Theologe soll Latzels Aussagen anhand der Bibel prüfen

Vorwurf Volksverhetzung: Ein evangelikaler Theologe soll Olaf Latzels Aussagen zu Homosexualität und Gender anhand der Bibel prüfen. Das Gutachten soll bei der Berufungsverhandlung helfen.
Pastor Olaf Latzel

Für die Berufungsverhandlung gegen den wegen Volksverhetzung verurteilten Bremer Pastor Olaf Latzel hat das Landgericht ein theologisches Gutachten in Auftrag gegeben. Das Gericht habe den Theologieprofessor Christoph Raedel von der Freien Theologischen Hochschule Gießen beauftragt zu prüfen, ob Latzels Aussagen über Homosexualität und Gender noch von der Bibel gedeckt sind, bestätigte ein Sprecher des Landgerichts Bremen dem Evangelischen Pressedienst (epd) auf Nachfrage. Außerdem solle der Gutachter darstellen, was dieses für die tägliche Arbeit eines Pastors bedeutet.

Sollte der Gutachter zu dem Schluss kommen, dass die Aussagen der Bibel entsprechen, sei dies eventuell im Sinne der Religionsfreiheit höher einzuschätzen. Die Verurteilung wegen Volksverhetzung ergab sich daraus, dass die Grenzen der Meinungsfreiheit überschritten wurden.

Latzel war als Pastor der Bremer St.-Martini-Gemeinde im November des vergangenen Jahres vom Amtsgericht der Hansestadt wegen Volksverhetzung zu einer Geldstrafe von 90 Tagessätzen zu 90 Euro verurteilt worden. Dies liegt unterhalb der Grenze einer Vorstrafe. Nach Auffassung des Amtsgerichtes hatte der Theologe in einem sogenannten „Eheseminar“ im Oktober 2019 zum Hass gegen Homosexuelle aufgestachelt.

Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. Latzel hat Berufung eingelegt. Bis zu einer endgültigen Entscheidung hatte ihn die Kirchenleitung vorläufig des Dienstes enthoben, ein schon Monate zuvor eingeleitetes kirchliches Disziplinarverfahren ruht. Vor der Disziplinarkammer der bremischen Kirche beantragte Latzel, die Freistellung auszusetzen – mit Erfolg.

Dem Sprecher zufolge soll sich der Gutachter mit einem Fragenkatalog auseinandersetzen, der zwischen der Staatsanwaltschaft und dem Verteidiger von Latzel abgestimmt ist. Mit dem Verfahrensbeginn sei nicht vor Januar oder Februar zu rechnen, da der Gutachter zunächst seine Arbeit machen müsse und die Termine des Gerichts bis zum Jahresende voll seien.

epd
Helfen Sie PRO mit einer Spende
Bei PRO sind alle Artikel frei zugänglich und kostenlos - und das soll auch so bleiben. PRO finanziert sich durch freiwillige Spenden. Unterstützen Sie jetzt PRO mit Ihrer Spende.

Ihre Nachricht an die Redaktion

Sie haben Fragen, Kritik, Lob oder Anregungen? Dann schreiben Sie gerne eine Nachricht direkt an die PRO-Redaktion.

41 Antworten

  1. „Sollte der Gutachter zu dem Schluss kommen, dass die Aussagen der Bibel entsprechen, sei dies eventuell im Sinne der Religionsfreiheit höher einzuschätzen. “

    Volksverhetzung ist also nicht so schlimm, wenn sie mit jahrtausendalten religiösen Schriften begründet wird?

    0
    0
    1. Umgekehrt wird ein Schuh daraus: Jahrtausende alter gesellschaftlicher und theologischer Konsens wird nicht zur Volksverhetzung bloß weil einige wenige Menschen dies lautstark mit moralischer Überheblichkeit fordern.

      0
      0
      1. auch die Sklaverei beruhte auf einem Jahrtausende alten „Konsens“, der auch in der Bibel nicht aufgekündigt wurde… und trotzdem war und ist und bleibt Sklaverei unmoralisch und Sünde… und zum Thema: moralische Überheblichkeit… das war doch immer die Paradedisziplin in Fundamentalien! Und weil man jetzt auf der begründet unmoralischen Seite steht, reagiert man ja so hysterisch (Al Mohler z.B.)….

