Deutschland schwitzt! Temperaturen über 30 Grad! Eine Herausforderung für Mensch, Tier und Natur. Dazu die Trockenheit. Das Umweltbundesamt meldet auf seiner Homepage, dass im Juni deutschlandweit 25 Prozent zu wenig Niederschlag gefallen ist. Seit Mitte Juli befindet sich bei uns flächendeckend der obere Bodenbereich bis in die Tiefe von 30 Zentimetern teilweise in einem extremen Trockenstress.
Das Umweltbundesamt rät, sorgsam mit Trinkwasser umzugehen. Auch Vizekanzler und Wirtschaftsminister Robert Habeck setzt, wie er vor ein paar Wochen verkündet hat, auf kürzeres Duschen. Für ihn stand da zwar der Energiespareffekt im Vordergrund, das Wassersparen kommt ja ganz automatisch dazu.
Es ist zu trocken. Wenn ich mir die Pflanzen in unserem Garten, die Wälder, Bäche und Flüsse vor unserer Haustür ansehe, kann ich das nur bestätigen. Bäume werfen ihre Blätter ab wie sonst im Herbst. Der Bach ist nur noch ein Rinnsal.
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Wasser ist lebenswichtig. Deshalb will ich es nicht verschwenden. Der Aufruf zum Sparen macht Sinn. Aber wie kann ich das in meinem Alltag umsetzen? Die Frage beschäftigt mich.
Am Montag stieß ich auf einen Beitrag auf der Homepage des Magazins GEO mit dem Titel: „Wasser auffangen in der Küche: Lohnt sich das?“ Darin beschreibt die Autorin Laura Evers einen Selbstversuch in der heimischen Küche rund ums Wasser sparen.
Beim Abwaschen von Gemüse und Obst, Händewaschen ohne Seife und Ausspülen von Trinkflaschen fing sie das Wasser direkt auf. Auch Nudelwasser und das Spülwasser des Kaffeevollautomaten landete nicht im Abfluss, sondern im bereitgestellten Eimer. Dieser Eimer, ein Sieb und je einen Topf oder eine Schüssel für das Waschbecken und das, was abgewaschen werden sollte, war alles, was sie benötigte. Also kein großer Aufwand und alltagstauglich. Am Ende des Tages hatte sie fünf Liter Wasser gesammelt, das sie zum Gießen der Zimmerpflanzen, Gartenblumen und für das Gemüsebeet nutzte.
Fünf Liter klingt erstmal nicht viel. Aber es ist schon mal ein guter Anfang. Besser als gar nichts. Mir fällt ein Satz ein, den Jesus zu seinen Nachfolgerinnen und Nachfolgern gesagt hat: „Wer in kleinen Dingen zuverlässig ist, wird es auch in großen sein, und wer in kleinen unzuverlässig ist, ist es auch in großen.“ Nachzulesen im Lukas-Evangelium, Kapitel 16, Vers 10. Jesus bezog sich hier zwar auf den Umgang mit Geld. Aber das Prinzip lässt sich auf viele Lebensbereiche übertragen.
Auch auf den Umgang mit der lebenswichtigen Ressource Wasser. Wenn ich es Tag für Tag, Woche für Woche, Monat für Monat durchziehe und das noch brauchbare Wasser auffange, statt es durch den Abfluss zu jagen, dann kommen am Ende etliche Liter zusammen.
Das aufgefangene Wasser tut meinen Pflanzen gut, die ich damit gieße. Mein Geldbeutel wird entlastet, weil ich weniger aus dem Wasserhahn zapfen musste. Und es ist mein Beitrag zum Umweltschutz. Wasser auffangen in der Küche. Das find ich gut!
3 Antworten
Gute Sache, machen wir auch. Manchmal reicht auch nur ne Haarwäsche am Waschbecken und wie früher den Waschlappen zur Körperpflege zu verwenden. Und ein bisschen Wasser in Vogeltränken rein. Die Tiere finden auch fast nichts mehr. Deshalb lassen wir auch angefressene Feigen am Baum hängen, dass die Tiere dort noch etwas Feuchtigkeit tanken können
Das klingt sehr schön, ist aber leider nicht so einfach. Wasser, das in die Kanalisation geht, ist nicht verbraucht sondern wird nach dem Weg durch die Kläranlage in den Wasserkrieslauf zurückgeführt. Zu wenig Wasser in der Kanalisation verursacht Probleme, die Betreiber müssen die Kanäle spülen und dabei das wasser einsetzen. Wichtig ist, dass wasser möglichst von Verschmutzungen frei zu halten. Lieber mehr Wasser und weniger chemische Reinigungsmittel, das entlastet den Wasserkreislauf. Sicher gibt es hier noch mehr zu bedenken, aber das im Artikel angesprochene Verhalten ist ökologisch nicht wirklich hilfreich.
„Sicher gibt es hier noch mehr zu bedenken, aber das im Artikel angesprochene Verhalten ist ökologisch nicht wirklich hilfreich.“
Ist doch egal. Hauptsache man tut irgend etwas damit man sich gut fühlt, egal wie sinnlos oder kontraproduktiv es ist. Größere Zusammenhänge versteht in diesem Land sowieso kaum jemand.