David Attenborough, einer der bekanntesten Tierfilmer und Naturforscher aus Großbritannien, will sich ausdrücklich nicht als Atheist, sondern als Agnostiker verstanden wissen. Attenborough, der in seinen Filmen auch immer wieder die Evolutionstheorie vermittelt, setzt sich damit ab von seinem Kollegen Richard Dawkins, für den Religion einer Geistesstörung gleichkommt.
Von PRO
Foto: Nottingham Trent University (CC-BY-NC-ND)
Attenborough moderiert zahlreiche Tierdokumentationen der "British Broadcasting Corporation" (BBC), unter anderem produzierte er die auch hierzulande bekannte Dokumentationsreihe "Spiele des Lebens", sowie die Serie "Wildlife". Er wurde von der Royal Society zum Ritter geschlagen und erhielt zahlreiche Preise, darunter die deutsche "Goldene Kamera".
Attenborough sprach bei einer Feier zum 70-jährigen Bestehen der BBC-Radiosendung "Desert Island Discs". Die wöchentliche Kultursendung zählt zu den am längsten laufenden Hörfunksendungen der Welt. Attenborough gilt als ein Mann, der die meisten Reisen auf der Welt gemacht hat. Die Moderatorin Kirsty Young fragte ihn nach der Musikeinspielung von "And Glory of the Lord" aus dem "Messias" von Georg Friedrich Händel nach seinem Glauben. Wenn der 85-jährige Naturforscher so viel gereist sei und viele wundervolle Dinge gesehen habe, glaube er vielleicht, dass ein Schöpfer all diese Wunder geschaffen habe? Oder halte er alles für einen kosmischen Zufall? Der bekannte Dokumentarfilmer antwortete: "Ich glaube nicht, dass ein Verständnis der vier Milliarden Jahre langen Geschichte des Lebens irgendwie im Widerspruch stehen muss mit dem Glauben an ein höheres Wesen. Ich bin nicht so überzeugt, dass ich sagen würde, ich sei Atheist. Ich würde lieber sagen, dass ich Agnostiker bin." Während Atheisten der festen Überzeugung sind, dass es keinen Gott gibt, halten Agnostiker eine Entscheidung über diese Frage offen.
Das amerikanische Magazin "Christian Post" befragte daraufhin David Silverman, den Präsidenten der Organisation "Amerikanische Atheisten". Attenborough habe nicht gesagt, dass er an Gott glaube, so Silverman. "Ich finde nicht, dass er gesagt hat, es könnte einen Gott geben. Ich finde, was er sagt, ist, dass Menschen, die an Gott glauben, auch an die wissenschaftliche Tatsache der Evolution glauben können. Das haben wir auch schon von der Katholischen Kirche gehört." Man könne gut an einen Gott und an die Evolution glauben, findet Silverman. "Man kann auch an Mathematik und an Gott glauben. Evolution ist eine wissenschaftlich bestätigte Tatsache. Es geht da nicht um Meinung. Wer nicht an die Evolution glaubt, täuscht sich selbst."
Attenborough setzt sich mit seiner Aussage deutlich ab von bekannten britischen Atheisten wie etwa dem Biologen Richard Dawkins. Dieser hatte in seinem Buch "Der Gotteswahn" 2006 geschrieben, der Glaube an Gott sei eine Geisteskrankheit. Die Frage, ob es Gott gebe oder nicht, sei wissenschaftlich klar entschieden, ist Dawkins überzeugt, und jeder, der an ein übersinnliches Wesen glaube, sei geistesgestört. Auch der britische Astrophysiker Stephen Hawking stellte vor zwei Jahren in seinem Buch "Der große Entwurf" die These auf, das Universum bedürfe keines Schöpfers. (pro)
Bei PRO sind alle Artikel frei zugänglich und kostenlos - und das soll auch so bleiben. PRO finanziert sich durch freiwillige Spenden. Unterstützen Sie jetzt PRO mit Ihrer Spende.
Sie haben Fragen, Kritik, Lob oder Anregungen? Dann schreiben Sie gerne eine Nachricht direkt an die PRO-Redaktion.
Cookie-Zustimmung verwalten
Um dir ein optimales Erlebnis zu bieten, verwenden wir Technologien wie Cookies, um Geräteinformationen zu speichern und/oder darauf zuzugreifen. Wenn du diesen Technologien zustimmst, können wir Daten wie das Surfverhalten oder eindeutige IDs auf dieser Website verarbeiten. Wenn du deine Zustimmung nicht erteilst oder zurückziehst, können bestimmte Merkmale und Funktionen beeinträchtigt werden.
Funktional
Always active
Die technische Speicherung oder der Zugang ist unbedingt erforderlich für den rechtmäßigen Zweck, die Nutzung eines bestimmten Dienstes zu ermöglichen, der vom Teilnehmer oder Nutzer ausdrücklich gewünscht wird, oder für den alleinigen Zweck, die Übertragung einer Nachricht über ein elektronisches Kommunikationsnetz durchzuführen.
Vorlieben
Die technische Speicherung oder der Zugriff ist für den rechtmäßigen Zweck der Speicherung von Präferenzen erforderlich, die nicht vom Abonnenten oder Benutzer angefordert wurden.
Statistiken
Die technische Speicherung oder der Zugriff, der ausschließlich zu statistischen Zwecken erfolgt.Die technische Speicherung oder der Zugriff, der ausschließlich zu anonymen statistischen Zwecken verwendet wird. Ohne eine Vorladung, die freiwillige Zustimmung deines Internetdienstanbieters oder zusätzliche Aufzeichnungen von Dritten können die zu diesem Zweck gespeicherten oder abgerufenen Informationen allein in der Regel nicht dazu verwendet werden, dich zu identifizieren.
Externe Inhalte / Marketing
Die technische Speicherung oder der Zugriff ist erforderlich, um Nutzerprofile zu erstellen, um Werbung zu versenden oder um den Nutzer auf einer Website oder über mehrere Websites hinweg zu ähnlichen Marketingzwecken zu verfolgen.