        0
        0
        1. Abermillionen Menschen der letzten Jahrtausende stehen auf der „begründet unmoralischen Seite“ weil Sie und einige wenige moderne Menschen das so bestimmen? Echt jetzt? Wenn das keine moralische Überheblichkeit ist …..

          0
          0
          1. JA, ganz echt jetzt! Und ich traue Ihnen zu, dass Sie unzählige Beispiele finden, in denen über Jahrtausende Sachverhalte falsch beurteilt wurden… Das ist übrigens kein Grund zur Überheblichkeit… (in ganz vielen Dingen sind wir Zwerge auf den Schultern von Riesen…) Aber dass wir uns geirrt haben bei der Be- und Verurteilung homosexueller Menschen und dass das eine entsetzlich beschämende Schuldgeschichte ist, lässt sich faktisch nicht von der Hand weisen.
            P.S. Falls Ihnen keine Beispiele einfallen sollten, kann ich Ihnen gerne Unterstützung anbieten….

            0
            0
    2. Es geht um die Abwägung zwischen zwei „Rechtsgütern“. Das Alter der Grundlage, oder ihre persönliche Meinung zu dieser spielen da erstmal keine Rolle.

      0
      0
    3. So blöd es klingt: Ja.
      Sonst würde der Schutz der Religionsfreiheit nicht mehr viel Sinn ergeben?
      Ich gehe aber kaum davon aus, dass das Gutachten ein klares „Nein“ oder „Ja“ ergeben wird.
      Und selbst bei einem klarem „Ja“ ist der Vorwurf der Volksverhetzung, wie im Artikel beschrieben, noch nicht vom Tisch.

      0
      0
    4. Nun, erst mal muss man sich fragen, ob es überhaupt Volksverhetzung IST. Ich vermute mal, dass ähnliche Äußerungen in früheren Jahren bereits zigfach auf deutschen Kanzeln gefallen sind und kein Hahn hat danach gekräht, weil die gesellschaftliche Position von Homosexuellen früher vielleicht nicht so einflussreich war wie heute. Sollte sich diese Sicht nämlich durchsetzen könnten auch andere gesellschaftliche Gruppierungen auf den Geschmack kommen und bei scharfer Kritik (die bei Latzel ohne Zweifel vorliegt!) die Karte „Volksverhetzung“ ziehen. Das könnte ich mir z. B. bei der AfD und ihrem Umfeld gut vorstellen, deren Vertreter selbst meist nur allzu gut wissen, welche Provokationen (derzeit) justiziabel sind und welche nicht. Wollen wir das wirklich, dass sich deutsche Gerichte die ganze Zeit mit so etwas beschäftigen müssen? Von „Volksverhetzung“ sollte wirklich nur in extremen Fällen die Rede sein, wenn etwa die betroffene gesellschaftliche Gruppierung direkt unter den Folgen einer entsprechenden Äußerung leidet. Mir ist nicht bekannt, dass Homosexuelle oder deren Verbände mit direktem Bezug auf Latzels Äußerungen Opfer von Vandalismus oder Schlimmerem geworden sind. Das war – ganz im Gegenteil – allerdings bei Latzels Gemeinde der Fall.

      0
      0
      1. „Von “Volksverhetzung” sollte wirklich nur in extremen Fällen die Rede sein, wenn etwa die betroffene gesellschaftliche Gruppierung direkt unter den Folgen einer entsprechenden Äußerung leidet.“

        Ein erhöhtes Suizidrisiko bei homosexuellen Jugendlichen sollte eigentlich ausreichen, um homophobe Tiraden von Leuten jedweder Konfession nicht unter religiöser Narrenfreiheit zu verbuchen, sondern als das, was sie sind: Hassverbrechen.

        https://www.aargauerzeitung.ch/schweiz/homosexuelle-sind-starker-suizidgefahrdet-tragt-das-neue-antidiskriminierungsgesetz-zu-verbesserung-bei-ld.1187211

        „Sollte sich diese Sicht nämlich durchsetzen könnten auch andere gesellschaftliche Gruppierungen auf den Geschmack kommen und bei scharfer Kritik (die bei Latzel ohne Zweifel vorliegt!) die Karte “Volksverhetzung” ziehen.“

        Leute aus dem Umfeld von den ganzen Latzels ziehen immer gerne die Karte „Christenverfolgung“ bei Gegenwind. Ein alter Hut, und sicher kein Grund, aus vorauseilendem Gehorsam einen großen Haufen auf „Die Würde des Menschen ist unantastbar“ zu setzen.

