Es lasse sich nicht leugnen, dass es rechtsextreme Tendenzen im christlichen Bereich gebe, erklärte Strube am Mittwoch bei einer Veranstaltung der Katholischen Akademie in Dresden und der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit im Kathedralforum Dresden. „Auch wir sind betroffen“, sagte die Katholikin und Privatdozentin an der Universität Osnabrück. Die Neue Rechte wirke vor allem über Medien, ihr bekanntestes Zugpferd sei die Junge Freiheit, relevant sei aber auch der Weblog Politically Incorrect. Beide Medien seien bemüht, Menschen aus dem Umfeld der Kirchen für sich zu interessieren. Strube nannte das eine „Strategie, um in christliche Bevölkerungsschichten vorzudringen.“
„Es gibt Personen, die sich als sehr fromm verstehen, die aber zugleich keine Berührungsängste mit Medien der Neuen Rechten haben“, sagte sie und verwies etwa auf ein Interview von kath.net mit dem Politically Incorrect-Gründer Stefan Herre aus dem Jahr 2007. Für problematisch halte sie, dass kath.net einerseits für die Junge Freiheit werbe, sich andererseits aber auch als Quelle auf sie beziehe. Für die Junge Freiheit schrieben zudem auch Personen aus dem evangelischen Bereich, „vor allem Mitglieder der Evangelischen Nachrichtenagentur idea“. Die Junge Freiheit listet auf ihrer Autorenseite zahlreiche populäre Namen auf, unter anderem Bundestagsabgeordnete, katholische Theologen, Mitarbeiter der Evangelischen Kirche in Deutschland und zwei idea-Mitarbeiter.
Als extremistisch stufe der Verfassungsschutz die mittlerweile offline gestellte Internetseite kreuz.net ein, die sich ebenfalls katholisch nennt. Für sie hätten einerseits polizeilich bekannte Neonazis geschrieben, andererseits sei sie von Kirchenmitarbeitern betrieben worden.