Fred Rogers war nicht nur bekannter Fernsehmoderator, sondern auch presbyterianischer Pastor. Der gläubige Christ galt vielen Amerikanern als Vorbild. In seiner Fernsehsendung „Mr. Rogers‘ Neighborhood“ verkörperte er einen einfühlsamen Nachbarn, der auf einfache Art Kindern Dinge erklärt. Die Sendung wurde von 1968 bis 2001 ausgestrahlt, Rogers starb 2003 im Alter von 74 Jahren. Nun soll es einen Film über den bekannten Pastor geben.
In Amerika ist Rogers so etwas wie ein Held. Er erhielt mehrere Auszeichnungen, darunter die Freiheitsmedaille des Präsidenten, von der Fernsehzeitschrift TV Guide wurde er unter die 50 wichtigsten Fernsehstars aller Zeiten gewählt. Im Jahr 1997 erhielt Rogers einen Emmy für sein Lebenswerk, und in seiner Laudatio sagte der Schauspieler Tim Robbins damals: „Fred Rogers gab vielen Generationen von Kindern Selbstvertrauen, indem er ihnen immer und immer wieder sagte, dass sie etwas Besonderes und wertvoll sind.“ In seiner Dankesrede rührte Rogers viele Gäste der Show zu Tränen, als er sagte: „Manche von denen, die mir geholfen haben, sind bereits im Himmel. Jeder von uns hat besondere Menschen, die sie ins Leben ‚hineingeliebt‘ haben. Wollen Sie sich mit mir zusammen jetzt zehn Sekunden Zeit nehmen und an diese Menschen denken, die Sie zu dem Menschen gemacht haben, der Sie sind?“ Em Ende fügte er noch hinzu: „Möge Gott mit Ihnen sein.“
Rogers, von dem es heißt, dass er jeden Tag betete, studierte Musikkomposition, und er war ein begnadeter Klavierspieler. Viele Lieder, die er in seiner Show sang, hatte er selbst komponiert. In einem Interview sagte er einmal: „Ich kam zum Fernsehen, weil ich es so hasste, und ich dachte mir, es müsse doch einen Weg geben, dieses wunderbare Instrument zu gebrauchen, um den Menschen etwas beizubringen.“ Von „Mister Rogers‘ Neighborhood“ wurden 895 Episoden ausgestrahlt; zu Spitzenzeiten erreichte die Sendung einen Marktanteil von 8 Prozent in ganz Amerika.
Tom Hanks in der Hauptrolle
Wie das Branchenblatt Variety berichtet, soll das Leben Fred Rogers nun verfilmt werden. Die Hauptrolle in dem Film mit dem Titel „You are my Friend“ (Du bist mein Freund) wird der zweifache Oscar-Gewinner Tom Hanks übernehmen. Regie wird die Amerikanerin Marielle Heller („The Diary of a Teenage Girl“) führen. Gegenüber Variety sagte die Regisseurin: „Als Mutter bin ich sehr von Fred Rogers‘ Lehren inspiriert, und als Mensch stehe ich einfach nur in Ehrfurcht vor seinem Lebenswerk.“ Der Start des Films soll im Jahr 2019 sein, ein genauer Termin wurde noch nicht bekannt gegeben. Eine Dokumentation über Rogers mit dem Titel „Won’t You Be My Neighbor“ wird beim diesjährigen Sundance Film Festival Premiere feiern.
Der Film soll sich auf die Begegnung Rogers mit dem Journalisten Tom Junod konzentrieren. Der als Zyniker bekannte Autor wollte einen Artikel über die beliebte Fernsehikone schreiben. Aus dem Treffen wurde eine Freundschaft zwischen den beiden, und später berichtete Junod, dass Rogers ihm das Beten beigebracht und sein Leben komplett verändert hatte.
Von: Jörn Schumacher