        „Wollen wir das wirklich, dass sich deutsche Gerichte die ganze Zeit mit so etwas beschäftigen müssen?“

        Das machen die eh schon, weil „alternative“ Leute und deren „alternative“ Szeneanwälte besonders klagefreudig sind.

        0
        0
    5. Es geht nicht um Volksverhetzung weil die LGBTQ Bewegung kein Volk ist.

      Das einzige Volk gegen das permanent gehetzt wird, ist die Kirche.

      Es wurde auch nicht zum Hass aufgerufen. Es wäre Hass, Menschen die in Gefahr sind nicht zu warnen.

      0
      0
      1. Die LGBTQ-Bewegung ist also kein Volk, aber die Kirche schon?? Das ist unlogisch.
        Sehen Sie sich einmal den Gesetzestext zum Begriff Volksverhetzung an, dann können Sie vllt nachvollziehen, weshalb der im Fall Latzel greift.

        0
        0
    6. Volksverhetzung ist grundsätzlich nicht akzeptabel. Ich bin jedoch überzeugt davon, daß dies auch nicht in der Absicht von Pastor Latzel lag. Gleichwohl kann ich nicht verkennen, daß er sich wohl etwas ungeschickt geäußert hat. Die biblische Wahrheit jedoch ist davon unberührt.

      0
      0
  2. Zu hoffen ist hinsichtlich des Gutachtens des Prof. Raedel, dass die Schrift, die Bibel, Grundlage und Fundament seiner Aussagen wird – und nicht der moderne Deutungspluralismus über biblische Aussage, der die EKD erlegen ist. Das ist zu hoffen und dafür ist zu beten.

    0
    0
    1. Ob ihr Gebet etwas an der wissenschaftlichen Herangehensweise des Gutachters ändert, bleibt offen.
      Es ist jedoch davon auszugehen, dass der Gutachter die verschiedenen Deutungen der Bibel kennt und diese bei seiner sicher umfangreichen Stellungnahme berücksichtigen wird.
      Die EKD wird man dabei nicht ganz aus dem Spiel lassen können, da Latzel als Vertreter dieser Organisation auftritt.

      Eine Frage bleibt dann ohnehin noch offen: Wann hat Jesus über eine Menschengruppe mal so verächtlich gesprochen?!

      0
      0
      1. Ich meine, Jesus hat nur über eine Gruppe Menschen verächtlich gesprochen (Stichwort Otterngezücht). Nämlich über jene besonders Religiösen, die ganz genau meinten zu wissen, wie Gottes Wort auszulegen ist und wie nicht und die beständig über andere als „rein“ und „unrein“, „Sünder“ und „Gerechte“ etc zu richten pflegten…

        0
        0
      2. „Schlangenbrut, wie könnt ihr Gutes reden, da ihr böse seid? Denn wovon das Herz voll ist, davon redet der Mund.“
        ‭‭Matthäus‬ ‭12:34‬ ‭SCH2000‬‬

        Jesus hat schon sehr deutliche Worte gefunden. Da wäre auch z.B die Tempelreinigung mit der Peitsche

        0
        0
        1. Zu den Leuten, die eigentlich sein Volk sein sollte, hat er so geredet?
          Und über wen redete Bruder Latzel?!

          0
          0
          1. @Kriti-Sir
            Ja, Maßstab. Aber nicht identisch.
            Herr Latzel stellt sich an Gottes Stelle und verurteilt Menschen als „Sünder“ und zeigt mit dem frommen Igitt-Finger auf sie. Er geht auf Distanz zu einer Gruppe von Menschen, auf die Jesus immer zugegangen ist. Nämlich auf jene, die als „Sünder“ bekannt waren, vor denen sich die Frommen ekelten, die sie ausgrenzten und über die sie schlecht redeten. So sind die Frommen heute noch. Obwohl Jesus doch ihr Maßstab sein sollte.

            0
            0
  3. Zu hoffen ist, dass sich das Gutachten von Prof. Raedel allein auf fundamentale Schriftaussage
    gründet und nicht mainstream-mäßiger Deutungspluralismus der Schrift einfließt, wie ihn die EKD seit längerer Zeit pflegt. Darauf hoffe ich, dafür bete ich.

