Tierische Entdeckungen in der Bibel

Ein exaktes Tierlexikon aus längst vergangenen Tagen – das ist die Bibel für Frank Brandstätter. Den Beweis legt der Dortmunder Zoodirektor jetzt als Buch vor. Sabine Langenbach ist davon fasziniert.
Von Sabine Langenbach
Sabine Langenbach

Die Arche Noah – eine der bekanntesten Geschichten aus der Bibel. Besonders bei Kindern ist sie sehr beliebt. Playmobil und Duplo bieten Noahs Schiff samt Tieren an und das Thema eignet sich bestens für Kinderbücher. Die Fantasie der Illustratoren scheint dabei grenzenlos zu sein. Maus, Giraffe, Pinguin und Dinosaurier, auf der Arche findet bei ihnen jedes Tier einen Platz. 

Mit dem, was in der Bibel steht, hat das nicht mehr viel zu tun, lese ich im neuen Buch von Frank Brandstätter „… und Gott schuf die Tiere.“.  Denn, wenn im ersten Buch Mose von „allen lebenden Wesen“ die Rede ist, dann sind die Tiere gemeint, die zur Zeit des Alten Testamentes im Nahen Osten bekannt waren. Deshalb lautet die Schlussfolgerung des Dortmunder Zoodirektors: 

„Tiere darzustellen, die den alttestamentlichen Kulturen mit großer Wahrscheinlichkeit fremd waren (z.B. Eisbären, Elche, Pinguine und Orang-Utans) hieße eine unzulässige Interpretation des Textes vorzunehmen.“

Sabine Langenbach Foto: PRO
Das find ich gut – Kolumne und Podcast mit Sabine Langenbach
#23 Tierische Entdeckungen in der Bibel
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Frank Brandstätter muss es wissen. Er ist nicht nur promovierter Zoologe, sondern er hat auch umfangreiche Bibelkenntnisse. Als er angefangen hat, die zoologischen Angaben der Bibel unter die Lupe zu nehmen, war er überrascht, wie exakt die Bibel Tierarten beschreibt. Für ihn sind Naturwissenschaft und Bibel kein Widerspruch, sondern eine Ergänzung. Das spiegelt sich von der ersten bis zur letzten Seite in seinem neuen Buch wider.

Hier erfahre ich mehr über Wiedehopf, Taube, Pelikan, Krokodil, Affe, Bär, Esel und Flusspferd, wo sie in der Bibel erwähnt werden, welche Bedeutung sie in biblischer Zeit hatten und welche Symbolik mit ihnen verbunden war. Tierfotos, die größtenteils aus dem Dortmunder Zoo stammen, ergänzen die Ausführungen. 

Das Kapitel über Schlangen fand ich besonders interessant, obwohl ich die Reptilien überhaupt nicht mag. Die spannende Geschichte hinter der Bibelgeschichte hat mich das vergessen lassen: Im ersten Buch Mose, Kapitel vier, hat Mose auf Gottes Geheiß hin seinen Stab auf den Boden geworfen hat, der dann zur Schlange wurde und anschließend, durch das Aufnehmen am Schwanz, wieder zum Stab erstarrte. 

„Naturwissenschaft und Bibel stehen nicht im Widerspruch, sondern ergänzen sich. Das find ich gut.“

Dr. Brandstätter schreibt dazu: „Der Stab, den Mose hier benutzt, lässt sich anhand der Beschreibung eindeutig als Schlange der Gattung Psammophis identifizieren.“ 

Er erklärt, dass diese Sandrennnattern, wenn sie sich bedroht fühlen, ihren Körper sofort versteifen. Ihre rindenähnliche Zeichnung gibt ihr dann das Aussehen eines Astes. Das klingt schlüssig. 

Es bleibt ein Geheimnis, wie die Schlange, statt der übliche Stock, in Moses Hand gelangen konnte. Oder vielleicht ist gerade das ja das Wunder in dem biblischen Bericht?! 

Frank Brandstätter ist einer der dienstältesten Zoodirektoren Deutschlands. Seit über 20 Jahren befasst er sich mit den Tieren der Bibel und dazu bietet er in Dortmund regelmäßig Führungen an, die sehr beliebt sind.

Sein neues Buch „… und Gott schuf die Tiere“ hat mir mal wieder auf erfrischende Weise deutlich gemacht: Naturwissenschaft und Bibel stehen nicht im Widerspruch, sondern ergänzen sich. Das find ich gut.

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4 Antworten

  1. „Tiere darzustellen, die den alttestamentlichen Kulturen mit großer Wahrscheinlichkeit fremd waren (z.B. Eisbären, Elche, Pinguine und Orang-Utans) hieße eine unzulässige Interpretation des Textes vorzunehmen.“

    Wie haben diese Tiere dann die Sintflut überlebt wenn sie nicht auf der Arche waren?

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    1. Wir dürfen nicht davon ausgehen, dass es alle Tiere, die es heute gibt, auch damals schon gab. Aber ich vertraue der Schrift, dass Noah von allen, so sag ich mal, ARTEN, die es damals gab, jeweils ein Pärchen mit in die Arche nahm. Aus der Tierwelt ist bekannt, dass sich Vieles weiterentwickelt hat. Hin zu einer ungeheuren ARTEN-Vielfalt. Der Steinzeitmensch sah ja sicher auch nicht so aus wie wir heute. Und trotzdem geht er auf den ersten Menschen zurück – und nicht auf den ersten Affen, so nicht nur meine Überzeugung.

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      1. „jeweils ein Pärchen“

        Zwei Exemplare einer Spezies reichen nicht aus für eine langfristig überlebensfähige Population; der Genpool ist zu klein. Der Nachwuchs müssten sich dann untereinander paaren was zu Inzucht und Gendefekten führt, die mit jeder Generation zunehmen.

        „Der Steinzeitmensch sah ja sicher auch nicht so aus wie wir heute“

        Das waren doch Adam und Eva, oder? Auf Gemälden sehen die eigentlich immer aus wie heutige Menschen.

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  2. „Naturwissenschaft und Bibel stehen nicht im Widerspruch, sondern ergänzen sich.“ Genauso ist es. Mithilfe der Naturwissenschaft wird die Wahrheit der biblischen Aussagen bestätigt. Wunderbar! Und das Ende der Evolutionsthesen. Der Schöpfergott wird sich niemals von den Evolutionisten als Lügner hinstellen lassen. Niemals.

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