommene Einsicht in Gottes Wege haben und allein Gott die Herzen ansieht und er alle unsere menschliche Erkenntnis übersteigt.

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  3. Refrain Siebald „Staunen“:
    „Das wird ein Staunen geben, ein Köpfeverdrehn,
    wenn wir nach diesem Leben vor Jesus stehn,
    und wenn wir, voll Hoffnung und doch beklommen,
    dann endlich zu sehn bekommen,
    wer von ihm verstoßen wird, wer angenommen.“
    …. „wenn wir, voll Hoffnung und doch beklommen, dann endlich zu sehn bekommen, wer von ihm verstoßen WIRD, wer angenommen“. Im Himmel wird überhaupt nicht mehr ausgesondert. Im Himmel sind nur noch die Erlösten. Im Himmel wird kein Sünder mehr gefunden werden, der zuvor keine Erlösung durch das Blut Jesu erfahren hat. Im Himmel gibt es keine Sünde. Das ist biblischer Befund. Auch Siebald ist nur ein Mensch, dem eine Unrichtigkeit unterlaufen kann.

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  4. „…. sitzend zur Rechten Gottes, des Vaters. Von dort wird er kommen, zu richten die Lebenden und die Toten..“ Teil des Glaubensbekenntnisses. Also: Wo wird gerichtet, wenn es heißt: VON DORT wird er kommen, zu richten…? Also NICHT im Himmel. Im Himmel gibt es nur Freude und Anbetung, gar nichts Negatives, auch keine Hoffnung((worauf?), es hat sich doch alles erfüllt), auch keine Beklemmung, wie Siebald meint. So geht es, wenn es sich nur gut anhören soll und, vor Allem, reimen….

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  5. …nennen Sie mir doch die biblische Grundlage für Ihre Annahme, dass Sie, Eckard Weber, so genau bescheid wissen können darüber, wer im Himmel sein wird und wer nicht …. Joh 3,16, da steht`s.

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