    0
    0
  4. Hahaha! Das ist doch jetzt schon klar, wie das Gutachten aussehen wird. Wenn Prof. Raedel für Latzel argumentiert, ist er seine Lehrbefugnis los, denn die FTH Gießen ist eben NICHT frei, sondern eine staatlich anerkannte Hochschule, die vom Staatssegen lebt…

    0
    0
    1. Sie sollten Ihr Staatsverständnis vielleicht doch noch mal überprüfen. Unseren demokratischen Rechtsstaat können Sie bei Ihrer Ausführung nicht gemeint haben.

      0
      0
    2. Sie sollten Ihr Staatsverständnis noch mal überprüfen. Unseren demokratisch verfassten Rechtsstaat können Sie jedenfalls nicht gemeint haben.

      0
      0
    3. Herr Latzel ist auch nicht frei, da er der EKD angehört und dessen Brot isst…

      0
      0
      1. Eben das macht P. Latzel NICHT: Er ist seinem Ordinationsversprechen treu. Vielleicht mag ich mich irren, aber ich erinnere mich dabei an Apg. 5, 29b .

        P. Latzel hat sich aber auch für seine Wortwahl entschuldigt – sollte man ihm zugute halten.

        0
        0
    4. Wir haben in Deutschland Freiheit der Forschung, d.h. keinem Wissenschaftler und keiner Hochschule dürfen weltanschauliche Voraussetzungen oder Forschungsmethodiken vorschrieben werden, die Arbeit muss allerdings akademischen Standards genügen. Auf dieser Grundlage ist die FTH anerkannt, obwohl sie sich in ihrer Bekenntnisgrundlage zur „Inspiration, Wahrheit und Einheit“ der Heiligen Schrift bekennt. Finanziell ist sie unabhängig, bekommt also keine Zuwendungen vom Staat.

      0
      0
  5. Lk 21,12
    Vor diesem allem aber werden sie ihre Hände an euch legen und ⟨euch⟩ verfolgen, indem sie euch an die Synagogen und Gefängnisse überliefern, um euch vor Könige und Statthalter zu führen um meines Namens willen.

    Joh 15,20
    Gedenkt des Wortes, das ich euch gesagt habe: Ein Sklave ist nicht größer als sein Herr. Wenn sie mich verfolgt haben, werden sie auch euch verfolgen; wenn sie mein Wort gehalten haben, werden sie auch das eure halten.

    Röm 12,14
    Segnet, die euch verfolgen; segnet, und flucht nicht!

    0
    0
  6. Aus dem Koran: Die Juden sagen: ‚Die Hand Gottes ist gefesselt‘ (d.h. Gott knausert mit seinen Gaben). Ihre (eigenen) Hände sollen gefesselt sein, und verflucht sollen sie sein (zur Strafe) für das, was sie (da) sagen. Nein! Er hat seine beiden Hände ausgebreitet und spendet, wie er will. Was von deinem Herrn (als Offenbarung) zu dir herab gesandt worden ist, wird sicher viele von ihnen in ihrer Widersetzlichkeit und ihrem Unglauben noch bestärken. Und wir ließen unter ihnen Feindschaft und Haß entstehen (w. wir warfen Feindschaft und Haß zwischen sie) (ein Zustand, der) bis zum Tag der Auferstehung (andauern wird). Sooft sie ein Feuer zum Krieg anzünden, löscht Gott es aus. Und sie sind (überall) im Land auf Unheil bedacht. Aber Gott liebt die nicht, die Unheil anrichten.

    und:

    8:55 Als die schlimmsten Tiere gelten bei Gott diejenigen, die ungläubig sind und (auch) nicht glauben werden (?) (oder: und (um alle Welt) nicht glauben wollen?), –

    und:

    Sure 7, Vers 80 bis 81, heißt es: «Und (wir sandten) Lot. Als er zu seinem Volk sagte: «Wollt ihr eine Schandtat begehen wie noch niemand aus aller Welt vor euch? Ihr geht in Begierde zu den Männern außer zu den Frauen. Aber nein, ihr seid ein maßloses Volk.»

    Sure 26, Vers 165 bis 166 lautet: «Geht ihr zu den Männern aus aller Welt und lasst, was euch euer Herr an Ehefrauen erschaffen hat? Aber nein, ihr seid ein gesetzesbrecherisches Volk.»

    und Sure 4, Vers 14: Gegen die von euren Frauen, die eine Schandtat begehen, lasst vier unter euch bezeugen! Wenn die dann bezeugen, dann haltet sie in den Häusern fest, bis der Tod sie abruft oder Gott ihnen einen Ausweg schafft.

    Das wäre dann auch Volksverhetzung. Dieser Straftatbestand wird seit über 10 Jahren für alles Mögliche mißbraucht. Ein Volk zu verhetzen bedeutet, es auch direkt zu Handlungen aufzufordern. Dazu fordert Herr Pastor Latzel definitiv nicht auf. Aber die Koransuren tun es und es wird ganz sicher bis heute verkündigt.

    Besser ist, das nun mal alles unter „Religionsfreiheit“ laufen zu lassen, die Gesellschaft, die sich ständig empört und erregt, sie hilft doch nicht wirklich.

    0
    0
  7. Ich habe eine andere Ausdrucksweise:
    Der Gott der Bibel, der Schöpfer der Menschen, weiß doch am besten, wie ein sinnvolles und erfülltes Leben gelingen kann, nämlich ohne Homosexualität.
    Wenn aber jemand Homosexuelle als Verbrecher bezeichnet, wird er sie wohl kaum für Jesus Christus gewinnen. Aber Jesus will, dass alle Menschen zur Erkenntnis der Wahrheit gelangen (1.Timotheus 2,4).
    Ist Herr Latzel mit diesem Verkündungsauftrag überfordert?

    0
    0
    1. Man könnte sich noch grundsätzlicher fragen, was Menschen, die das Evangelium verkünden wollen, dazu bringt, eine bestimmte Personengruppe immer wieder und sehr bestimmt als Sünder auszuweisen und mit dem Finger auf sie zu zeigen.
      Oder was diese Menschen denn unter „Evangelium“ verstehen…

      0
      0
    2. > Ist Herr Latzel mit diesem Verkündungsauftrag überfordert?

      Nein. Wie ich oben schrieb: Er ist seinem Ordinationsversprechen treu.

      > Wenn aber jemand Homosexuelle als Verbrecher bezeichnet, wird er sie wohl kaum für Jesus Christus gewinnen.

      Stimmt.
      Aber:
      Wenn jemand über Monate oder gar Jahre von einer gegnerisch gesonnenen Personengruppe traktiert wird (und das wurde/wird P. Latzel belegbar zweifellos – sein Dienstherr hat ihm jedoch – anscheinend – nicht fürsorglich beigestanden):
      Dann wird man schon einmal laut und haut mit der Faust auf den Tisch (s. Austreibung der Händler aus dem Tempel).
      P. Latzel hat da – meiner Meinung nach – missverständliche Kraftausdrücke verwendet.
      Er weiß aber auch sehr wohl um die Anweisungen in den Pastoralbriefen.
      P. Latzels ist, wie jeder von uns, auch nur ein Mensch. (Mit angestauter Wut und Ärger???)

      Das Grundproblem sehe ich eher darin, dass sich die Kirche im allgemeinen von „Bibel und Bekenntnissen“ (s. Einleitungen zu den Kirchenordnungen) weg bewegt.
      P. Latzel erkennt das und predigt – in seiner „harten“ Art und Weise – dagegen an. Es ist sein persönlicher Glaube, den er „vorlebt“. Und der ist vielen (auch innerhalb der Kirche) einfach unbequem.

      0
      0
  8. Die alten Techniken der Selbstgerechten, von der Liebe Gottes abzulenken und unserem Auftrag, den Nächsten aufrichtig und ehrlich zu lieben, funktionieren noch immer. Darin haben sich einige Menschen auch innerhalb von 2000 Jahren nicht geändert.
    Die Aussagen Jesu, sich insbesondere der Menschen, die in unserer Gesellschaft an den Rand gedrängt werden – und dazu gehören nun auch Homosexuelle -, anzunehmen, behalten ihre Gültigkeit, solange die Erde lebt.
    Was Gott über Homosexuelle denkt, mag zwar so, wie es die Menschen damals verstanden und aufgeschrieben haben, in der Bibel stehen, entzieht sich jedoch unserem Urteil. Verurteilungen steht uns nämlich auch nicht zu. Wer sagt, dass wir Christen Gottes Richter sind? Den Selbstgerechten kann man nur empfehlen, das Evangelium einmal gründlich zu erfassen und im Geist der Liebe zu verstehen. Anders macht es sowieso keinen Sinn.

    0
    0
  9. Wenn ich so manche Kommentare hier so lese, dann ist offensichtlich nicht Allgemeingut, in welchem Zusammenhang die Aussage stand, in der Pastor Latzel Teilnehmer des CSD als Verbrecher bezeichnet hat. Es war nämlich seine Reaktion auf Sachbeschädigungen an seinem Privateigentum und an seiner Kirche, also Straftaten. Was aber „dünnes Eis“ ist, ist die Tatsache, daß nicht bewiesen werden kann, daß die Schmierfinken Teilnehmer irgendeines CSD-Aufmarsches waren. Also „CSD“ und „Verbrecher“ in einem Zusammenhang, das muß man dann auch beweisen können. Daß die Genderideologie Dreck ist, das stimme ich Pastor Latzel uneingeschränkt zu, daß ist menschengemachter, unwissenschaftlicher Schwachsinn, in etwa so seriös, als würde man klingonische Geschichte studieren. Und auch Paulus verwendet den Ausdruck „Dreck“ in einen Briefen. Eine Ideologie als „Dreck“ zu bezeichnen, das ist keine Volksverhetzung. Niemand würde sich aufregen, selbst wenn jemand sagt, die Demokratie sei Dreck. Es wird hier keine Person, nicht einmal eine scharf umrissene Personengruppe angegriffen, vor allem nicht zu Aktionen gegen irgendjemanden aufgerufen. Ein Richter, der so etwa als „Volksverhetzung“ sieht, sollte mal in sich gehen. Der Begriff der „Volksverhetzung“ ist eine Lehre aus der Nazizeit. Da wurde gegen Juden, politisch Andersdenkende, Behinderte und auch Homosexuelle wirklich gehetzt, diese Menschen wurden mit üblen Tieren wie Ratten verglichen, als Schädlinge. Ihnen wurden dadurch ihre Würde als Mensch tatsächlich abgesprochen. Sie seien „aus dem Volkskörper zu entfernen“, wobei jeder „aufrechte Deutsche“ seinen Anteil leisten sollte, es gab Aufrufe, diese Menschen zu verraten, zu meiden, es gab keine Strafverfolgung, wenn man gegen sie vorging. In diesen Zusammenhang will man die Äußerung von Pastor Latzel stellen?

    0
    0
    1. Lieber Herr Neumann,
      Vielleicht lesen Sie erst einmal den Gesetzestext zum Straftatbestand Volksverhetzung, bevor Sie hier wilde Nazizeit-Vergleiche anstellen.
      Was „Gender“ angeht: Sie empfinden es also als Dreck, dass man Frauen und Männern denselben Wert zuerkennt und sich im öffentlichen Leben bspw um eine bessere Sicherheit für Frauen einsetzt oder dafür, dass alte patriarchale Strukturen endlich aufgebrochen werden usw.
      Das ist wirklich schlimm. Dass Sie noch nicht einmal wissen, was mit Gender gemeint ist und daraus schon eine Ideologie machen wollen, die es zu bekämpfen gilt.

      0
      0
  10. Das wird Latzel nichts nutzen. Er hat sich komplett daneben benommen und unschuldige und friedliche Menschen beschimpft, diskriminiert und gegen sie zu Gewalt aufgerufen. Er sollte sich schämen!
    Er wird zurecht verurteilt und ich unterstütze das.

    0
    0
  11. Das was ein mensch sagt und ein anderer versteht sind 2 paar verschiedene dinge,
    Das urteil der volksverhetzung war das ergebnis einer verschwörung gegen pastor olaf latzel,
    Wenn man glaubt,ist die bibel und nicht die menschliche meinung der masstab!
    Die bibel sagt ganz klar das homosexualität sünde ist! Aber jeder sünder hat die gleichen chancen auf befreiung und errettung von den sünden.
    Genter ist ebenfalls verkehrt,da gott der schöpfer den mensch als mann und frau geschaffen hat,keine anderen sorten von menschen hat er geschaffen.
    Es werden soviel verkehrte worte auf dieser welt gesprochen,schlimme worte,beleidigende worte,aber ausgerechnet an ,den worten eines pastors muss man sich festbeissen und eine monatelange hetzkampanie veranstalten?
    Beschmierte kirchen,zerkratzte autos,.morddrohungen,da wird kein wort drüber verloren,das halb. Nackte vor einer kirche provokativ demonstrieren,ganz ehrlich sowas hätte es zu anderen zeiten nicht gegeben,der andtand und respekt hätte so ein verhalten zu anderen zeiten nicht geduldet.dies verhalten ähnelt schon sehr zustände von sodom und gomorra.
    Olaf latzel hat sich keineswegs der volksverhetzung schuldig gemacht.das was in dieser welt in den augen gottes falsch läuft muss mal angesprochen werden.es ist im sinne der menschen gedacht wenn es angesprochen wird,denn wenn der mensch auf ewig im feuersee landet ist ihm nicht geholfen

    0
    0
  12. Stichwort: “Bibel und Bekenntnisse”

    **Zitatauszug:

    Grundordnung der Evangelischen Kirche in Deutschland

    (Einleitung)

    Grundlage der Evangelischen Kirche in Deutschland ist das Evangelium von Jesus Christus, wie es uns in der Heiligen Schrift Alten und Neuen Testaments gegeben ist. Indem sie diese Grundlage anerkennt, bekennt sich die Evangelische Kirche in Deutschland zu dem Einen Herrn der einen heiligen allgemeinen und apostolischen Kirche.

    Gemeinsam mit der alten Kirche steht die Evangelische Kirche in Deutschland auf dem Boden der altkirchlichen Bekenntnisse.

    Für das Verständnis der Heiligen Schrift wie auch der altkirchlichen Bekenntnisse sind in den lutherischen, reformierten und unierten Gliedkirchen und Gemeinden die für sie geltenden Bekenntnisse der Reformation maßgebend.

    I. Grundbestimmungen
    Artikel 1

    ( 1 )
    1 Die Evangelische Kirche in Deutschland ist die Gemeinschaft ihrer lutherischen, reformierten und unierten Gliedkirchen.
    2 Sie versteht sich als Teil der einen Kirche Jesu Christi.
    3 Sie achtet die Bekenntnisgrundlage der Gliedkirchen und Gemeinden und setzt voraus, dass sie ihr Bekenntnis in Lehre, Leben und Ordnung der Kirche wirksam werden lassen.
    4 Sie ist als Gemeinschaft ihrer Gliedkirchen Kirche.

    ( 2 )
    1 Zwischen den Gliedkirchen besteht Kirchengemeinschaft im Sinne der Konkordie reformatorischer Kirchen in Europa (Leuenberger Konkordie).
    2 Die Evangelische Kirche in Deutschland fördert darum das Zusammenwachsen ihrer Gliedkirchen in der Gemeinsamkeit des christlichen Zeugnisses und Dienstes gemäß dem Auftrag des Herrn Jesus Christus.

    ( 3 )
    1 Mit ihren Gliedkirchen bejaht die Evangelische Kirche in Deutschland die von der ersten Bekenntnissynode in Barmen getroffenen Entscheidungen.
    2 Sie weiß sich verpflichtet, als bekennende Kirche die Erkenntnisse des Kirchenkampfes über Wesen, Auftrag und Ordnung der Kirche zur Auswirkung zu bringen.
    3 Sie ruft die Gliedkirchen zum Hören auf das Zeugnis der Brüder und Schwestern.
    4 Sie hilft ihnen, wo es gefordert wird, zur gemeinsamen Abwehr kirchenzerstörender Irrlehre.

    ( 4 )
    Durch seine Mitgliedschaft in einer Kirchengemeinde und in einer Gliedkirche gehört das Kirchenmitglied zugleich der Evangelischen Kirche in Deutschland an.

    **Zitatauszug-Ende

    Auszug aus:
    Grundordnung
    der Evangelischen Kirche in Deutschland
    Vom 13. Juli 1948:

    https://www.kirchenrecht-ekd.de/document/3435)

    Dazu gehört die in Artikel 1, Absatz 3 erwähnte Erklärung der Bekenntnissynode vom 29. Mai/31. Mai 1934:

    https://www.kirchenrecht-ekd.de/document/3365

    Das soll in den Ordinationsversprechen ausgedrückt werden.

    Und darauf soll auch, nach meinem(!) Verständniss, die Arbeit der Haupt- und Ehrenamtlichen Ämter innerhalb der an der EKD angeschlossenen Kirchen basieren.

    0
    0

PRO-App installieren
und nichts mehr verpassen

So geht's:

1.  Auf „Teilen“ tippen
2. „Zum Home-Bildschirm“ wählen